Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Habsburg-Hartlieb, Band 7
Seite - 110 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 110 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Habsburg-Hartlieb, Band 7

Bild der Seite - 110 -

Bild der Seite - 110 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Habsburg-Hartlieb, Band 7

Text der Seite - 110 -

Sabsburg — Maximilian Franz i 10 Habsburg — Maximilian Franz reich. Als im Herbste 4794 Bonn von den Franzosen beseht wurde, verließ er diese Stadt, die bis dahin seine Residenz gewesen und die insbesondere seiner Regie« rung Vieles verdankt. Er begab sich nun nach Münster, später nach Mergentheim und Ellingen. Im Frühjahre 4800 ver- fügte er sich nach Wien, bezog das kaiser« liche Lustschloß in Hetzmdorf, aber schon im folgenden Jahre starb er, erst 45 (nicht wic Schwaldopler schreibt, 86) Jahre alt. In seinen letzten Lebensjahren nahm der Umfang seines Körpers so zu, daß er gestorben über fünfthalb Centner wog. Als Regent und Mensch lebt er in der Erinnerung seines LandeS, das unter seiner segensvollen Regierung den eni> schwundenen Wohlstand wiederkehren, Kunst, Wissenschaft und Industrie wieder aufblühen fah. Er war in seinem Privat« leben einfach und genau. Ein Zeitgenosse entwirft folgendes Charakterbild von dem Erzherzoge: „Körperschönheit und Geistes» stärke machten ihn bald bei seinen Unter» thanen beliebt; Witz, schnelles Urtheil, auch wohl eine leichte, nur zuweilen bittere Satyre empfahlen ihn als ange« nehmen Gesellschafter. Viele Menschen« kenntniß hatte ihn mißtrauisch gemacht, 'doch wußte sein scharfer Verstand meistens das Richtige in den Geschäften schnell auf» zufmden und zu würdigen. Als Staats- mann urtheilte er hell und scharf, mehrere Zeitbegebenheiten sah er in einem Zeit« puncte vorher, wo noch die allgemeine Meinung das Gegentheil zuversichtlich behauptete. Sonst einer förmlichen Eti> quette abgeneigt, beobachtete er diese genau, wo es Würde und Anstand zu fordern schienen; auch die Priesterver- richtungen versah er in solchen Fällen mit Salbung, Würde und Andacht." Seine höhere umfassende Bildung ließ ihn in geistigen Genüssen dauernde Erquickung und Erholung finden. Er unterstützte Talente und belohnte Verdienste. Bonn insbesondere verdankt seiner Munificenz die Erweiterung der Universität, die er überdieß zur Laffdes-Universität erhob, und die Begründung der reichen Biblio- thek. Der Erzherzog sprach mehrere Sprachen, war in verschiedenen Gebieten der Literatur bewandert, war mit den ausgezeichnetsten literarischen Producten vertraut. Die Anlagen von Godesberg, Poppelsdorf und Augustusburg zeigen seinen feinen Sinn für Naturgmüsse. Seine Privatliebhabereien entzogen ihn niemals ernsten Staatsgeschäften. Mit seinem Minister WaldenfelS ordnete er die Finanzen, das Iustizwesen und die Polizei. Für Alles brachte er ein reges Interesse mit. Jedermann hatte zu ihm Zutritt, konnte seine Beschwerde per» sönlich vorbringen und seines Schutzes gewiß sein. Seida und Landensberg (Franz Eugen Joseph von), Max imi l ian Franz, letzter Churfürst von Cöln und Bischof zu Münster; biographisch<charakteristische Skizze (Nürnberg 1803, 8«.). — (Schwaldopler) Historisches Taschenbuch. Mit besonderer Hinsicht auf die österreichischen Staaten. Auch unter dem Titel: Geschichte des neunzehnten Iahrhun« derts u. s. w. (Wien, Doll). Zweiter Jahr. gang, Geschichte des Jahres l802. S. 22«. — Porträte, t) I . Adam äol. ot so. 1794(8«.); — 2) Beer clol., I . I . v. Mcchel §o. (4«.); — 3) Dauenne pinx., Dupinso. (kl. Fol.); — 4) W. F. Gmcl in 5e. (kl. Fol.); — 3) A. Karchcr so.; — 6) I . S. Klauber «o. (8".) ^uon diesem Künstler sind zwei Por< träte des Erzherzogs — ihn beiocsmal als Deutschmeister vorstellend— vorhanden; das eine zeigt ihn in jugendlichem, das zweite in etwas vorgerücktereni Alter); — 7) C. Vina< zer tuo., I . E. Mansfeld so. 1782; — 8)-I . de Giorgi üol., Q. Mark l«o. l?80 (8°.). — Medaille. Auf die Erweiterung der Universität Bonn, l?86. Schöne Medaille. * . * Mechtilde, siehe: Mathilde.
zurück zum  Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Habsburg-Hartlieb, Band 7"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Habsburg-Hartlieb, Band 7
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Habsburg-Hartlieb
Band
7
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1861
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
472
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich