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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Band 6
Seite - 211 -
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Seite - 211 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Band 6

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Habsburg — Franz Habsburg — Zusammenwirken jener Continentalmächte vereitelte, welche die bleibende und für Europa's Ruhe so wichtige Aufgabe zu lösen hatten: dem Uebermuthe seines waf« fentüchtigen und stets kampfbereiten Nach- bars im Westen die Stirne zu bieten und ihn vereint in Schach zu halten. Die Karte von Europa hatte eine neue Gestalt erhalten: Rußland, Oesterreich, Preußen warm durch Polens Untergang Nachbarn geworden, das tausendjährige Venedig war völlig, Genua so gut als verschwun- den; in Rom, aus welchem der Papst vertrieben war, herrschten wieder Cow suln und Aedilen; das Haus Savoyen war vom Festlande auf die Insel Sav dinien verjagt, und in Sicilim gährte die parthenopaeische Republik. Früher schon (17. November 1796) war Kaiserin Katharina gestorben und ihr Sohn Paul hatte den Thron bestiegen; ein Jahr später, fast am nämlichen Tage (16. November 4797), am Eröffnungs- tage des Rastatter Congreffes, starb Friedrich Wilhelm II. Zur Koalition zwischen Oesterreich, England und Ruß» land versuchte man — vergeblich — Preußens Beitritt zu erzielen. Bayerns Beitritt schien gewiß, als sein Churfürst Karl Theodor vom Schlage (10. Fe< bruar 1799) getroffen ward und Max Joseph die Regierung Bayerns über- nahm. In Italien fochten nun mit Glück Krayund Suwarow gegenMoreau; Suwarow hielt seinen Einzug in Mai- land, die Festungen sielen eine nach der andern, endlich auch Mantua in Oester« reichs Gewalt (28. Juli 1799). Nicht so glücklich verlief der Feldzug des folgen« den Jahres, der im März beginnt. Durch Intriguen war der Bund mit Rußland gelockert worden. Erzherzog Karl trat von der Leitung des Heeres ab. Bona» parte, welcher daS Heer in Egypten verlassen hatte und wieder in Europa erschienen war, hatte sich zum ersten Consul (13. December 1799) gemacht; seine Versuche, den Frieden herzustellen, scheiterten an England, und, der Krieg begann von Neuem. Die Schlachten bei Engen (3.Mai 1800), Möskirch (3. Mai), Biberach (9. Mai), Memmingen (10. Mai) und Neuburg (27. Juni) folgen sich rasch aufeinander, die Feinde besetzen Augs« bürg, München und dringen bis Lands« Hut (10. Juli). In gleicher Weise, wie vor- dem in Italien Sieg auf Sieg der Oester- reicher sich folgten, folgten sich jetzt Nieder« lagen, welche mit Marengo (14. Juni) endigen. Friedensunterhandlungen begin- nen (21.Juli), aber Frankreich nimmt die Präliminarien nicht an, der Krieg bricht von Neuem aus. Erzherzog Johann übernimmt das Commando; ein neuer Waffenstillstand wird erzielt, aber am 24. November fangen die Feindseligkeiten wieder an, die Schlacht bei Hohenlindm (3. December) wird von den Franzosen gewonnen, desgleichen jene von Salzburg (14. December); die siegreichen Vorgänge der Franzosen in Italien setzen sich fort. Endlich macht der Waffenstillstand von Luneville (28. Jänner 1801) dem Blut- vergießen ein Ende. Am 9. Februar 1801 ward zu Luneville Friede zwischen Frank» reich und Oesterreich geschloffen, in welchem Kaiser Franz auch im Namen des deut« schen Reiches die Grundlagen von C a m- poformio unterzeichnet. Ein Jahr» zehend hatte die verheerende Kriegsfackel gebrannt, von des Kaisers Franz weiten schönen Landen hatten nur die deutschen Provinzen und auch diese verhältnißmäßig wenig, Ungarn und Böhmen gar nichts gelitten. Die Arbeiten des Friedens sollten beginnen; Thugut war abgetreten. Erz. herzog Karl übernimmt nun die Leitung des Hofkriegsrathes und führt dessen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Guadagni-Habsburg, Band 6
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Guadagni-Habsburg
Band
6
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
502
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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