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Daushoftr i
Vllll>5tllt>ter5re mit dem Vli-Nllthstock. Mittag"
(angek. um700fl.); —in der Gemälde-
gallerie der Privatgesellschaft
patriotischer Kunstfreunde zu
Prag: „Ideal; Tüildschlltt" mit Alpenfeuer
und einem See, im Mittelgrunde ein
Schloß, links ein Buchenwald. H. zählt
zu den beliebtesten Landschaftern der
Gegenwart; er ist der ausschließliche
Maler des Chiemsee's, dessen Reize er
immer wieder in neuer Form auf die
Leinwand zu zaubern versteht.
I l lustr i r te Zeitung (Leipzig, I . I . Weber,
Fol.) 1856. Nr. 660, S. 443 lmit Porträt und
Copie seines Gemäldes.- Fischer auf dem Chiem«
see, im Holzschnitt). — Die Künstler aller
Zeiten und Völker, begonnen von Prof. Fr.
Müller, fortgesetzt von Vi-. Karl K lunzin-
ge^Stuttgart t85?u.f., Ebnerund Seubert,
Ler. 8«.) Bd. I I , S. 348 ftach diesem Werke
geboren zu Nymphenburg). — Deutsches
Kunstblatt 4855, Nr. 28. — Gallerie
denkwürdiger Persönlichkeiten der Gegenwart.
Nach Original-Zeichnungen, Gemälden, Sta-
tuen und Medaillen (Leipzig, I . I . Weber,
Fol.) Sp. 3l, Tafel XXXIX. — Söl t l
(Dr.), Die bildende Kunst in München. —
Ausstellungs « Kataloge des (neuen)
österreichischen Kunst-Vereins: 1853, Mai 9,
August 1l, October 89, November 3; 1855,
Juli 3i. — Catalogeder Prager Ausstellun,
gen 1855 u. f; — der allgemeinen deutschen
(histor.) Ausstellung in München im Jahre 1858
u. m. A. — Ein Kritiker schreibt über Haus«
hofer's Bilder: „Man erkennt an ihnen seine
große Liebe für die Alpennatur, sein völliges
Vertrautsein mit derselben und zugleich bewun-
dert man sein feines Gefühl für schöne Formen,
für Stimmung und schöne Farbenwickung,
durch welche er sofort anzuziehen, aber auch
dauernd zu fesseln versteht. Der Chiemsee
mit seinen malerischen Ufern, seine reizenden
Inseln mit der Fernsicht auf die wunderbar
schöne Alpenkette, sind heute noch für ihn die
Anziehungspuncte, wohin er alljährlich zurück»
kehrt, um
sich
auf der Insel Frauen-Chiemsee
neu zu erquicken und neu zu begeistern. Wer je
in der Natur sich so ganz der Wärme des An-
blicks einer schönen Alpenkette hingegeben, der
weiß, daß man von solch einer Fernsicht immer
mehr, ja so Hingeriffen wird, daß Vorgrund
und Mittelgrund für den Beschauer kaum g Hausknecht
noch existiren. Dies nun aber auf einem Bilde
ähnlich wahr, bei aller Unterordnung des
Vor- und Mittelgrundes diese dennoch in
allen Abstufungen der Form und Farbe im
richtigen Verhältniß wieder zu geben, das ist
eine der allerschwierigsten Aufgaben für den
Landschafter, und in der glücklichsten Lösung
derselben bewährt
sich vorzüglich Hau hofer's
Kunstmeisterschaft. Es ist seine Lebensaufgabe,
die hohe dichterische Sprache der Natur zu stu«
diren, aber er versichert, er habe
sie niemals in
Alexandrinern sprechen hören, während sie
doch
für jedes Bild eine andere Form des Rhythmus
habe. Mit der Hand auf dem Herzen versichert
Haushofer, daß ihm niemals ein schäkernder
Satir über den Weg gelaufen, ja, daß er nie-
mals einem verlaufenen göttlichen Flötisten
begegnet sei, wenn er den Wald und das Ge<
birge durchzog. Dagegen hat er oft gehört, wenn
das Wild durch das Dickicht gebrochen, wie den
Ruf des Waldvogels und den Flügelschlag der
wilden Tauben. Das aber läßt sich
nicht malen.
Darum will er aber auch nichts zu thun haben
mit den mythologischen Wesen und mit den
schönsten Göttern des pelasgischen Alterthums,
und nur der nordischen Mythe, der germani»
schen Sage das Recht einräumen.- unsern Wald,
unsere Gebirge zu staffiren. An diese möge man
denken, wenn über goldenen Saatfeldern dunkle
Wolkenmassen aufsteigen und fernes Brausen
das Herannahen des Sturmes verkündigen.
Hierin liegt denn auch die vollständige Charak-
teristik von Haushufer's Gemälden."
Hausknecht, Iustus Christoph Georg
(Protest. Theolog, österr. Super in-
tendent der evang. Gemeinde helvet.
Conf.zu Wien, geb. zu Frankfurta. M.
10. März 1792, gest. zu Unter-Meid-
l ing bei Wien 27. September 1834).
Sohn eines protestantischen Predigers,
besuchte er das Gymnasium zu Frankfurt
und bildete sich für die Theologie 1899—
1812 auf der Universität zu Tübingen und
1812 und 1813 auf jener zu Marburg.
11. November 1814 wurde er als vierter
Prediger bei der hochdeutschen evangeli»
schen Gemeinde zuHanau angestellt, folgte
aber schon mit 26, Jänner 1816 einem an
ihn ergangemn Rufe nach Wien als zwei-
ter Prediger und Katechet bel der dorti-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon