Seite - 63 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Habsburg-Hartlieb, Band 7
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HabstmrZ — Maria Theresia Habsburg — Maria Kherefia
Albrecht's (20. Jänner 1743) eine
Aenderung der Politik eintrat, da sein
Sohn Maximilian Joseph, nach»
dem die Oesterreicher unter Trenk,
Menzel und Barn klau zum dritten
Male in's Land eingefallen waren, mit
Maria Theresia den Frieden zu Füßen
schloß (22. April 1748). zufolge welchem
Max Joseph allen von seinem Vater
usurpirten Titeln und Ansprüchen auf
Karl's VI. Verlassenschaft entsagte und
Maria Theresia's Gemal bei der
bevorstehenden Kaiserwahl die Stimme
zu geben versprach, während Maria
Theresia ihm sein Erbland zurückgab,
bloß Ingolstadt^und die südöstliche Spitze
zwischen dem Inn und der Saha als
Unterpfand bis nach vollbrachter Wahl
behaltend. Der Kampf mit Friedrich
beschränkte
sich
anfänglich auf einige treff-
liche Bewegungen Traun's, der den
König von Preußen aus Böhmen heraus
manoeuvrirte; als aber Karl von Loth-
ringen den Oberbefehl übernahm, folgten
mehrere Schlachten und Treffen, in denen
Friedrich siegte, u. z. bei Habel«
schwerdt (13. Februar 1743). bei
Hohenfriedberg oder Srriegau
(4. Juni), bei Trautenau oder Sorr
(30. September), bei Hennersdorf
(27. November) und bei Kessel^dorf
(15. December). Der Friede von Dresden
(23. Dec.). auf Grundlagen des Bres.
lauischen, machte allen diesen Kämpfen
ein Ende. Indessen hatte auch Franz I.
Stephan's Kaiserwahl und Krönung
zu Frankfurt (14. September und 4. Oc>
tober) stattgefunden.
Der Krieg in Italien
war auch nicht glücklich; wohl führte der
Fürst vonLobkowitz den meisterhaften
Neberfall gegen Veletri (13. August
1744) aus, aber die Niederlage, die er
bei Rimini erlitt, war um so größer,
und zu Ende 1743 gehorchten Mailand, Parma und Piaceuza, Montfenat und
ein großer Theil Piemonts den Höfen
von Madrid und Versailles. Im Feld-
zuge des Jahres 1746 war Oesterreich
in Italien glücklicher, Feldzeugmeister
Browne siegte bei Guastalla (27.
März 1746), L^ch^^st^^ irt der
Hauptschlacht bei Piacenza (16. Jän-
ner) und die Feldzeugmeister Botta
und Bärnklau bei Rottofr^ddo;
die Franzosen und Spanier, schon Herren
von ganz Italien, mußten nunmehr ganz
Italien räumen, nur aus Genua wurden
die Oesterreicher (am 3. December) durch
einen Volksaufstaud vertrieben und konn-
ten es nicht wieder einnehmen. Als dann
bald der König Spaniens, Phil ippV.
(12. Juli 1746) starb und Ferdi-
nand VI. den Thron bestieg, gestalteten
sich bei dessen entschiedenem Haffe gegen
Frankreich die Angelegenheiten für Oester»
reich günstiger. Noch dauerten die Kämpfe
zwischen Frankreich und England zu Land
und Wasser fort; erst der Friede von
Aachen (30. April die Präliminarien,
23. October 1748 der Definitivfriede)
machte den Kämpfen ein Ende. There»
sia behielt Alles außer einem großen
Theile Schlesiens, der Grafschaft Glatz
und den an Sardinien abgetretenen
Gebieten von Mailand, Parma, Piacenza
und Guastalla; auch wurde die präg»
matische Sanction neuerdings garcmtirt.
Der Aachener Friede, welcher im Grunde
nichts Anderes war, als eine Saat zu
neuen Kämpfen, hatte für Oesterreich
eine dem Anscheine nach günstige, aber
immerhin sehr bedenkliche und wie es
sich später zeigte, traurige Folge, nämlich
Kaunitz war auf die Idee gerathen,
die Cabinete von Paris und Wien enge
an einander zu knüpfen, um durch diese
Allianz England und Holland in Schach
zu halten. Es war ihm gelungen, im
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Habsburg-Hartlieb, Band 7
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Habsburg-Hartlieb
- Band
- 7
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1861
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 472
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon