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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Habsburg-Hartlieb, Band 7
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Seite - 6 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Habsburg-Hartlieb, Band 7

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Habsburg — Margaretha < wie schon einmal ihre Aussicht auf den Thron Frankreichs, nunmehr zum andern Male auch jene auf den von Spanien. Margaretha begab sich nun nach den Niederlanden. Nach dreijähriger Witwen- fchaft warb Philibert, Herzog von Savoyen, um ihre Hand, und auf den Wunsch des Kaisers, der diese Verbindung gern sah, gab sie ihm dieselbe. Vermalt durch Procuration begab sie sich nun in das Land ihres Bräutigams, begleitet von einem Gefolge von 230 Edelleuten, welche Philibert ihr entgegengesendet, an das sich ein ebenso starkes ihrer Flam- mänder angeschlossen hatte. Das junge Brautpaar kam in der Abtei Rome-Mou« stier bei Genf zusammen, daselbst wurde ihre Vermälung in Person vollzogen und von dem Bischöfe von Maurienne einge« segnet (im November 1501). Drei Jahre lebte Margaretha in glücklicher Ehe, geliebt von ihrem Gemale, als sie ein neues Wehe heimsuchte. Der Tod entriß ihr plötzlich ihren Gemal. Philibert starb — 24 Jahre alt — am 40. Sev- tember 1804. Zum dritten Male zog sich nun Margaretha in ihr Heimatland zurück und später begab sie sich nach Deutschland zu ihrem Vater. Die vlämi» schen Provinzen waren nach Philipp's des Schönen Tode ohne Regierung und sie bedurften einer solchen, welche von starker und doch geschmeidiger Hand geführt wurde. Maximilian betraute nunmehr Margaretha mit dieser Auf- gabe. Während Karl's Minderjährigkeit sollte Margaretha die Leitung der Geschäfte in den Niederlanden überneh. mm. Margaretha war jung, in der Schule des Unglückes groß gezogen, sie schien ihrem erlauchten Vater am meisten zu dem Amte zu paffen, welches er ihr zugedacht. Margaretha besaß ein feines Gefühl, Scharfsinn, einen durch. Habsburg — Margaret!) a dringenden Geist und seltene Charakter« festigkeit, Alles Eigenschaften, wie sie zu politischen Geschäften taugen. Das Weib, welches diese Eigenschaften besitzt, welches sich auf die Höhe der ihr zugedachten Rolle zu schwingen und die natürlichen Schwächen ihres Geschlechtes zu vergessen vermag, ist geschickter zu verwickelten Regierungsgeschäften, als ein Mann. Margaretha wurde mit wahrem Enthusiasmus in den Niederlanden empfangen. Die Bevölkerung hoffte von einer Fürstin, die in der Hauptstadt des Landes, daß sie verwalten sollte, geboren worden, mehr als von einem Fremden, den nur Eigennutz und Gewinnsucht an das Land fesselten. In Mecheln schlug Margaretha ihre Residenz auf. Mitte Juli 1807, begleitet von ihren Mündeln, Philipp's Söhnen, Karl, nachmals KarlV. Md.VI, Nr. 130), Eleonore Md. VI, Nr. 32), Isabella >M. VI, Nr. 68), Katharina M . VI, Nr. 160) und Maria ss. Nr. 197), nahm sie Besitz von dem prächtigen Regierungsgebäude, welches der Kaiser zu ihrer Residenz hatte herrichten lassen. Ihre Briefe anMaximi» lian sind Belege für die zärtliche Sorg« fält, die sie dem Kronprinzen, auf dessen Haupte dieDiademe zweierWelten vereint werden sollten, angedeihen ließ. Sie über- wachte mütterlich seine Erziehung und weihte den Knaben in die Geheimnisse der Regierungskunst ein. In dieser Stel- lung, als Statthalterin der Niederlande, übte Margaretha einen großen Ein« fiuß auf die europäische Politik. Nicht bloß, daß ihr hoher Geist, eine sorgfältige Erziehung und sonst treffliche Eigenschaf' ten, sie geeignet machten, den Posten, den sie bekleidete, würdig zu vertreten, die Ereignisse ihres Lebens thaten wesent- lich das ihrige dazu. Durch theils pro« jectirte, theils vollzogene Heirathen, mit
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Habsburg-Hartlieb, Band 7
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Habsburg-Hartlieb
Band
7
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1861
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
472
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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