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HartllllUM, Franz Xaver Ritter von
(Arzt, geb. zu Praunsdorf in Schle-
sien 22. Juli 1737, gest. 1791). Besuchte
die Humanitätsclassen zu Troppau, das
Lyceum in Olmütz; begab sich dann
nach Wien, um die Medicin zu studiren;
Cranz M . III, S. 25^. Gasser, de
Haen sBd. VII, S. 176^ waren seine
Lehrer; nach Beendigung der Studien
trat er in die Praxis; und erhielt 1766
die medicinische Doktorwürde. Im Jahre
1768 ging er auf Reisen, besuchte Italien,
wo er in Padua den berühmten Mor«
gagni kennen lernte. Nach seiner Rück-
kehr blieb er nur noch bis 1771 in Wien
erhielt dann die Stelle eines landschaft-
lichen Syndicus in Linz. wurde 1776
kais. Rath und 1779 wirklicher Sani-
tätsrath und Protomedicus in Oesterreich
ob der Enns. Er versah diesen Posten
bis an seinen Tod, wurde aber mehrere
Jahre früher (1783) in den Ritterstand
erhoben. H. war als botanischer und medi-
cinischerSchriftsteller thätig; er gab heraus:
>Viön 1766, 8o.); — dasselbe
Werk: „^oeia. s^/o s^m Mn
i?'o?^ i5«6" (I^i^Lias 1767); — „
1771, 8°.) »ergl. darüber
Lidliotli. OliirurZ-. lom. 11^ i). 369^, wel-
ches Werk I . B. Hübner unter d. Tit.:
„ MeümmZch-chirnrgiZcheFllrmrln", 2Thle.(öinz
1787), indeutscherUebersttzung herausgab.
(DeLuca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch
v. Wurzbach, biogr. Lexikon. VIII. (Wien 1776, Ghelen'sche Schriften, 8«.) Bd. I,
Stück 1. S. 169. — Meusel (Ioh. Georg),
Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstor-
benen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1803,
G. Fleischer, 8".) Bd. V, S. 187. — Ersch
und Grub er, Allgemeine Encyklopädie der
Wissenschaften und Künste, I I . Section, 3. Theil,
S. 24. — Ritterstands«Diplom vom
14. November 1783. In diesem Uon Kaiser
Joseph gefertigten Diplome heißt es an einer
die Verdienste Hartmann's betreffenden
Stelle: „wasmassen H. im Jahre 1770 als
Mitglied der Akademie der naturforschenden
Künste und Wissenschaften in Nürnberg auf-
genommen, von Unserer höchst seligen Frauen
Mutter Weyland der Kaiscrm Königin Maria
Thcresia Majestät und Liebden glorwürdigen
Andenkens in allermildester Erwegung, daß
derselbe durch an den Tag gelegte unzählige
Proben seiner in dem Fache der Arznei'Kunst
besitzenden stattlichen Wissenschaft und nicht
gemeinen Kentnis sich bey dem Publikum
ein allgemeines Vertrauen erworben und durch
unentgeltliche Hülfeleistung den armen Kranken,
so wie durch seine sonst dem Publikum geleistete
Dienste sich sehr verdienstlich gemacht hat und
vorzüglich in Epidemie« und Viehseuchen, dann
bei Superarbitrirung und in vorkommenden
Fällen bey unserm Militär Spital in Oesterreich
ob der Enns die gedeihlichste und wirksamste
Dienste mit unermüdeten Fleiß und Eifer
geleistet habe". — Der gegenwärtige Präses
des Kreisgerichtes in Wels, Franz Ritter von
Hartmann, vormals Landrath und dann
Oberlandesgerichts'Rath in Linz (1832). welcher
im Jahre 1848 in Linz den Katholikenvcrein
gestiftet, einen Verein, der gegenwärtig viel
über 5000 Mitglieder zählt, dürfte wohl ein
Sohn des Obigen sein. — Wappen. Gevier«
tctcr Schild. 1 und 4: in Gold ein rechts sehen»
der schwarzer Adler mit ausgebreiteten Schwin-
gen; 2 und 3: in Silber ein natürlicher Felsen,
besetzt mit drei goldenen Kleeblättern. Auf dem
Schilde ruhen zwei gegen einander gekehrte
gekrönte Turnierhelme; auf dem rechten erhebt
!. 24. Sept. 186i.) t
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon