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Hartmann 18 Hartmamt-Alarstein
Wappen. Die Hartmann's sind eigentlich
Klosterneuburger, und in dem am 11. April
1730 an Franz Hartmann uerliehenen
Adelsdiplome wird der Treue, des Fleißes
und der Wachsamkeit, welche die H artm ann
als Stadtrichter und Rathsverwandte der
Ttadt Klosterneuburg bewiesen haben, aus-
drücklich Erwähnung gethan. Das Wappen
ist ein aufrecht stehender, der Lange nach ge-
spaltener Schild. Im rechten goldenen Felde
sieht man an braunem Stengel mit zwei
grünen Blättern eine blaue Weintraube. Im
linken rothen Felde steht auf felsigem Grunde
ein rechtsgekehrter silbern geharnischter Mann,
auf dem Kopfe einen Helm mit goldenem
<5ederbusche, die Linke in die Seite gestemmt,
mit der ausgestreckten Rechten drei goldene
Pfeile vor sich aufrecht haltend. Auf dem
Schilde ruht ein in's Visir gestellter gekrönter
Helm, aus dessen Krone der geharnischte Ritter
des linken Feldes hervorwächst. — Außer den
bisher angeführten Personen des Namens
H artmann sei noch nebenbei zwrier gedacht,
des Veteranen Michael Har tmann, der
1778 in Böhmen geboren, seit 4. März 1790 in
der kais. Armee dient und noch 1858 im Activ»
stände des Infanterie-Negiments Benedek sich
befand. Bereits 80jährig, wollte er den jüng-
sten Feld;ug in Italien mitmachen, aber seinem
lebhaften Wunsche konnte nicht willfahrt wer<
d«.'n. lVergl.: Presse 1838, Nr.39. und Mor-
genpost 1838, Nr. 47.^ — Ferner des Jesuiten
und Mathematikers Sigismnnd Ferdinand
Hartmann (geb. zu Wien 2s. Ociobcr 1632,
qrst. zu Prag 17. Juni 1681), der Professuren
der Mathematik zu Nreslau und Olinütz, ferner
jme der Theologie und Mathematik zu Prag
bekleidete, und eine „Oatoxtrica. iilu5ti-a,ta,
^>i'o^oi>itionil,>U8 inntkomHtiei5, cl,s s^eeula.-
i-uln oLäLntia ot plOVi-jLtatibUZ" (I>raF 1668)
und eine „OdLLi-vatio comstas 1664" heraus«
gab, welch' letztere in Stansel's «I^zatus
ui-auicus" sich befindet. ^Vergl..- Poggen»
dorff ( I . C.). Biographisch < literarisches
Handwörterbuch zur Geschichte der exacten
Wissenschaften (Leipzig 1839, Ioh. Ambr.
Varth, Ler. 8«.) Bd. I, Sp. 1023.)
ßartmanu-Klarstein, das Grafenge--
schlecht. Es gibt mehrere österreichische
Adelsfamilien des Namens Hartmann;
einige derselben sind bereits erloschen,
wie die Hart mann zu Haugstorf
und Leehstorf (Wißgrill, Schauplatz des lands. Nieder-Oesterr. Adels, IV,
191), die Hartmann von Hütten-
dorf (ebd. IV) 492); mehrere hingegen
blühen noch fort, wie die Hartmann
von Hartenthal ss. d. S. 17^ j und
das in Rede stehende Grafengeschlecht der
Hartmann-Klarstein. Da die Mit»
theilungen über das letztgenannte Ge»
schlecht in Kneschke's „deutschen Grafen-
Haufern" (I, 323) unvollständig sind,
so werden sie im Nachfolgenden ergänzt.
Arnoldin Mitter von Klarste in (oder
wie er sich schrieb: Clar stein), kais.
Reichshofrath und geheimer Secretär,
hatte seine Tochter Dorothea Elisabeth
an Theodor HlN'lmcntlt, Oberstküchenmeister
und Amtsverwalter, und seine Stieftochter
an Johann Vomu'entum j,iapplizoni, kais.
Rath und Staroften bei den kön. böhm.
Landrechten, verheirathet. Er erbat sich
nun im Jahre 5 630 von Kaiser Leopold
die Gnade, seinen Namen und Adel auf
seine beiden Tochtermänner (Schwicger»
söhne) übertragen zu dürfen und daß
ihnen gestattet werde, sein Wappen mit
dem ihrigen zu verbinden. Mit kais. Ent'
schließung. Regensburg 2. Nov. 1630,
erfolgte diese Allerhöchste Gestattung, und
es schrieben sich nunmehr die Pappa
zoni Ritter von Clar stein und aucb
die Hartman n Ritter von Clarstein.
Von den Letztgenannten wurde schon der
durch Arnoldin von Clar stein's
Gnadengesuch zum Ritter erhobene Thco-
dor von HartmanN'Clarstein mit
Diplom vom 8. April 4658 in den
Freiherrnstand erhoben und von dessen
Nachkommen erhielten Irauz Maximilian
(gest. 1723), Appellations-Vicepräsident
in Böhmen, mit Diplom vom 3. Mai
1702. und dessen Vetter Iranz Niklas
mit Diplom vom 19. März 1721, den
Grafenstand, gegenwärtiger 8tand der
Familie. Haupt der Familie ist Graf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon