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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8
Seite - 71 -
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Seite - 71 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8

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Haulik Haulik den jährlichen Beitragen an Geld und Naturalien von Seite seines Stifters be- werkstelligt. Ferner erbaute H. im Jahre 1832 auf eigene Kosten ein Schulhaus für die männliche Jugend. Eine namhafte Stiftung gründete er auf Prämien an Kinder und junge Brautleute, die sich durch gesitteten Lebenswandel auszeich« nen. Am 1. Jänner 1838 trat seine mit 50.000 fl. dotirte Stiftung zur Unter- stützung der Witwen seiner Diöcese in's Leben. Anläßlich seines fünfzigjährigen Priesterjubiläums, welches er im Jahre 1836 feierte, traf er folgende letztwillige Anordnung: „Ich gedenke die Capital- summe von 80.000 st. so zu vertheilen, daß aus selber der Stadt Warasdin 12.000 st., der Stadt Karlstadt 42.000st., der Stadt Pozeg 10.000 st., der Stadt Kreutz 8000 fl., der Siadt Kopreinitz 8000 st., den vier Stabsorten der zur Agramer Diocese gehörigen Militärgrenze, nämlich: Bellovar, NeU'Gradisca, Pe- trinia und Glina und dem volkreichen Orte St. Georgen je 6000fi., im Ganzen 80.000 st. entfallen." Die-in Grundent- lastungs- und Staatsschuld-Obligationen niedergelegten Beträge sollen bei den be» treffenden Stadtmagistraten und Negi- mentscommanden verwahrt und die ent. fallenden Interessen jährlich gewissenhaft an Hausarme ihrer Commune, ohne Religionsunterschied, „weil die christliche Liebe in diesem Betracht keinen Unterschied kennt" (Worte des hoch- sinnigen Kirchenfursten in dem seine Stiftung Sr. Majestät dem Kaiser mel- denden Schreiben) vertheilt werden. Mit Uebergehung vieler anderer Stiftungen zu verschiedenen gemeinnützigen Zwecken und sonstiger öffentlichen und Privat-Wohl- thatigkeitsacte werfen wir noch einen Blick auf diesen Kirchenfürsten als Leiter seiner Diöcese und Förderer der Kunst und Literatur. Die Agramer Kathedrale wurde auf seine Kosten herrlich aus» geschmückt, im Sanctuarium ließ er fünf Fenster mit prächtigen Glasmalereien ausführen; einen kunstmäßig geschnitzten gothischen Hochaltar aufstellen; die Kirche mit einer großartigen Orgel ausstatten; an Ornaten und sonstigen gottesdienft« lichen Requisiten bereicherte er den Dom» schaß; die von seinem Vorgänger, dem Bischof Alagovich zu Sandorhaza im Temeser Bannte begonnene Kirche ließ er vollenden, ausschmücken und vollständig zur Benützung herstellen; die Pfarrkirche in Perjamos bedeutend ver« größern, den Calvarienberg bei Agram ganz erneuern; er legte ferner eine eigene Colonie, Haulikfalva, von 486 Häusern an, in welcher er eine Kirche mit schöner Kuppel erbauen ließ. Der in un« mittelbarer Nähe Agrams gelegene Park Iurjaves (deutsch Georgsgrund), einer der schönsten, die es gibt, wurde von ihm mit dem Aufwande von mehr als ändert» halb hunderttausend Gulden angelegt und verschönert; er enthält Lusthauser, herrliche Baumgruppen, größere Teiche und viele Gebäude für Oekonomie, Gar- tencultur und Landwirthschaft. Für viele Arbeiter und Handwerker, ja selbst für Künstler eine reiche Quelle zu Erwerb und Verdienst, ist er für Ugrams Bewoh- ner ein herrlicher Erholungsort und eine wahre Zierde der Stadt; in neuester Zeit hat H. den Betrag von 10.000 st. der vom kroatischen Landtag in's Leben ge» rufenen südslavischen Akademie gewidmet. Ungeachtet solch eines segensvollen Wir» kens entging H. nicht den Beleidigun» gen eines verführten Volkes, das seinem unvergleichlichen Wirken nur Dank schul» dig war. Kossuth erklärte H. 1849 als einen Hochverräther und ließ die in Ungarn gelegenen Güter seiner Erz»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Band 8
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hartmann-Heyser
Band
8
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1862
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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