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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Habsburg-Hartlieb, Band 7
Seite - 66 -
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Seite - 66 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Habsburg-Hartlieb, Band 7

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Habsburg — Maria Theresia Habsburg — Maria Theresia folgenden Jahre verlor aber Theresia ihren zärtlich geliebten Gatten, Kaiser Franz, zu Innsbruck, wo er plötzlich (18. August 1763) m den Armen seines ' Sohnes verschied. Das Zimmer, wo er geendet, ließ Mar ia Theresia in eine Capelle umgestalten und, damit sein Andenken in feierlicher Weise ununter- brochen erhalten werde, gründete sie das dortige adelige Fräuleinstift. Mar ia Theresia's erster Entschluß war, die Regierung niederzulegen und alsAebtissin zu sterben. Endlich wurde sie überredet, diesen Gedanken aufzugeben und sie erklärte Joseph zum Mitregenten und unumschränkten militärischen Chef, wie zum Großmeister aller Orden. Das Jahr 1767 erfüllte die Völker Oesterreichs mit banger Besorgniß um die vielgeliebte Herrscherin, welche, 49 Jahre alt, lebens- gefährlich an den Pocken darniederlag, aber durch die Kunst van Swieten's und Störk's gerettet und den jubelnden Völkern erhalten wurde. Die Feindselig» keitm Rußlands mit der Türkei und die Unruhen in Polen drohten wieder den europäischen Frieden zu stören. Die letz' teren wurden durch ein, zwischen Preußen und Rußland im Geheimen verabredetes Uebereinkommen beschwichtiget. Es war die Theilung Polens, an der theilzu» nehmen Mar ia Theresia gezwun» gen wurde ftergl. das Schreiben M a r i a Theresia's in den Quellens Den 3. August 1772 erfolgte der Theilungs- tractat, am 1. September fand die gemeinschaftliche Besitzergreifung Statt. Die Vermittelung zwischen Nußland und der Pforte (7. Mai 1773) hatte zur Folge, daß die Bukowina an Oesterreich kam, während Rußland früher schon mit der Türkei den Frieden von Kutschuk Kainardgi (2t. Juli 1774) geschloffen hatte, wodurch der Kampf zwischen Ruß< land und der Türkei sein Ende nahm Als Mar ia Theresia ihre Regierung antrat, hatte sie den österreichischen Erbfolgekrieg mit Preußen auszu- kämpfen' das Ende ihrer Tage sollte nicht weniger kriegerisch werden; die bayerische Erbfolge, durch den Tod Maximi l ian Joseph's angeregt, he- waffnete neuerdings ihren alten Gegner, den Preußenkönig, der nun einmal fein kleines Reich um jeden Preis auf Kosten Oesterreichs zu vergrößern entschlossen war. Max Joseph I I I . war der Letzte der bayerischen Linie aus dem Hause Wittelsbach und hatte mit Oesterreich wegen der Erbfolge ein Uebereinkommen getroffen. Das gab Preußen nicht zu; wenn dieses kämpf- und beutelustig war, ließ es das Recht, wenn es nocb so evident dalag, nicht gelten und der Ber- linerhof verlangte, daß in Bayern Alles wieder in den vorigen Stand gesetzt werde. Oesterreich ging darauf nicht ein. Der Krieg begann wieder. I n diesem Feldzuge hatte Preußen ganz weitaus- sehende Pläne gefaßt, und weil die Oester» reicher in den früheren die preußische Hauptstadt heimgesucht, wollte Preußen dießmal Wien einen Besuch abstatten. Kaiser Joseph hatte bei Königgrätz eine treffliche Stellung inne und aus dieser ihn zu verdrängen, wollte dem Preußenkönige nicht gelingen. Zu einem entscheidenden Kampfe wollte es aber nicht kommen; es fanden nur kleinere Gefechte Statt, das bedeutendste bei Habelschwerdt (18. Jänner 1779) fiel zu unsern Gunsten aus. Da knüpfte — ohne Joseph's Wissen — Mar ia Theresia mit dem Könige die abgebro- chenen Unterhandlungen wieder an und es kam am 13. Mai 1779 der Friede zu Teschen zu Stande, in welchem Oesterreich für alle seine Ansprüche den
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Habsburg-Hartlieb, Band 7
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Habsburg-Hartlieb
Band
7
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1861
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
472
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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