Seite - 4 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Habsburg-Hartlieb, Band 7
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Habsburg — Margaretha 4 H aksburg — Margaretha
s^Bd.VI, Nr.4^j, der Tochter R ud olph's
von Habsburg, mit Albrecht III.,
dem letzten aus dem Ascanischen Stamme,
im Jahre 4422 ausstarb, die zweite
Stammmutter des Churhauses Sachsen.
Margarethe! ist eS auch, an deren
Söhnen Ernst und Albrecht von dem
berüchtigten Kunz vonKaufungen der
in der Geschichte bekannte Prinzenraub
am 7. Juli 4434 verübt worden, welchen
der Räuber (am 44. Juli 4434) wie auch.
mehrere seiner Genossen mit dem Tode
büßten. Die Geschichtschreiber melden,
daß Margaretha bedeutenden Einfluß
auf ihren Gemal ausgeübt habe; so
werden die Vertreibung der Juden aus
Meiffen, die Beendigung des thüringischen
Bruderkrieges ihr zugeschrieben, auch
ward ihr für ihre Person das Münzrecht
gestattet. Ihren Gemal (gest. 7. Sep-
tember 4464) überlebte Margaretha
um 22 Jahre. Nach dessen Tode wurde
ihr Altenburg als Witwensitz angewiesen,
wo sie auch im hohen Alter von 70 Iah'
ren starb.
Tentzel (Wilhelm Ernst), Der sächsischen und
anderer churfürstlichen auch kaiserlichen und
königlichen Häusser glückseligsten Stammmutter
Frauen Margarethen, Churfürstin zu Sachsen,
geborne Erzherzogin zu Oesterreich, wahrhaftiger
Todestag (Gotha 1700. 12«.). — Schneider
(Ioh. August). Biographische Fragmente uon
der Churfürstm Margaretha von Oesterreich,
der Stammmutter des Hauses Sachsen (Alten»
bürg 1801, 8".). — NN/lHak ^7-lsii'a?l
F>2'sH6?'l<?^, OiLLsrtktio äs klarFkrtztd,».
^ULtriaog. I'iiäsi'ioi I I uxoro (I^iMa. 1719,
4°.). — Fugger (Ioh. Inc.). Spiegel der
Ehren des Erzhauses Oesterreich (Nürnberg
1668, kl. Qu. Fol.) S. 440 und 44l; 620 u. f.
* . * '
189- Margaretha, Erzherzogin von
Oesterreich (geb. 10. Jänner 1480, gest.
in der Nacht vom 30. November auf den
1. December 1330). Tochter des Kaisers
Maximilian I. aus dessen Ghe mit Maria von Burgund, Tochter des Her«
zogs Karl des Kühnen. Diese merkwür-
dige Frau, die edle Tochter des „letzten
Ritters", hatte keine Kindheit; noch in der
Wiege war sie daS Spielzeug der Launen
des Geschickes. Kaum zwei Jahre alt,
wurde sie dem Sohne Ludwig's XI.
von Frankreich verlobt. Der Vertrag,
durch welchen diese Verbindung festgesetzt
wurde, ward zu Arras am 23. December
1482 geschlossen. Der König von Frank-
reich machte sich verbindlich, sie erziehen
zu lassen und wie seine Tochter zu behan-
deln. Von einem Gefolge edler Genter
begleitet, reiste Margaretha ab, und
wurde an der Grenze von hohen fran-
zösischen Würdenträgern, welche Lud-
wig XI. dahin abgeordnet hatte, festlich
empfangen; nun wurde ihr Gefolge, mit
Ausnahme ihrer Amme, des Gemals der-
selben und einer kleinen Zahl von Diener-
schaft verabschiedet. Ihr Einzug in Paris
wurde wie ein Freudenfest begangen. Diese
Verbindung der Erbin von Burgund mit
Karl, nachmals als König der VIII.,
galt als ein Pfand des ersehnten Friedens.
Nun wurde Margaretha nach Amboise
gebracht, wo sie ihren Hof aufschlug;
Madame deSecret wurde mit der ersten
Erziehung der jungen Dauphine betraut.
Die Vermälung Margaretha's mit
Karl VIII. wurde festlich begangen.
Margaretha zählte damals drei Jahre.
Ungestört verstoß ihre Kindheit auf dem
Schlosse zu Amboise, ihre Erzieherin
flößte ihr in jenen Tagen den Geschmack
für die Kunst ein, wovon sie später so
schöne Proben ablegte und welchem noch
die Gegenwart Kunstwerke verdankt, die
jeden, der sie betrachtet, entzücken. Dieses
friedliche Leben währte nicht lange.
Franz II., Herzog von Bretagne, dieser
gefürchtete Nachbar Frankreichs, hinter-
ließ, als er starb, zwei Töchter, Anna
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Habsburg-Hartlieb, Band 7
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Habsburg-Hartlieb
- Band
- 7
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1861
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 472
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon