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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Habsburg-Hartlieb, Band 7
Seite - 84 -
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Seite - 84 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Habsburg-Hartlieb, Band 7

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Habsburg — Mathias vermalt am 4. December 1611. Aus dieser Ehe sind keine Kinder entsprossen, wahlspwch. Um eine mit dem Kreuze geschmückte Weltkugel, welche von Sonne und Mond beleuchtet wird, die Devise: „Oonooidig. Iumin6 in^or". hervor gende AbenämomMe. Der Gelehrte und Staatsmann Gislain Busbek war des Erzherzogs Erzieher, und wirkte wesent- lich auf das sehr empfängliche Gemüth des ebenso lehr- und wißbegierigen, als thatendurstigen Prinzen. Leider entzweite ein tiefwurzelnder Zwiespalt die Ge« müther der zwei Brüder, Mathias und Rudolph; ob nun die Ursachen in der verschiedenen Geistesrichtung der- selben zu suchen sei, da Rudolph ver» schlössen, argwohnvoll, und Mathias offen und treuherzig war, oder in der sehr abweichenden Erziehung, da Rudolph am Hofe seines Oheims, des Königs Philipp II . in Spanien, Mathias unter den Augen seines Vaters in dem heimatlichen Deutschland erzogen wurden, das zu untersuchen ist unsere Aufgabe nicht; die Thatsache des bestandenen Zwiespaltes steht fest, und die noch traurigere, die schlimmen Folgen, welche aus demselben für die regierten Lande entstanden. Bald nach des Vaters Maximilian H. Tode brach der bisher verhaltene Groll offen aus und kündigte sich vorerst darin an, daß Rudolph, als Nachfolger auf dem Throne seines Vaters, seinem Bruder jede angemessene Beschäftigung in liebloser Weise versagte. Da boten die ausgebrochenen Unruhen in den Niederlanden Mathias Gele» genheit, das sich selbst zu verschaffen, was ihm sein Bruder versagte. Don Juan d'Austria M . VI, Nr. 128^ j hatte sich die Sympathien der Nieder» länder zu erwerben nicht verstanden. Eine Partei, an deren Spitze der Herzog 4 Habsburg — Mathias von Arschott und der Marquis von Havre standen, hatten auf den Erz- herzog Mathias ihre Blicke gerichtet und heimlich mit ihm unterhandelt. Ihren Vorstellungen, daß die Erhaltung des Landes für das Haus Oesterreich, die Rettung der katholischen Religion vor dem Umsichgreifen der neuen Lehre nur noch davon abHange, daß er, ein Prinz des Hauses und Bruder des Kaisers, die Statthalterschaft übernehme, gab Mathias um so williger Gehör, als sich ihm nun das' von anderer Seite darbot, was ihm von jener, von der er es zunächst zu erwarten berechtiget war, vorenthalten wurde. Ohne Wiffen seines Bruders, des Kaisers, machte sich Mathias auf den Weg nach den Niederlanden und kam in denselben bereits an, ehe die Requisitionen des Kaisers, ihn anzuhalten, ausgeführt wer» den konnten. Uebrigens wurden seine Erwartungen in den Niederlanden bald enttäuscht; erstens war die Partei, welche ihn in's Land berief, nickt die über» wiegende in dem von Parteiungen zer> rifsenen Lande, und dann mußte sich Mathias gefallen lassen, seine Stellung mit Oranien und zwar in sehr ungleicher Weise zu theilen, da Mathias nur den Titel, Oranien aber die Macht besaß. Nebstdem wollte Mathias nie zu Maßnahmen gegen seinen Oheim, Philipp I I . , den rechtmäßigen Herrn der Niederlande, die Hand bieten, und so legte er denn — um einer Absehung zuvorzukommen — am 19. December 1880 selbst die Statthalterschaft nieder und verließ bitter enttäuscht daS Land. Mathias wendete sich nun an seine Mutter und bat sie, ihn mit dem Kaiser, seinem Bruder, zu versöhnen. Der Kaiser vergab ihm wohl das Geschehene, im Uebrigen blieb Alles beim Alten, deS
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Habsburg-Hartlieb, Band 7
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Habsburg-Hartlieb
Band
7
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1861
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
472
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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