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Sauschild 78 Zausch ka
parlamentarische Thätigkeit während des
Reichstages 1848/49 ab, wobei noch zu
bemerken ist, daß er gleich bei Eröffnung
derReichstagsfchungen zum Schriftführer
gewählt worden. Im Jahre 1830 im
Herbste begab sich H. mit den Doctoren
FischerundKuenzeralsAeputirterdes
Präger Doctorencollegmms nach Wien,
um dem Ministerium die Bitte um Ver-
einigung des Notariates mit der Advoca-
tur zu unterbreiten.. Im Jahre 1861
wieder in das Abgeordnetenhaus des
Reichsrathes gewählt, beschrankt sich seine
Thätigkeit bisher (29. Juli) auf einen
Vermittlungsschritt in den unberechtigten
Angriffen der öechen gegen das Beam»
tenthum, der sich
zuletzt in den Ausdruck
eigenster persönlicher Hochachtung für den
Präsidenten der Iustizstelle in Böhmen
'auflöste, ohne die gegen das Strafgesetz-
buch verstoßenden empörenden National-
hetzereien der öechischen Partei weniger
verantwortlich oder gar ungeschehen
machen zu können.
Fltie/'söe?^ Ivaxssni Liovnillsk (?i-a.F 1850).
8. 396. — Verhandlungen des österrei«
chischen Reichstages nach der stenographischen
Aufnahme (1848) (Wien, Staatsdruckerei,
4".) Bd. I, S. 53, 349; Bd. I I , S. 330,
437, 473; Bd. IV, S. 362. — V er Hand»
(Abgeordnetenhaus-Protokolle). I, S. 47i).
Hauschka, Vincenz (Componist,
geb. zu Mies in Böhmen 21. Jänner
4766, gest. zu Wien 13. September
4840). Sohn des Schullehrers in Wies;
den ersten Unterricht im Violin- und Cla-
vierspielen erhielt er von seinem Vater,
kam dann nach Prag als Sängerknabe
in die Domkirche, wo er unter Capell»
meister Laube sechs Jahre die Chor-
stiftung genoß, zu gleicher Zeit aber die
Humanitätsclaffen besuchte und unter
Zöger den Generalbaß studirte. Dann
nahm er bei Christ Unterricht im Vio- loncell, auf welchem Instrumente er schon
in einem Jahre solche Fortschritte gemacht,
daß er als Violoncellist eine Stelle in der
Capelle des Grafen Joseph Thun erhielt.
Nach des Grafen Tode (1788) begab sich
H. auf Reisen, gab Concerte in Karlsbad,
Dresden und den bedeutenderen Städten
Deutschlands, ging dann über Prag nach
Wien, wo er bald als trefflicher Violon-
cellspieler und gewandter musikalischer
Theoretiker bekannt wurde. Im Jahre
4792 bei der k. k. Familiengüter-Buch-
Haltung angestellt, erhielt er daselbst
bald die Stelle eines Rechnungsrathes.
Neben seinem Berufe widmete er die
Muße seiner Lieblingskunst, der Musik;
bildete sich immer mehr auf dem Vio-
loncell, seit 4803 aber auf dem Bariton
(Viola äi Voräons) aus, auf welchem
er es zu solcher Vollendung brachte, daß
er sich oft in den Concerten des kaiser-
lichen Hofes hören lassen durfte und für
ihn im Auftrage der Kaiserin Mar ia
Theresia, der zweiten Gemalin des
Kaisers Franz I., von Eybler, Paör,
Weigl componirte Stücke vortrug. Ja
ihm wurde sogar die Ehre zu Theil, in
Persenbeug ein Quintett vorzutragen, in
welchem der Kaiser, Fürst Metterni ch,
Graf Wrbna, FML. Kutschera und
Eybler die Mitspielenden waren und des
Kaisers Bruder, der damalige Großherzog
von Toscana, die Noten umblätterte.
Um die Gesellschaft der Musikfreunde des
österreichischen Kaiserstaates hat sich H. seit
deren Entstehung bedeutende Verdienste
erworben, und zwar als Mitglied der
Comitöen zur Organisirung der Gesell-
schaft, als Mitglied, des leitenden Aus-
schuffes und Conservatoriums, seit 1846
als Cassier und Rechnungsführer, seit
4823 als Vorsteher der Singschule; auch
war H. Urheber der sogenannten kleinen
Concerte oder Abendunterhaltungen der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon