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Haushoftr 87 Haus hofer
Häuser, Moriz Heinrich, siehe dieBio^
graphie von Hauser, Franz, S. 30 ^m
den Quellens
Haushofer, Max (Maler und Pro
fessor der Landschaftsmalers an der
Kunstakademie zu Prag, geb. zu MĂĽn
chen 1814). Der Sohn eines Schulleh
rers, der ĂĽberdieĂź ein geschickter Zeichner
war, welches Talent auch auf den Sohn
ĂĽbergegangen ist. Dieser, dem Willen des
Vaters sich fĂĽgend, hatte die Wissenschaft'
liche Laufbahn betreten und sollte das
Studium der Rechte vollenden, um dann
in öffentliche Dienste zu treten. Als
aber König Ludwig die schönste Periode
des wiedererwachenden Kunstlebens in
MĂĽnchen hervorgerufen und H. mit
mehreren Künstlern näher bekannt ge-
worden war, gab er das Rechtsstudium
auf und widmete sich der Kunst, zu wel-
cher ihn auch der Drang nach persönlicher
Freiheit und eine nicht zu bemeisternde
Reiseluft trieb. Hinaus zog er in die
Alpen, die er bereits nach allen Richtun-
gen kannte; für ihn gab es nichts Schö-
neres als am Saume eines Waldes zu
liegen und unverweilt den Blick nach einer
Kette der Alpen zu richten, und kein trost-
reicheres BewuĂźtsein, als die Hoffnung,
sich alljährlich einige Monate an die ein-
samen Gestade der Alpenseen, in die
Schatten der Wälder und auf die Berges«
höhen zurückziehen zu können. Dem
Dränge aller Deutschen folgend, ging H.
frĂĽh nach Italien. So lieb ihm aber auch
Rom geworden, er sah in der ewigen
Stadt nur die arme Mutter eines todten
Reiches; seine Mutter war allein die
Alpenwelt, und der deutsche, der rau-
schende Wald. Diese Natur ging ihm ĂĽber
Alles, und so hat er niemals den Ehrgeiz
verspĂĽrt, zu den stilisirenden Landschaftern
gezählt zu werden, aber auch gewissenhaft
sich verwahrt, in das Gegentheil zu ver» fallen. Seit dem Jahre 1846 wirkt H. in
Oesterreich, wohin er einem. Ruft als
Professor der Landschaftsmalerei an der
Akademie der KĂĽnste zu Prag gefolgt
war und daselbst mit um so entschiede«
nerem Erfolge, weil er seinen SchĂĽlern
ebenso viel Liebe fĂĽr die Natur, als fĂĽr
die Kunstdarstellungen einzuflößen ver-
steht. Von Haushofer's Bildern sind
bekannt: „SllnntagZmorgen am Ghiem2ee"
(1838); — „Nick über den Ghienme"
(1839); — „Mll5w NannMch" (1840); —
— „Ahcinlandchlltt" (1843); — „Herbst-
abend. Ulll5ter Frauen > Ghiemsee" (1843);
„GlmZee" (1848); — „Gusaugee" (1847);
— indenAusstellungeudes (neuen)
österreichischen Kunstvereines:
„Partie am Giem2ee" (1831. 300 st.); —
„Partie am wilden Kaiser in <Vml" (Mai
1833, 600 fi.); — „Der Gibsee im bayeri-
scheu Hochlande" (August 1853, 430 fi.);
— „Nrr Gbmee bei NerchtesnMn" (Nov.
1833. 700 st.); — „Znltteigendes Gewitter
am Ghiemsee" (Juli 1833, 400 st.); —
in den Ausstellungen der Gesell-
schaft patriotischer Kunstfreunde
zu Prag: „Wllldlandschcitt" (Ausstellung
1835, 80 ft.); — „AnZicht mn Prag" (ebd.,
360 fi.); — „Nlll5terFramn-l5hiein5ee" (ebd.,
80 fi.); — „Partie am Inn. ZlbeMnnd5chatt"
(ebd., 600 fi.); — „NlllZwgarten. Abend-
landchntt" (Ausstllg. 1837, 380 fi<); —
„Partie beim Vrnnnen am DirrwaldstädterZee"
(ebd. 1838. 400 fl.); — „Partie am Klön-
thaler,5ee (Ganton Glarns)" (ebd.. 400 fi.); —
in den Ausstellungen bei St. Anna
in Wien: „Partie nm Graun in Gberöstrr-
reich" (Ausstllg. 1838, 900 si.); — in
der allgemeinen historischen Aus-
stellung in München: „Partie am
Mchelsee" (1838); — „Partie am WemZee"
(Eigth. d. Gräsin Nostiz in Prag); —
im Belvedere befindet sich: „TerVier-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon