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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Habsburg-Hartlieb, Band 7
Seite - 96 -
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Seite - 96 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Habsburg-Hartlieb, Band 7

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Babsburg — Maximilian 96 Haksburg — Maximilian schaft dieser Stadt die entsetzliche Unbilde anthat, seinem Gefolge die Unterkunft zu verweigern, weil ihre vieljährigen Forderungen an seinen Hofstaat niemals befriedigt worden waren. Dieser Schimpf von dem Lande, daS er über Alles " geliebt, zehrte an seinem Herzen; er fuhr nun zu Wasser nach Wels, wo ihn aber das zunehmende Fieber Halt zu machen nöthigte. Dort vermeinte er durch Jag» den, Reigerbeizen und starke Leibes« bewegung seines Uebels Herr zu werden; aber im Gegentheil, es verschlimmerte sich und am 12. Jänner 1319, im 60. Jahre seines Alters, im 26. seiner Regierung, entschlief der „letzte Ritter", groß im Tode wie im Leben. Er ließ sich zu Neustadt neben seiner geliebten Mut« ter Eleonore unter dem Altar steine beisetzen, damit der meffelesende Priester auf ihn trete, so wollte es des demüthigen Fürsten letzte Verfügung. Wenn man in des Kaisers politischem Leben die Summe zieht, so stellen sich mächtige Ergebnisse dar: nach innen hat Mar die leicht« erworbene burgundische Erbschaft unter blutigen und dauernden Kämpfen behaup« tet und erhalten; er hat das über Ein Jahrhundert lang getrennte, durch einige Zuwächse trefflich abgerundete Tirol wie« der mit der Habsburgischen Hauptmacht vereinigt, nach Mathias' Tode das vertragsmäßige Eibfolgerecht auf Ungarn gesichert; und nach außen hat er der für -unbezwingbar gehaltenen Republik Venedig furchtbare Macht so nachhaltig erschüttert, daß es sich von diesem Schlage, mit welchem Venedigs Verfall beginnt, nie wieder zu erholen vermochte. Was Maximil ian's Wirksamkeit im deutschen Reiche betrifft, so vollendete er auf dem Reichstage zu Worms, was sein Ahn, Kaiser Rudolph, begonnen hatte, von den Nachfolgern aber vergeblich ^ versucht wurde: Alle Selbsthilfe wurde auf immerwährende Zeiten verbannt und (7. August 1493) der allgemeine Landfriede, mit diesem zugleich auch die Ordnung des neuen Kammer» gerichtes kundgemacht. Als außer» ordentliche Beihilfe wider jeden Reichs- feind, namentlich Türken und Franzosen, wurde von den Ständen die Einzahlung des gemeinen Pfennigs im Umfange des ganzen Reiches bewilligt; Württem» berg wurde in Person des Grafen Eber« hard zum Herzogthume erhoben; auf dem Reichstage zu Cöln wurde zur kräftigeren Handhabung des Friedens das Reich in zehn Kreise getheilt und eine Grecutionsordnung errich« tet. Im Innern der Erblande wurde der allgemeine Landfriede mit entsprechen» der Strenge aufrecht erhalten; für die wichtigsten Rechts» und Reichssachen der Reichshofrath, in den Provinzen, u. z. zu Wien, Gratz und Innsbruck, „Regiment und Banner" errichtet. Registratur und Buchhalterei der Stelle zu Innsbruck organisirte der Kaiser selbst nach einem musterhaften Plane, der mit der Zeit wohl vervollkommnet, aber in seinen ursprünglichen Grundzügen seiner Trefflichkeit wegen nicht geändert werden konnte; die verschiedenen Staats» und Verwaltungsgeschäfte wurden in eigenen Büchern, als das Capitalbuch, daS Communialbuch, dns Eremptbuch, das Vagantbuch (für auswärtige Geschäfte), das Curialbuch (für die Hofsachen), das Kriegsbuch (für Militärsachen), das Con> silialbuch (für Plane und Memoires), und das öffentliche und geheime Buch, ersteres für tägliche Agenden, letzteres für die geheimen Angelegenheiten, in fortwährender Evidenz gehalten. Für das Kriegswesen beginnt mit Max eine neue und glänzende Epoche. Mit Georg
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Habsburg-Hartlieb, Band 7
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Habsburg-Hartlieb
Band
7
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1861
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
472
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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