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Habsburg — F 226 Habsburg — Franz
Joseph Nicci's Haupt aus gleicher Ur-
sache. Viele Andere, die an dem Aufstande
Theil genommen, waren geflohen und
lebten im Exil. Seither war die Regierung
des Herzogs nicht wieder gestört worden.
Als er — 67 Jahre alt — starb, folgte
ihm sein Sohn FranzV. (siehe d. Fol-
genden) in der Regierung. Franz IV.
war auch österreichischer General der
Kavallerie und Inhaber des Kürassier»
Regiments Nr. 2.
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Fa?>lN6i ätoria ä'ItkUa. aal 1815 L 1830. —
6l«a?ta«<?) Dsi NivolFiinsuti äsU'Ita.Ua,. —
Cesare G a lvani gab im Jahre 1846 zu Mo-
dena eine Biographie des Großherzogs heraus,
mit Auszügen aus einem Manuskripte, welches
Denkwürdigkeiten des Herzogs Franz von
Este enthalt. ^Vergleiche darüber die „Triester
Zeitung" 1860. Nr. 31 u. d. f.^ l — Schar-
fenberg ( I . H. A.), Geschichte des Herzog'
thums Modena und des Herzogthums Ferrara
(Mainz 1839, Kirchheim, kl. 8«.) S. 278 u. f. —
Porträt. Stahlstich im „Gothaischen Hofkalen-
der" (Gotha, I . Perthes, 8«.).
97. Iranz V. Ferdinand Geminian,
Erzherzog von Oesterreich, Herzog von
Modena, Mafsa, Carrara und Guastalla
(geb. am 1.Juni 1819).SohnFranziV.
(siehe d. Vorigen), aus seiner Ehe mit
Maria Beatrix, kön. Prinzessin von
Sardinien. Genmlm. Seit 30. März 1842
diePrinzessinAdelgunde(geb.19.März
1823), Tochter Sr. Majestät des Königs
Ludwig von Bayern. Rinder. Das
bisher einzige Kind, Anna Beatrix
(geb. 19. October 1848), ist am 8. Juli
1849 gestorben, wichtigere Lebensmo-
mente. Nach dem Tode seines Vaters, am
21. Jänner 1846, trat Franz V. die
Regierung an. Seinem Regierungsan«
tritte folgten alsbald die italienischen
Bewegungen, welche durch mehrere ver-
lragsmäß'lge Gebietsveränderungen noch
genährt wurden. Als am 13. September 1847 der Herzog von Lucca die Regie-
rung niederlegte, siel vertragsmäßig der.
größte Theil von Lucca an Toscana, die
Secundogenitur des Hauses Habsburg-
Lothringen. Nach denselben Verträgen
sollte bei Gintritt dieses Anfalles Fiviz-
zano von Toscana an Modena abgetre»
ten werden. Die Fivizzaner aber, welche
lieber toscanisch bleiben als modenesisch
werden wollten, baten ihren Großher-
zog, im bisherigen Verbände mit ihrem
Stammlande zu verbleiben. Jedoch ihr
Flehen blieb erfolglos; die Verträge muß»
ten in Vollzug geseht werden, und Fiviz»
zano an Modena kommen, was zuletzt mit
Anwendung von Waffengewalt geschah,
wobei jedoch derPapst und Sardinien ver-
mittelnd wirkten. Eine noch größere Erwei-
terung erhielt Modena nach dem Tode
der Herzogin von Parma, der Kaiserin
Maria Louise, bei welcher Gelegenheit
in Parma die vorherregierende Linie der
Bourbons eingesetzt ward, den Verträgen
gemäß aber Guastalla an Modena siel.
Der Herzog, der früher schon der
zunehmenden Bewegungen wegen öster--.
reichischen Truppenschutz herbeizurufen
genöthigt war, schloß nun im Februar
1848 ein feierliches Schutz- und Trutz-
bündniß mit Oesterreich. Jedoch im März
1848 begannen die Unruhen ernstlicher
zu werden; die Jesuiten wurden ver-
trieben und der Herzog verließ das
Land. Schon am 10. August führten ihn
österreichische Truppen wieder in's Land
zurück. Amnestieacte eröffneten nun.den
Wiederantritt seiner Regierung, jedoch
die Gährung dauerte fort und führte am
18. November 1848 zu einem Attentate,
das ein Gutsbesitzer, Bizzali, gegen
den Herzog vornahm. Als dann der
Krieg mit Sardinien folgte, begab sich
Franz V. am 14. März 1849 nach
Brescella, kehrte aber schon im Mai d. I .
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Band 6
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Guadagni-Habsburg
- Band
- 6
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 502
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon