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Hauer Hauer
— 9. Kar l Joseph Ritter von (Hoftath
beim k. k. Hofkriegsrath, geb. in Wien um
1710, gest. 1780). War 1738 Feld'Proviant'
officier, 4744 Proviantverwalter und leistete
in den Kriegen von 1738—1748 in dieser
Stellung tressliche Dienste; ebenso 1736 in
Croatien, 1736 zur Zeit des Krieges mit
Preußen in Böhmen. I7ö7 und 1738 bei. den
Armeen deS Herzogs Karl von Lothringen und
Feldmarschalls Daun. In 14 Feldzügen mit
der Verpflegung verschiedener Armeen betraut,
löste er seine Aufgabe so gut, daß er zum
Directorialhofrath beim Hofkriegsrathe crncmnt
und 1761 in den erblichen Ritterstand erhoben
wurde. Von 13 Kindern aus seiner Ehe mit
Duliaim Aa lfm mm er von ^ammch überlebten
ihn 9, 3 Töchter und 6 Söhne, Ferdinand
j^Nr. 3), Franz Xaver ^Nr. 6), Franz
Seraph ^bes. Art. S. 59), Joseph M-. 8),
Anton lbes.Art. S. 53) und Leovold, welche
insbesondere den Glanz des Namens hoben
Mtterstands - Diplom vom 2. Mai 1761).
Das ihm mit demselben verliehene Wappen ist
in Farbe und Figuren identisch mit dein des
Anton Freiherrn von Haue r ssiehe die nächste
Spaltes, nur die beiden Schildhalter fehlen.
— 10. Michael, Bruder des Ferdinand
und Andreas, welch' letzterer bei der türkischen
Belagerung 1683 seinen Tod fand. Michael
war bestallter Waagmeister der Stadt Wien,
welches Amt er über 30 Jahre verwaltete; in
der oberwähnten Türkenbelagerung steuerte er
aus seinem Vermögen zum gemeinen Säckel
bei, leistete beim Mauthwcsen und in anderen
Fällen durch seinen klugen Rath und gemein-
nützigen Einrichtungen wesentliche Dienste;
insbesondere verdankt man ihm die Durch-
führung eines gleichen Gewichtes
im E rz h e r z o g t h u in e N irderö st e r r e i ch,
eine das Gemeinwohl tief berührende wesent-
liche Verbesserung, welche vielen bis dahin
bestandenen Mißbräuchen steuerte. Diese Ver-
dienste des Vaters wirkten bei der mit
Diplom vom 10. April 1731 an seine Söhne
Michael Joseph und Joseph Mar t in
erfolgten Adelsverleihung wesentlich mit ^skhe
das bezeichnete. Diplom). — 1l. Michael
Joseph, Sohn des berühmten Wiener Waag-
meisters Michael ss. d. Nr. 10). diente mit
seinem Bruder Joseph Wart in bei dem
Wiener Stadt» und Landgerichte und wurde
er von der Kaiserin Mar ia Theresia zum
kais. Rathe erhoben, ihm wie seinem Bruder
in Anerkennung ihrer langjährigen Dienst-
leistung und sonstigen Verdienste mit Diplom vom 10. April 173l der Adel verliehen und
ihnen zum Andenken an die von ihrem Vater
M ichael glücklich zu Stande gebrachte Durch-
führung gleicher Waage und Gewichte im Erz«
herzogthume Niederösterreich im ersten und
vierten silber und roth quergetheilten Felde,
in der untern rothen Feloung die goldene
in's Gleichgewicht gestellte Waage verliehen.
Beide Brüder sicherten sich noch ein ehren-
volles Andenken durch die im Jahre 1733
errichtete Hauer'sche Stiftung für arme
Dienstboten, welche noch gegenwärtig besteht
Melstands<Diplom vom 10. April 1731).
lll. Wappen. Wappen des Anton Freiherrn von
Haue r. Quadrirter Schild. 1 und 4: silbern und
roth qucrgetheilt, aus der Theilungslinie steigt
in's Silberfeld ein einfacher schwarzer Adler mit
vorgestreckter rothausgeschlagencr Zunge und
ausgebreiteten Flügeln; im rothen Felde befindet
sich eine waagrecht gestellte goldene Waage; 2
und 3 sind silbern und blau quergetheilt und mit
zwei in Form eines Andreaskreuzes gestellten,
mit abwechselnder Farbe und Metall tingirten
Hauen oder Hacken belegt. Den Schild bedeckt
die Freiherrnkrone, auf welcher sich zwei zu
einandergekehrte gekrönte Helme erheben. Aus
der Krone des rechten steigt ein rothgekleideter
Hauersmann, mit weißer Binde um den Leib,
schwarzem runden Hut auf dem Kopfe, hervor, in
der Rechten eine
silberne Haue am blauen Stiele,
in der Linken eine blaue Weintraube mit zwei
grünen Blätternhaltend. AusdcrKronedcs linken
Helmes schwebt zwischen zwei offenen, rechts
roth und gold, links silber und blau quergetheil-
ten Adlersflügcln ein goldener Stern empor.
Schildhalter. Zwei goldene stehende Löwen.
welche mit ihren vorderen Pranken den Schild
stützen. sDicses Wappen wurde schon — jedoch
ohne die Schildhalter — dem Vater A nto n's,
dem Direetorial-Hofrathe K a r l I o s e v h, bei
der Erhebung in den Ritterstand mit Diplom
vom 2. Mai 17<>1 verliehen.) — Das freiherrliche
Wappen der andern Linie, nämlich der von dem
Wiener Bürgermeister Franz Joseph (nach
Anderen Franz Johann), direct abstammen-
dem, von dein bayerischen Churfürsten Karl
Theodor mit Diplom vom 7. Juli 1792 und
von Kaiser Franz mit Diplom vom 20. De-
cember 1793 in den Freiherrnstand erhobenen
Hcrren von Hauer, zeigt einen geuierteten
Schild mit Herzschild; dieser letztere gold und
schwarz, der Länge nach getheilt, hat in jedem
Felde einen die Schwingen auswärts kehrenden
halben Flug mit wechselnden Tinkturen, nänilich
im goldenen Felde den schwarzen, im schwarzen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon