Seite - 220 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Band 6
Bild der Seite - 220 -
Text der Seite - 220 -
Habslmrg — 229 Hadsburg — Franz
mitI.Kön. HoheitMaria LudovicaBea-
trir von Oesterreich", von A. W. S. Geschrei'
bung der Festes.
ll. ZĂĽge aus dem Leben des Kaisers /ran),
z) Anekdoten und kleine Memoiren. Alles,
was an Kaiser Franz erinnert und etwaS Cha-
rakteristisches aus seinem Leben hervorhebt, ist
Eigenthum des deutschen Volkes und darf nicht
verloren gehen. DieĂź zur Rechtfertigung der fol'
genden Nachweise einzelner ZĂĽge aus des Kaisers
Leben. Die Begeisterung und Liebe, mit welcher
Adolph Bäuerle des Kaisers Franz bei allen
Gelegenheiten gedachte und immer wieder neue
ZĂĽge aus dessen Leben in seiner meisterhaften
Weise zu erzählen wußte, dürfte allen Jenen be«
kannt sein, dieBäuerle, diesen „letzten Wiener",
persönlich kannten. Bei der vieljährigen Be.
kanntschaft mit ihm, bereitete nur es stets den
angenehmsten GenuĂź, ihn auf sein Lieblings-
thema, den Kaiser Franz. zu bringen, was
nicht schwer war, und dann erzählte der alte
Mann, und eb war interessant, diese lebendige
Wiener Chronik zu vernehmen. „Warum geben
Sie diese höchst denkwürdigen, so wenig oder
gar nicht bekannten ZĂĽge des Kaisers Franz
nicht gedruckt heraus F" fragte ich einmal. — „Ich
war daran, es zu thun," erwiderte Bäuerle;
„das Manuscript war vollendet, Graf Sedl-
nitzki ĂĽbernahm es selbst zur Censur und ich
erhielt es nie wieder zurĂĽck." Einzelnes davon,
was Bäuerle erzählte, habe ich wohl aufge-
zeichnet und besitze es in Handschrift, aber leider
nur den geringsten Theil, da Bäuerle selbst
noch ein Werk über Kaiser Franz herauszu»
geben beabsichtigte, was sein unvermuthetcr Tod
im fremden Lande vereitelte. Die nachfolgende
Uebersicht enthält Vieles, und dürfte von ge<
druckten LebenszĂĽgen kaum etwas Wesentliches
fehlen. — Frankl (3. A.). Sonntags-
blätter 1842, S. 648: „Kaiser Franz
Und Am an". — Wiener Courier 1856,
Nr. 176 ^der Kaiser stellt den sarkastischen
Witz seines Burginspectors in Larenburg auf
die Probe und ĂĽberzeugt sich, daĂź der Mann
mit seinem Witze nie in Verlegenheit ist). —
Oesterreichisches BĂĽrgerblat t (Linz,
4°.) 1833. Nr. 49, S. 194: „Eine Szene im
Parke zu Laxenburg" ^aus dem Lebcn des Kai«
sers Franz und Franz Joseph I., welche
die Freigebung eines Soldaten zur Folge hatte.
Von Fendi ist diese Scene allerliebst illustrirH.
— Gesellschafter, herauög. von Gubitz,
1837. S. 419. und Probeblatt zur Theater»
Zeitung auf das Jahr 1837, herausg. von Adolph
Bäuerle: „Kaiser Franz und sein Neli- gionslehrer" hvird die sinnige Ernennung des
Grafen Hohen wart zum Bischof von St.
Polten erzählt); — ebenda: „Die Tauben des
Kaisers Franz" ^eine Erläuterung der in Wien
üblichen Redensart: „Wiener Gebote", —
nämlich Gebote, die niemals befolgt werden —
anläßlich eines Befehls des Magistrats, die den
Wohnungen schädlichen Tauben nicht ausfliegen
zu lassen). — Das Echo (Troppauer Unter«
Haltungsblatt, 40.) 1858, Nr. 46, S. 179.- „Ein
ernstes Wort" ^der Bescheid des Kaisers, den er
einem KĂĽnstler gab, der sein tĂĽchtiges Werk
durch die niedrigste Schmeichelei entehrt hatte). —
Omnibus. Beilage zu den (Brünner) „Reuig«
. keiten" 1857. Nr. 4, S. 31: „Anekdoten aus dem
Leben des Kaisers Franz I.";— Nr. 33, S. 261:
„Der Szekler und scin Schnapssack" r^asche Pro»
zedur, die der Kaiser vornehmen läßt, um einem
Szekler scin Recht werden zu lassen); — Nr. 69, S.
549: „Eine Audienz beim Kaiser Franz" Uug
aus dem Leben eines Bauern, der in den Tagen
der Franzosennoth dem Kaiser in Person 1000
Ducatcn in Gold zur Aushilfe brachte und nicht
zu überreden war, sich zu nennen). — Linzer
Abendbote 1857, Nr. 272: derselbe Vorfall.
— Theater-Zeitung, herausg. von Adolph
Bäuerle, 1866. Nr. 136: „Kaiser Franz in
der Wild-Botanik" Gunter dem Ausdrucke Wild«
Botanik ist jene Abtheilung des botanischen
Gartens zu verstehen, welche die Giftpflanzen
enthält. Diese Parthie des Gartens pflegte der
Kaiser, der dort dem Studium der Natur oblag,
oft zu besuchen, er wählte sie am liebsten, weil
sie von dem andern Theile des Gartens getrennt
und er darin ungestört war. Die komische Be»
gegnung mit einem Hauptmannc, der den im
Grase auf den Knien liegenden und mit Garten»
arbeit beschäftigten Kaiser nicht erkannte, wird
erzählt). — Didaskal ia. Blätter für Geist.
Gemüth und Publizität (Franks, a. M.. 4«.) 1836.
Nr. 328,329: „Reminiscenzen aus dem Lebendes
Kaisers Franz I. von Oesterreich" v^erschiedene
Vorfälle aus dem Privatleben dcS Kaisers); —
1856. Nr. 258: „Die Larenburgrr Allee" ftie von
Franzens zweiter Gemalin Mar ia The-
resia gepflanzte Laxenburger Allee, in welcher
man im höchsten Sommer vonWicn nach Laren«
bĂĽrg im Schatten spazieren tzehen kann, sollte
im Aufgebotsjahre 1797 den Vertheidigungs»
zwecken geopfert und umgehauen werden, wo«
durch dem Kaiser großes Wehe geschehen wäre,
weil er diese Allee sehr liebte. „Wenn man das
Umhauen dieser Bäume unterlassen kann, so
geschieht mir damit ein Gefallen, muĂź es aber
durchaus sein — in Gottes Namen," war seine
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Band 6
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Guadagni-Habsburg
- Band
- 6
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 502
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon