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Haselbauer 5
Werke; er gab folgende Schriften heraus:
„Gründlicher Rericht uan dem (5hristentlinine".
2 Thle. (Prag 1719 und 1722, 8".), für
Kinder israel. Eltern in jüdisch-deutscher
Sprache bearbeitet; — „Nrr hohe Idel im
grutl. Grilen5Stllnd" (Prag 1727, 4",),
anlaßlich der Einkleidung der Gräfinen
Hartmann und Przichowsky als
Ursulinerinen; — „ Kürzn Iichalt tirz christ-
lichen (lZe3rtzr3 in ^9 Nutermeiänngen . . ."
(Prag 1730), gleichfalls für israel. Kinder
in jüdisch'deutscher Sprache; — „Christ-
liche Nirchengrbeter" (äio) (Prag 173l);
1742, 8"., neue Aufl. 1733); —
dieses und das vorbenannte sind H.'s
bedeutendste Werke; — „Nie uier Ounnge-
lien ürä neuen Ee2tllmrnt3, uar Briten hebraeiizch
und lateinisch um Illh. Napt. Jann zn NllM anno
16b'8 llil5gegrbl'n, lwt's nrile in beiden nnd jngr-
gebrnrr kentcheu Fprache" (Prag 1746, Fol.).
Pelzet (Zranz Martin), Böhmische, mährische
und schlksische Gelehrte und Schriftsteller aus
dem Orden der Jesuiten (Prag 1786, 8«.)
S. 139. — Meusel (Johann Georg), Lexikon
der vom Jahre 1?6U bis 1800 verstorbenen
teutschen Schriftsteller (Leipzig 1803, Gerh.
Fleischer, 8«.) Bd. V, S. 204. — Ersch und
Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissen«
schaften und Künste (Leipzig. 4«.) n . Section,
I.Theil, S.67. — Xouvsl lsLiosi-HV^ik
3uQ«r2,!o. . . xuklieO 20U.8 I2 äii'LQtion äs
Zl. Is Dr. Hoslsr (?aris1832, I'irin. viäot,
8I-.80.) Nä. XXII I , 8x. 510 l^ nach dieser gest.
am 23. September 1737).
Hllsenhllt, Anton (Komiker, zu
seiner Zeit genannt Thaddädl, geb. zu
Peterwardein 1766, gest. zu Wien
6. Februar 1841). Hasenhut's Vater, 4 Hasenhut
ein geborner Wiener, floh, nachdem er
das Handwerk eines Chirurgen erlernt,
aus seinem Elternhause, wo man ihn zu
einer Ehe zwingen wollte, und wurde
Mitglied einer wandernden Comödianten-
truppe. Als er später als Director der»
selben im Jahre 1766 in Peterwardein
sich befand, wurde ihm Anton geboren,
welcher von 18 Kindern das erstgebome
war. Von seiner Mutter zum Schaukeln
der jüngeren noch in der Wiege liegenden
Geschwister verwendet, erfand er, um sich
von diesem ihn langweilenden Geschäfte
zu befreien, eine List und begann das
Geschrei des erwachenden Kindes nach.
zuahmen, was ihm täuschend gelang;
von diesem Umstände schreibt sich jene
schnarrende kinderahnliche Stimme her,
mit welcher er später in seinen Thaddadl-
Rollen große komische Wirkungen zu er.
zielen verstand. Während eines nicht eben
behaglichen Wanderlebens trat H., wie
es sich von selbst versteht, in die Fuß.
stapfen seines Vaters, spielte auf ver-
schiedenen Bühnen alberne Jungen und
komische Bedienten, bis er unter Mari«
ne l l i im Leopoldstädter Theater in Wien
auftrat. Er gefiel insbesondere in Wenzel
Müller 's Oper: „Der lebendige Sack",
wo er in einem Duo seine Kindersprache
producirte und solche Heiterkeit erweckte,
daß die Oper bloß dieser Szene wegen
achtmal hintereinander gegeben wurde
und der Theaterdichter Hensler in
jedes Stück, das dargestellt wurde, eine
Episode eigens für Hasenhut einge.
richtet, einschalten mußte, in welcher
seine komische Gesangsnummer nie ihre
Wirkung verfehlte. H. wurde nunmehr
bald sehr beliebt und man begann Rollen
eigens für ihn zu schreiben. Bis zuMar i«
nel li's Tode blieb H. bei dieser Bühne.
1803 trat er zu jener im Theater an der
Wien, welche unter Schikaneder stand,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon