Seite - 153 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8
Bild der Seite - 153 -
Text der Seite - 153 -
die „(3omms" 1838 gestochen. — Von
seinen Porträten sind anzuführen: „Uai5er
Franz IllZeph" (1832), „Madame Nellar",
„Nelgillju^a", „Bllromcll", „Mta", „Äresi",
„Zerbellcini", „Parrll" , „Fugnani"; auch
bringt H. Porträte schöner Zeitgenossen
beiderlei Geschlechts oft bei seinen histori-
schen Gemälden an. Im Besitze von
Privaten und in Gemäldesammlungen
finden sich mehrere seiner Werke,
darunter: „Mmirnl Pisnni wird mn drin
nenrtianischrn Vlllke b»freit, um gegen dir
Oennescn zn ziehen 1379" (Eigenthum des
f Grafen Kolowrat) ; — „Eremit Peter
rriunntcrt die an wci^ ermnugel leidenden Urenz-
t'alirer n^ nenrm Sturme" (Eigenthum des
f Hofbaurathes Nobile); — „Nie nmr
Flinllritin; Szene ans dem Hnrem" (Eigenthum
des Grafen Coloman Nako); — „Nage
Orndeniga uerurthrilt Zeine Guchtir u^m Getn'ng-
niZs mcgen ihrer Gheilnahme an der Flucht eines
MchuerräthrrS" (Eigenthum des f Grafen
Beroldingen); — „Nie Kacke" ^6s«?/
H'^ttT-^K) (Eigenthum des Herrn Art-
haber). — I n der Kirche 3
äg. "lolontwo (gewöhnlich i
genannt) enthält die Sacristei ein Bild
von ihm: „Nie Anbetung der heiligen drei
Könige". — Die kais. Gallerte im Bel-
vedere besitzt seine „beiden Fn^cari" (^
2" H., 7' 4" Vr., 21 Figuren). —
Ferner hat sich H. an den Frescen der
neuen Procuratiei! oder des kö'nigl.
Palastes in Venedig betheiligt; dann im
Dogenpalast zu ebener Erde mehrere
symbolische Figuren, den Triumph Nep-
tun's und die vier Welttheile, auch in
Fresco gemalt. — Hayez hat auch
einige lithographische Blätter gearbeitet,
unter anderen in seiner Begeisterung sir
Walter Scot t unter dem Titel: „0^6?^ 1834, Fr. ?o!.), 22 Blätter mit den
Porträten des Dichters und Malers,
welche Scenen aus Ivanhoe darstellen,
herausgegeben;— ferner ein „Mdniss der
Uünigiu Maria Stnart"; — den „Cüd dieser
Uünigin" — und „i5hri2tiip!i CalumbnZ",
alle in groß Folio. Die Kritiker anerken«
nen den Genius des KĂĽnstlers in seiner
hohen Bedeutung, jedoch bei seiner groĂźen
Fruchtbarkeit und seiner begeisterten Ver-
tiefung in die thatenreiche Geschichte
seines Volkes geschah es, daĂź er nament-
lich in späterer Zeit flüchtiger arbeitete
und öfter einen wohl theatralischen, aber
nicht immer auch malerischen Stoffwählte.
Seine Gemälde sind von großem Schmelz
und Glanz der Farbe, die Drappirung
der Gewänder zeigt einen überraschenden
Neichthum, in Nachahmung der Stoffe
und genauem Studium des Costumes
kommt ihm kaum ein neuerer Maler
gleich. Im großen Style zeichnend, ver«
steht er die Charaktere sprechend auszu«
drĂĽcken und Leben und Bewegung in die
Darstellungen zu bringen. Die Methode
seines Malens, namentlich seine Lasuren
(vLiHturo.) haben die Aufmerksamkeit und
das Nachdenken bedeutender KĂĽnstler in
Anspruch genommen. Bilder seines Pin«
sels haben nach einem Alter mehrerer
Decennien nichts an Farbe und Frische
verloren und erscheinen so gut erhalten,
a!s wären sie eben erst vollendet worden.
BezĂĽglich des Ausspruchs des KĂĽnstlers
auf eine Frage, wie er bei seinen Arbeiten
vorgehe, verweisen wir auf die Mitthei-
lung A. N. von Perger's in den „Kunst-
schätzen von Wien", welcher Ausspruch
jedoch, bei der Sitte der KĂĽnstler, ihre
KĂĽnstlergeheimniffe ĂĽberhaupt nicht und
noch weniger auf eine erste Anfrage
preiszugeben, minder harmlos aufzu-
nehmen sein dĂĽrfte', als es dort geschieht.
Eins aber wurde bei der Art und Weise
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon