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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8
Seite - 113 -
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Seite - 113 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8

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Zaydn Joseph Haydn Joseph im Jahre 4790 und H. eilte nach Wien. Einen ihm VM dem Fürsten Grassal- kowich gemachten Antrag lehnte H. aus Anhänglichkeit an seinen Fürsten ab; er wollte vor der Hand frei bleiben. Aber den dringenden Anträgen des Violinisten und Orchesterdireclors Sa lymon gab H. endlich nach; dieser war auf die Nach- richt von des Fürsten Eßterhäzy Tode sogleich nach Wien geeilt, um Haydn für seine Zwecke zu gewinnen und zu einer Reise nach London unter sehr günstigen Bedingungen: 3000 ft. für eine Oper und in zwanzig Concerten für jede neue von ihm dirigirte Komposition 400 st., zu überreden. Diese Summe von 8000 st. mußte im Bankierhause des Grafen Fries inWien deponirt werden. Haydn erhielt von dem Fürsten Anton die Erlaubniß zurReise, und trat sie, ohne der englischen Sprache mächtig zu sein, von dem Be- wußtsein getragen, „seine Sprache (die Musik) verstehe man durch die ganze Welt", im Alter von 39 Jahren, am 18. December 1790 an. Am 2. Jänner 1791 war H. in London angelangt, und am 23. Februar d. I . fand sein erstes Concert Statt. Sein anderthalbjähriger erster Aufenthalt in London. 1791 und 1792, ist erst in neuester Zeit nach bisher ungekannten Briefen Haydn's an eine seiner Verehrerinen in Wien, Mar ia Anna Sabina von Genzinger, Gemalin eines geachteten Wiener Arztes und selbst eine vorzügliche Clavierdilet« tantin, in einer Monographie: „ I . Haydn in London 1791 und 1792" (Wien 1861) von Th. G. von Karajan ausführlich beschrieben worden, auf welche interessante Schrift Freunde quellenartigen Details aufmerksam gemacht werden. Die Erfolge Haydn's in England waren glänzend; nicht nur trug er über alle Cabalen, In» triguen, heimlichen Verschwörungen den v. Wurzbach, biogr. Lexikon. VIII. lGedr. Sieg davon, sondern er wurde mit Aus» zcichnungen und Ehren aller Art über« häuft. Die Zeitschriften stoßen von seinem Lobe, seiner Anerkennung über; in den Salons war er gesucht, bei Hof mußte er eine ganze Reihe Concerte geben, bei dem Prinzen von Wales dirigirte er nicht weniger als 26 Concerte, wofür man ihm das Honorar schuldig geblieben, und es ihm erst gab, als H. seine Rech. nung von 100 Guineen an das Parla» ment geschickt hatte, welches die Schulden des Prinzen bezahlte. Reich an Ehren — unter denen die Doctorwürde der Ton- kunst, welche ihm in Oxford feierlich ver- liehen wurde, nicht die geringste ist svergl. das Inaugural'Tonstück seiner Doctor« Promotion in: IV. Zur Geschichte einzel« nerTonstücke, S.128, Nr. 17^ — und mit goldener Ernte kehrte H. in seine Heimat zurück und traf am 24. Juli 1792 wieder in Wien ein. Auch die künstlerische Aus- beute in diesen anderthalb Jahren war eine große, doch soll ihrer erst näher ge« dacht werden, wenn seine zweite Reise in das Insellaud ist erzählt worden. Wenn Haydn zwar öfter selbst bemerkte: „er sei von England aus erst in Deutschland berühmt geworden", und dieß wohl nur als eine pikante Phrase seiner übertriebe» nen Bescheidenheit angesehen werden muß, so ist denn doch nicht zu läugnen, daß nach dem Londoner Aufenthalte H. in Wien der Held des Tages wurde. Karl Borromaus Graf Harrach sBd. VII, S. 381 j^ hatte dem Lebenden (1793) im Parke seines Schlosses zu Rohrau auf einem traulich gelegenen, von den Wellen der Leitha bespülten Hügel ein Denkmal ssiehe: XI. Denkmale, Monumente, S. 133^ sehen lassen. Kaiser Joseph I I . hatte erst auf seinen Reisen erfahren, welch' ein Tonheros Bürger seiner Staaten sei, und obgleich er seine O^ers. 3. Nov. 4861.)
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Band 8
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hartmann-Heyser
Band
8
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1862
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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