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Hasch ka
4. September 1749, gest.ebenda3. August
1327). Trat jung in den Orden der Ge»
sellschast Jesu und wurde dann zu Krems
Lehrer der unteren Grammatikalclafsm.
Nach Aufhebung des Ordens 1773 trat
H. in den weltlichen Stand zurĂĽck und
begab sich nach Wien. wo er sich mit
Schriftstellerei beschäftigte und dem Dichter
Alringer j^ s. d. Bd. 1, S. 23^> in der
deutschen Metrik Unterricht ertheilte.
Alr inger beschenkte H. bei einer Ge>
lcgenheit mit der namhaften Summe von
10.000 Gulden, welche — wie Gerüchte
gingen — H. zum Sclavenhandel ver-
wendet haben soll, was jedoch Karoline
Pichler (vergl. Sonntagsblätter 1843,
5. 266), wie auch den Umstand, daĂź
Alr inger diese Summe in der Lotterie
gewonnen und dann erst H. geschenkt
haben soll, bestreitet. Im Umgänge mit
Alr inger, Blumauer, Ratschky,
Leon und anderen gleichzeitigen Wiener
Poeten, bildete sich auch H.'s poetisches
Talent, und namentlich seit seiner Be-
kanntschaft mit Denis >s. d. Bd. Hl,
S. 238.1 entschied sich H. für die höhere
Ode, in der l-r auch. obgleich sein Ton
meist gezwungen, frostig ist und ein falsches
Pathos vorwaltet, doch noch das Beste
geleistet hat. Später erhielt er die Stelle
eines Custos rm der k. k. Universitäts«
Bibliothek und wurde Professor der
Aesthetik am Theresianum. Am meisten
bekannt machte sich Haschka durch seine
Volkshymne: „Gott erhalte Franz den
Kaiser", zu welcher Haydn die erhc<
bende Melodie componirt hat. Original-
manustript der Hymne wie der Partitur
befinden sich beide in der k. Hofbibliothek,
wo sie im Jahre 1842 aufgefunden
wurden. Eine Sammlung seiner Gedichte
erschien nicht; die meisten derselben stehen
in Flugblattern zerstreut gedruckt, deren
vollständige Suite wohl eine Seltenheit l Haschka
sein dürste, und auch in literarischen Zeit«
schuften. Mit Blumauer wetteiferte er
im Pfaffmhaffe —Herausgeber gebraucht
hier das Wort Pfaff im Gegensatze zum
Priester, wie Annast. Grün den Unter«
schied beider trefflich zeichnet, — auch
nahm er mit demselben an der Fehde
gegen Fr. Nicolai Theil, welcher in
seiner „Reise durch Deutschland" die
Wiener Schriftsteller nicht zu glimpflich
behandelt hatte. Schlosser in seiner,,Ge«
schichte des achtzehnten Jahrhunderts",
Kurz in seiner „Geschichte der deutschen
Literatur" u. A.. nennen H. ausdrĂĽcklich
einen Spion und Denuncianten, und ein
abscheuliches Bild von ihm entwirft der
Verfasser des Werkes „der Iacobiner in
Wien". Von seinen Gedichten und Oden
'olgt hier eine Aste derjenigen, welche auf
fliegenden Blättern erschienen sind: „Gi>e
an Naisrr Hoäefth" (Wien 1782); — „Znk
die Grabmuig uan Belgrad" (Wien 4789); —
InAitter Gluck kei seiner NĂĽckKnntt mn Frank-
reich" ^1773); — „Nie Ohre der OanknnZt"
'7ö); — „Ohrenrettung des UmZers unk
Alüp5tllck'5" (1782); — „Nie Mssen-
chnltrn" (1784); — „Unsere spräche"
(1784); — „Int'rnt' an die deutschen Schritt-
swlrr undtt Molüi" (1787); — „ In dm
österreichisch eu Feldmnrschall 3l.'ündlln" (ebd.
1790); — „Gpinirillil ant Iah. Mg. Stark"
(1790); — „Int die Mckkchr TcupM II.
nun der Kwimng in Franktnrt" (1790); —
Am Wldignngätnge deö 6. Äpnl N90" ; —
„Ink den Meden uun Zzisttall" (1791); —
In das gerettete Deutschland" (1793); —
Mr Tüdeäbnnd" (1796); — „ In die Ve-
trcier Deutschlands" (1796); — „Snr Fuhnm-
weihe der Marine-Fremilligen" (1796); —
„Gott erhalte Franz den Kaiser! Verlasset von
Toren; Aeapllld Haschkn, in Musik gesetzt Wn
cch Hllybn. Smn erstm Male abgesungen
den ^. Februar 1797" (Wien 1797, 4".); —
„Mf den Frieden uon Oampllfllrmill" (1798);
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon