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OaugwiH Haugwitz
Von des Grafen Heinrich Wilhelm Kindern
ist Graf Kar l Wilhelm (geb. 23. October
1797) gegenwärtig das Haupt des jungem Astes
der Krappitzer Linie, nämlich derHaugwitz zu
Namiest. Aus seiner (21. September 1834) ge-
schlossenen Ehe mit Vertya Gräfin von und zu
Daun (geb. 14. April 1807. gest. 7. April 1536)
entstammen vier Kinder.- Gräfin Auguste (geb.
8. Juli 1835). vermalt (seit 16. Jänner 1837)
mit Aobert Frecherm von und zu Cllenljauftn;
Graf Heinrich (geb. 3. November 1839), Graf
Kar l Wilhelm (geb. 17. December 1843)
und Gräfin Nertha (geb. 13. Mai 1843).
Auch leben noch zwei Schwestern des Grafen
Kar l Wi lhelm. Gräsin Sophie (geb.
28. Juli 1798). vermalt (20. Mai 1817) mit
Hubert Grafen della Fontagne und von Harnon»
coult'Unuerzagt, Witwe seit 28. Mai 1846; Gra-
sin Henriette (geb. 14. Juli 1799), vermalt
(seit 1817) mit Heinrich Grafen von Larisch-
Nönich, Witwe seit 21. April 1859. Zu bemerken
ist noch, daß die preußische Linie evangelisch, die
österreichische aber katholisch ist. Von der böh-
mischen Linie, der Haugwitz zu Pischkowitz
(richtiger Biskupitz), ist der Mannsstamm mit
dem Grafen Johann Anton (geb. 1745, gest.
13. Jänner 1829) erloschen und lebt nur noch
deffen Tochter Gräfin Mar i a Iosephine
(geb. 23. Juni 1779), vermalt (seit 25. October
1796) mit EmanuelGrafen von hoverden-pleuckm,
Witwe seit 30. März 1841. W i ß g r i l l (Frz.
Karl), Schauplatz des land saßigen Nieder-Oester«
reichischen Adels vom Herren» und Ritterstande
(Wien 1800, Schuender. 4".) Bd. IV, S. 207.
— Kneschke (Ernst Heinrich Dr.). Deutsche
GrafeN'Häuser der Gegenwart (Leipzig 1852,
I . O. Weigel, 8°.) Bd. I, S. 334. — Ersch
und Grub er, Allgemeine Encyklopädie der
Wissenschaften und Künste (Leipzig, Vrock-
haus). I I . Section, 3. Bd. S. 146—148.^
II. Wappen. In Roth ein rechtssehender schwar-
zer Widderkopf mit abwärts rund gekrümmten
goldenen Hörnern. Auf der Grafenkrone, welche
den Schild bedeckt, erheben sich 3 gekrönt«:
Helme. Aus den zwei äußersten nach innen
gekehrten steigen zwei zu einander gekehrte
schwarze gekrönte Widder mit gekrönten gol-
denen Hörnern und zum Sprunge aufgerich-
teten Vorderbeinen. Aus der Krone des mitt-
lern in's Vifir gestellten Helmes erhebt sich
ein rechtsgekehrter schwarzer Flug; nach An-
deren ein schwarzer gekrönter Adler mit aus-
gebreiteten Flügeln; wieder nach Anderen ein
von Gold und Schwarz quergetheilter Adler«
flug. Hllllgwitz, Friedrich Wilhelm Graf
(Staatsmann, geb. um 4700, gest.
41. September 4763). Aeltester Sohn
des 4733 in den Grafenstand erhobenen
Georg Karl Freiherrn von H augwitz
aus dessen Ehe mit feiner Nichte Anna
Helena von Haugwitz. Friedrich
Wilhelm trat in österreichische Staats-
dienste, in welchen er nach und nach ge-
heimer Räch, Staats-, Konferenz- und
oberster Directorialminister, 4733 kon.
böhmischer oberster und österreichischer
erster Kanzler wurde. Am 29. November
4789 verlieh ihm der Kaiser den Orden
des goldenen Vließes. H.'s wesentlichstes
Verdienst um dieMonarchie besteht darin,
daß er dieselbe zuerst von den Subsidien
der Seemächte unabhängig gemacht.
Friedrich der Große will nun diesen
jedenfalls hochwichtigen Erfolg schmä-
lern, indem er behauptet, er sei durch eine
beispiellose Erhöhung der Abgaben im
Innern des Reiches erzielt worden. Nun
aber, wenn es überhaupt keine zu
große Summe gibt, durch welche
die Unabhängigkeit eines Staates
von anderen erzielt werden kann, so ist
dieser H. gemachte Vorwurf des Preußen-
königs nicht stichhältig, denn die muster-
hafte Ordnung, die H. als Kammerpräsi-
dent der großen Maria Theresia in
'blioiL 6t OainoralibuZ in alle,ihm un-
tergebenen Geschäftszweige gebracht, diese
vornehmlich war es, welche Oesterreich in
den Stand setzte, der Hilfe von auswärts
zu entrathen. Am 8. Juni 4730 nahmen
ihn die niederösterreichischen Stände aus
eigenem Antriebe in die alten Herrenstan-
des-Geschlechter auf. Mit Lehenbrief vom
40. August 4754 erlangte er für
sich
und
seine Mannssproßen das Erbland-Thür«
Hüteramt in Niederösterreich. Zwei Jahre
früher erkaufte er in Mähren die Herr«
schaft Namiest und stiftete
zu dem bereits
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon