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Habsburg — Ferdinand 188 Habsburg — Ferdinand
kralovstvi
, 80.).
83. Ferdinand III., deutscher Kaiser
(geb. zu Grah 13. Juli 1608, gest. zu
Wien 2. April 1637). Zweitgeborner
Sohn des Kaisers Ferdinand II. und
MariaAnna's,derTochterWilhelm's,
Herzogs in Bayern. Gemalinen: 1) Seit
1631MariaAnna,TochterPhilipp's
III., Königs von Spanien, welche am
13. Mai 1646 starb; 2) seit 2. Juli
1648 Maria Leopoldine, Tochter
des Erzherzogs Leopold V. in Tirol,
welche er am 19. August 1649 verlor;
3)seit30.April 1631 Eleonore, Tochter
Karl'S II., Herzogs in Mantua, gest.
3. Dec. 1686. Linder. Von der ersten
Gemalin: FerdinandIV. (geb. 8. Sept.
1633, gest. 9. Juli 1684); Maria
Anna (geb.22.Dec. 1634, gest. 16.Mai
1696); Philipp August (geb. 13. Juli
Thomas (geb. 26. Dec. 1638, gest.
6. Juli 1639); Leopold, nachmals
deutscher Kaiser (geb. 9. Juni 1640, gest.
3. Mai 1703); Maria (geb. und gest.
1646). Von der zweiten Gemalin: Karl
Joseph (geb. 7. August 1649, gest.
27. Jänner 1664). Von der Dritten:
The rese Maria (geb. 26. März 1632,
gest. 12. Mai1633); Eleonore Maria
(geb. 21. Mai 1633, gest. 17. December
1697) s^iehe Nr. 34^; Maria Anna
Iosepha (geb. 20. Dec. 1634, gest.
14.April 1689); Ferdinand Joseph
(geb. 11. Februar 1687, gest. 16. Juni
1633). VaWruch: „kistkts st^stitia.«
wichtigere Lebensmomente. Ferdinand
war schon bei Lebzeiten seines Vaters in den
Kämpfen jener Tage zu Ruhm gelangt;
nach Wallen stein'S Ermordung über»
nahm er den Befehl der Armee, bewirkte die
Eroberung vonDonauwörth und Re- gensburg, und erfocht am 7. Sept. 1634
den Sieg bei Nordlin gen. wo der
SchwedM'GeneralHorn gefangen ward,
und Herzog Bernhard von Weimar nur
mit Mühe durch die Flucht sich
rettete. In
Folge dessen trat Johann Georg I.
von Sachsen von seinem Bündnisse mit
den Schweden zurück. Am 22. December
1636 wurde F. zum römischen König ge-
wählt, und als sein Vater bald darauf
(13. Febr. 1637) starb, folgte er ihm auf
dem Kaiserthrone. Ferdinand's Sorge
war nun auf die längstersehnte Herstellung
des Friedens gerichtet, zu welchem Zwecke
die gefährliche Uebermacht Frankreichs und
Schwedens in deutschen Angelegenheiten
gebrochen werden mußte. Nach langen
Zögerungen begannen 1643 die Ver«
Handlungen zu Münster und Osna-
brück, während denen jedoch der Krieg
fortgesetzt wurde. Ein in der Zwischenzeit,
1649, vom Kaiser nach Regensburg be«
rufenerFürstentag löste erfolglos sich
auf.
In diese Tage fällt das berühmte Werk
Hippolyt's a Lapide: „
6.6 rktionO 8tktu8 in imperio
uiano - ßerinkn.i(!0" (Stettin 1640),
dessen wahrer Verfasser B o g i S l a w
Philipp von Chemnih, schwedischer
Rath und Historiograph, sich unter obi»
gem Pseudonym verbarg. Darin wurden
das eigentliche Wesen der deutschen
Reichsverfaffung entwickelt, die Mängel
und Gebrechen derselben enthüllt und be»
leuchtet, die deutschen Reichsfürsten auf
ihre Privilegien und Rechte gegenüber
dem Kaiser aufmerksam gemacht, und der
Grund zujenersystematischenUneinig'
keit gelegt — denn ohne System war sie
schon längst herrschend, — welche seither
das Zustandekommen einer deutschen Cen«
tralgewalt zum Frommen der übrigen
Großmächte Europa's unmöglich gemacht
hatte. Dieses Werk schwächte das Ansehen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Band 6
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Guadagni-Habsburg
- Band
- 6
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 502
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon