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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8
Seite - 36 -
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Seite - 36 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8

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Haspinger Haspmger zuge aus dem Lande war. Ueberall, wo die Gefahr in dieser Schlacht am größten war, sowohl im Centrum, als auf dem linken Flügel, war H. der Vorderste im Kampfe. Das Bildniß eines h. Anton, das er an einem Stäbe trug und empor- hob, ward von einer Gewehrkugel zer- splittert, seine frommen Kämpen "sahen dieses als ein böses Zeichen an, da er sie unter den Schutz dieses Heiligen stellte, und wollten schon die Flucht ergreifen, als H. über eine Hecke sprang und ein hölzernes Feldkreuz ergriff, mit welchem er sie von Neuem auf der Siegesbahn vor> führte. Am folgenden Tage war Inns> brück und vier Tage darauf das Land wieder vom Feinde geräumt. Pater H. verfolgte denselben noch bis Rattenberg und kehrte sodann auf kurze Zeit in sein Kloster nach Klausen zurück, um seine Kapuzinerkutte, die von Kugeln durch- löchert war, gegen eine andere zu ver» tauschen. Andreas Hofer führte die Re- gierung des Landes und traf alle Sicher- heitsvolkehrungen. Haspinger, bald wieder zurückgekehrt, arbeitete dahin, Steiermark, Kärnthen und Salzburg zu insurgiren und mit vereinten Kräften so- dann in die Offensive überzugehen. Hofer verwarf diese sanguinische Idee und gab nur bei Salzburg allein nach. Während Speckbacher die Schilderhe« bung im salzburgischen Gebirge schon vorbereitet hatte, rückte H. am 13. Sep- tember von St. Johann in Tirol mit einigen Tiroler Compagnien dahin vor. Seine Vorhut hatte bereits Werfen genommen, nun dachteH. den vom Feinde noch besetzten Paß Lu eg mit stürmender Hand zu nehmen. Er bestieg das 4900 Fuß hohe Tännengebirge und sah die wenigen Vertheidigungsanstalten. Schnell war sein Entschluß gefaßt. Am Morgen des 23. September waren von bewährten Schützen die den Paß einengenden Ge- birge bereits bestiegen, als von oben herab zwölf rasch folgende Flintenschuffe das verabredete Zeichen gaben. Schnell formirte er von einer Compagnie öster- reichischer ranzionirter Soldaten eine Sturmcolonne, stellte sich an deren Spitze und drang kühn vorwärts. Ungeachtet der tapfersten Gegenwehr der feindlichen Ab- theilung war dieser Engpaß dennoch in wenigen Stunden genommen. Am 28.Sep» tember rückte er selbst bis Hallein, 3 Stun- den von Salzburg, vor. Seine Absicht war, das schwach besetzte Sahburg zu nehmen; jedoch konnte er nicht die Mit« Hilfe Speckbach er's, der in den Lofer- paffen, und Wal lner 's, der im Berch« tesgadischenbefehligte, erlangen. Obwohl von Hofer gewarnt, wollte H. seine Lieblingsidee, offensiv bis zu den Thoren Wiens vorzuschreiten, nicht so leichten Kaufes aufgeben und reiste am L.October nach Schladming in Steiermark ab, um sich daselbst mit einigen Patrioten über ihre materielle Beihilfe zu besprechen. Marschall Lefebvre war kaum durch Spione von der Abreise des Pater Roth» bart unterrichtet, als er für den nächsten Morgen einen Uebcrfall von Hallein an» ordnete und glücklich ausführte. Der Rest der Geschlagenen zog sich gegen den Paß Lueg, wo sie der gerade von Steiermark wieder zurückkehrende Pater Joachim Haspinger ordnete und eine Vertheidi- gungsstellung nehmen ließ. Nun erfolgte der Friedensschluß. Hofer berief alle Commandanten zu einem Congrefse nach Steinach. H. fuhr von Lienz dahin und war Zeuge der Erbitterung, die der gerade ofsiciell mitgetheilte Friedensschluß daselbst hervorbrachte. Tirol hatte so lange ge- kämpft, um unter den Scepter Oeste» reichs zurückzukehren und sah alle seine Anstrengungen nun erfolglos. Da mitt«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Band 8
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hartmann-Heyser
Band
8
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1862
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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