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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Band 6
Seite - 190 -
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Habsburg — Ferdinand 190 Saksburg — Ferdinand s, pro oonmmni patria, 84. Ferdinand IV., römischer König, König von Ungarn und Böhmen (geb. 8. September 1633, gest. 9. Juli 1634). Der erstgeborne Sohn des Kaisers Fer« dinand HI. ^s.d. Vorigen^ und'Maria Anna's, Tochter Ph i l ipp 's III., Königs von Spanien; wurde am 3. August 1646 zum Könige von Böhmen, am 16. Juni 1647 zu jenem Ungarns gekrönt. Im Jahre 1633 wurde er zum römischen Könige erwählt, aber schon im nächsten Jahre, im Alter von 21 Jahren, siel er ein Opfer der Blattern. Während der sieben Jahre seines Königthums in Ungarn erfreute sich das sonst immer von Parteien erregte Land des Friedens. Sein jüngerer Bruder, nachmals Kaiser Leopold I., folgte ihm in dieser und in den anderen königlichen Würden. Hübner (Ioh.) Geneal. Tabellen (Leipzig 1719, kl. Qu.Fol.) Bd. I, Tab. 127. 85. Ferdinand von Destcrreichi ^K' bischof von Toledo und Cardinal (geb. 16. Mai 1609, gest. 9. November 1641). Sohn Philipp's I I I . , Königs von Spanien, und Margaretha's, Tochter des Erzherzogs Karl von Oesterreich. Er erhielt eine vortreffliche Erziehung, und verband mit seltenen Talenten einen großen Eifer in Erwerbung von Kennt» niffen. Schon 1619 erhielt er die bestän« dige Administration des Erzbisthums Toledo, welche er am 3. Mai 1620 antrat; am 29. Juli 1619 wurde er mit dem Cardinalshute geschmückt; auch wurde er bereits 1631 von seinem Bruder, dem Könige, dazu bestimmt, nach der Infantin Isabella Clara Eugenia s^. d. Nr. 76) die Regierung der Niederlande zu übernehmen. Im April 1632 begleitete Ferdinand seinen Bruder Phil ipp IV. nach Barcellona, wo letzterer die 1626 abgebrochenen Cortes wieder zu eröffnen im Begriffe war. Als aber den König sein Premierminister aus politischen Gründen zur Rückkehr überredet hatte, blieb der Cardinal. Infant — diesen Namen führt Ferdinand gewöhnlich in der Geschichte — als des Monarchen Stellvertreter bei den Cortes zurück. Die zur Abhaltung der Cortes bewilligte Frist von acht Monaten verlief, ohne daß der durch die Voreiligkeit des Ministers Onate hervorgerufene Hutstreit geschlich, tet worden wäre. Als nämlich der Cardi- nal'Infant, als des Königs Stellvertreter, im Dome den feierlichen Eid schwören sollte, gebot Graf Onate: daß Jeder ohne Unterschied den Hut herabzunehmen habe. Nun aber besitzen die Cortes das altherkömmliche Privilegium, bei öffent- licher Gelegenheit, selbst in Gegenwart des Königs, bedeckten Hauptes zu erschei- nen. Der Befehl des Ministers galt für eine Verletzung der alten Rechte, heftiger Streit entspann sich darüber, woran auch das Volk Theil nahm, und als die Cortes geschlossen wurden, verließ Ferdinand thranenden Auges das Land. Die Ange« legenheiten in Deutschland hatten die Aufmerksamkeit des spanischen Hofes erregt, welcher entschlossen war, die Macht des ihm nahe verwandten Kaisers zu stärken. Ferdinand ward dazu aus- ersehen, diese wichtige Mission zu voll« bringen, und am 9. April 1633 verließ er mit einer Flotte von 3 Kriegsschiffen und 15 Galeeren und mehreren Tausend Mann Landungstruppen den Hafen von Barcellona und betrat bei Nizza den ita» lienischen Boden. In Nizza ward Ferdi« nand von dem Herzoge von Savoyen empfangen. Dem Scharfsinne des savoyi« schen Staatssecretars Martin d'Aspe
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Guadagni-Habsburg, Band 6
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Guadagni-Habsburg
Band
6
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
502
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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