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Häuser 81 Häuser
ten Gesellschaften in Halle, Ofen-Pesth,
Erlangen, Breslau u. a. ihre Diplome
übersendet, und schon im Jahre 1847
erhielt er von Sr< Majestät dem Kaiser
Ferdinand 1. die goldene Medaille
für Kunst und Wissenschaft. H. starb im
Alter von 37 Jahren.
Neue Zeit (Olmützer polit. Blatt, kl. Fol.)
1857, Nr. 170.
Hauser, Georg Freiherr (Genie»
Oberstlieutenant, geb. zu Wien
3. Mai 1784, gest. 27. November 1828),
Sohn des Genie-Obersten Mathias
Freiherrn von H. ss. d. S. 83 j^. In der
Ingenieur-Akademie gebildet, trat er,
16 Jahre alt, als Corpscadet ein, rückte
schon am 26. August 1801 zum Ober-
lieutenant, am 1. November 1803 zum
Hauptmann, am 23. Juli 1817 zum
Major vor. H. focht in mehreren Feld«
zügen seiner Zeit und. erwarb sich im
Jahre 1814, der Nordarmee des Kron-
prinzen von Schweden beigegeben, den
Schwert'Orden. Seine Kenntnisse im
Geniewesen veranlaßten seine vielseitige
Verwendung, und zwar 1891 bei der
Aufnahme in Tirol, 1806 bei jener
zu Enns, 1808 beim Feftungsbaue in
Comorn, 1810 bei der Grenzberichtigung
zwischen Polen und Ungarn, und seit
1816 in Wien. Daselbst wurde er 1822
Professor der Befestigungskunst in der
Genie'Akademie. Auf diesem Posten war
H. auch als Schriftsteller thätig, und
seinen Arbeiten wird von Kennern des
Faches Gründlichkeit und Gediegenheit
zugeschrieben; H. gab folgende Werke
heraus: „Nie Minen und der unterirdische
Krieg" (Wien 1817); — „Nie Befestigung
der Staaten nach den Grundsätzen der Strategie"
(ebd. 1817, mit 3 Steintafeln, gr. 8".);
— „Nie Artillerie nder die Nüffenknnde" (ebd.
1818, mit 10 lith. Taf., gr. 8".); —
v. Würzbach, biogr. Lexikon. VIII. „Versuch über dieOartik" (ebd. 1824); —
„ Militärisch rL Taschenbuch (inr Ingenieure)"
(Wien 1828, 2.Aust. 1832. mit i i Stein-
taf., gr. 12".). Schließlich hat H. seines
Vaters „Abhandlung der Befestigungs»
kunst zum Gebrauche der Gmie-Akademie"
gänzlich umgearbeitet, jedoch ist davon
nur der erste Theil mit 57 Plänen,
construirt, gezeichnet und theilweise litho-
graphirt vom Genie-Lieutenant Schind-
ler, im Jahre 1826 erschienen. Ein un«
vorgesehenes frühes Ende, im Alter von
42 Jahren, entriß der kaiserlichen Armee
und der Anstalt, der er insbesondere seine
Thätigkeit widmete, diesen vielverdienten
Ofsicier. Ein Fachmann behauptete, nack
vielfältigen Versuchen gefunden zu haben,
daß bei Minensprengungen nur durch
das verbrannte Pulver der Zündwurft
die Gasarten in die hinter der Ver»
dämmung liegenden Theile der Gal»
lerien dringen können und diese dadurch
24 Stunden ungangbar machen. Wird
diese Wurst beseitigt, Schwefelsäure und
Chlorkali durch eine eigens dazu ange»
brachte Vorrichtung entzündet, so würde
dieser Uebelstand behoben. Es wurden
nun aus diesem Anlasse in Wien am
27. November 1828 Experimente gemacht,
und zwar im Hauptgrabm an der der
Schottenbastei gegenüberliegenden Gal»
lerie. Nacb der Sprengung war in der
That die 40 Klafter lange Gallerte An-
fangs vollkommen frei von den schädlichen
Gasarten. Genie«OberlieutenantReuter
drang, der Erste, in dieselbe, ihm folgten
Hauser, dann Oberlieutenant Ke»
resztury. Aber kaum am Ende dersel»
ben angelangt, drangen die, durch die
Sprengung der Mine erzeugten Gasarten
durch die Fugen der Verdammung des
ausgearbeiteten Ganges mächtig vor, und
alle drei Ofsiciere erlagen der Wirkung
derselben. An diesem verhängnißvollen
,. 20. Oct. 1861.) 6
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon