Seite - 117 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Habsburg-Hartlieb, Band 7

Hadsburg — Philipp 117 Habsburg — Philipp widrigen Umständen. Der Courier, wel cher ihm den Untergang seiner sogenann ten unüberwindlichen Flotte melden sollte, hatte kaum den Muth, mit dieser schlim- men Nachricht vor ihn zu treten. Philipp horte den Bericht mit der größten Ruhe an und sagte: „Ich habe sie nicht zum Kampfe gegen die Winde, sondern gegen die Engländer ausgesandt. Des Himmels Wille geschehe!" Die Harte, welche in seinem Charakter lag, und die Grausam- keit, mit der er jeden Widerstand gegen sein System verfolgte, hat ihm das Ansehen eines großen Eiferers für die Religion gegeben; allein es ging bei ihm doch wohl die Politik über die Religion, und der Mann, welcher dem Katholicis- mus in Flandern so viele Opfer fallen ließ, war nie zur Vertreibung der Mau- ren aus Spanien zu bewegen. So oft auch dieser Gegenstand im Staatsrathc vorkam, so war seine Antwort immer dieselbe: „Findet ein anderes Mittel, denn dieses ist nicht ausführbar." Ja, wenn das Wort wahr ist, welches er dem Herzoge Alba, der sich auf seinem Todtenbette von Gewissensbissen gequält fühlte, sagen ließ: „Das Blut betreffend, das er in den Scklachten vergossen, wolle Er auf seine Seele nehmen; nur sollte sich der Herzog für das, welches er auf den Blutgerüsten habe fließen lassen, dem Himmel verantwortlich halten;" wenn dieses Wort wahr ist, so erklärt es, daß Philipp nicht aus religiöser Ueber« zeugung, sondern aus Politik so gehan» delt hat. Mehrere Geschichtschreiber haben ihn häusig mit Tiber verglichen, und einer seiner Großen schrieb eine Stunde nach des Königs Tode das harte Epitaph über ihn an den Kamin seines Zimmers: „Als Jüngling ausschweifend, als Mann grausam, als Greis habsüchtig,.was war von ihm zu hoffen?" Von seinen Kindern war Don Carlos aus seiner ersten Ehe das Opfer einer grausamen, zum Theile selbst verschuldeten Politik; Katharina starb ein Jahr vor ihm. Philipp III., welcher ihm in der Regierung folg'te, erreichte auch nur das schöne Mannes- alter, um eine Beute des Todes zu wer- den; nur Isabella Clara Eugenia, welche sein Liebling war, überlebte um viele Jahre ihren Vater. l. Zur Diographie und Geschichte PlMpp'g II. il) Selbstständige Werke. .4nml>aio ^Fci- />i'on^, Oi'asious in mc»i-to äi I^Iipxo II . , i-ö'äi ZpHFug. (I?ii'6U2S 1398, 4".). — Hispa» nische Armada oder Kriegs-RüstungZ-Relci' tion (Cöln 1388, 40.). _ ^ ^ 0 ^H/a?-60 .4«io?z,2t^, Aolaoiou <36l pi'Ogi-6880 <ie I2. armaä2 äo I2. üanta. ÜFa keeda orttrs 1e papo I>io V., ei rs/ eattoNco PIioUziZs I I . V V6N6212.N08 cauti-a oi lurco (HINkn 1376, oratio iu gacriä luiiLlidus ^IiiU^pi I I . (I^is- doa 1600, 40.). — Hl'HHl ^?-a?l?es5o^ 8cr- IN0N6 nsN' 656HU10 6tc iu Norto äsi rö oattoNoo O, ^Nippo II . (Palermo 1398, 4.). A,ux I I . (LruxoU. 1399, 4».). — H^^e?« a?!), Oraison tunödi-o äo 8. HI. ?ki- iL I I . (H.UV6I-5 1399, 8«.). — ?«5?>6)-a liVVL I I . , re^ äo Iv!5Vlru!<> (2Ia- clriä 1619, 1^0 .^). — c'aMaDlo ^0iiavio^, lieo i-ö 61 spHFNk, I?jli^o I I . citc. (?alei-ino 1601, 4«., odä. 1619, 40.). — 6'«wsi6 ^ ia) i Iii.jo äol inixei-aslor äon (^a.r!o V. (linder 1332, I'ol.).— i?i?.MFana ^ ä a ? ^ , I.a. Vita, äül ca,tto1ioo 06. invitisLiino Don 3?iIiV ä.'H.U3tria., oon lo zzusri's äo' 3uoi 4 Lä<2. (VicoQi:a lt»03, 4"., s Vens^ia 1603, 8«.). — t7u?'c?c)va ^.1?!io)ll'o c?s^>, Vläa. äol ro/ v . I'üUiiL I I . (I3!'U28. 1662, 12«.). — 2)«- Tncsniö -^4?6Nl's>1, Hiätoii-6 äo pdilipps n.^ roi ä'N8Z>!»,FU2 (?ari5 1822, 8«., und ebenda 1824, 8".). — Fseuöa?' ^Inionl'o ^ , I'oU- orii2<1i>. äs 3. Hl. äol No^na äs (VlUoncik 1386, 8«.). — Höü^ . (^i-anol. aä Viaäi-. 1687, 4".). —