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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8
Seite - 156 -
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Haynau 186 Freischärler, von denen es nicht gewiß war, ob sie am Kampfe Theil genommen oder Flüchtlinge waren, entkommen, un» geachtet des scharfen Befehles, sie nieder- zuschießen. Er klagte sich selbst an und Scheiter nahm die Sache dießmal besser auf, als H. glaubte. Nach dem zweiten Pariser Frieden wurde H.'s Bataillon aufgelöst; er kam zum Regimente Reuß- Greitz Nr. il8, wurde aber gleich als erster Major zum Negimente Lusignan versetzt, das damals in Treviso in Garni- son lag. Alsbald gerieth H. in mannig- faltige Conflicte mit seinen Vorgesetzten, namentlich mit dem alten tüchtigen Fri- mont ss. d. Bd. IV, S. 363). Seine Oppositionslust machte sich in den Frie- densjahren Luft. „Er war ein tüchtiger Vorgesetzter, aber ein schlimmer Unter- gebener; er war geschaffen zu befehlen, nicht zu gehorchen." Er schuf sich viele Feinde und schadete seiner Laufbahn. Zwei Männer durchschauten diese Fehler und erkannten seine Vorzüge, diese waren der Kaiser Franz und der Feldmarschall Graf Rad etzky. Ihnen hat H. den Auf- schwung seines Lebens zu danken. Die Herzensgüte, mit der der Kaiser 1828 im Lager von Traiskirchen mit ihm sprach, machte tiefen Eindruck auf ihn. „Tausend Leben," sagte er, „hätte ich in diesem Augenblicke für meinen Kaiser hingege» ben." Aber er konnte sein Blut nicht um- wandeln, und verfiel wieder in eine Reihe von Zerwürfnissen. Er war in Karlstadt, Venedig, Olmütz, Lemberg, Teschen, Mailand, Udine, am liebsten inGratz, wo er sein Leben beschließen zu können wünscbte. 1823 wurde er Oberstlieute» nant im Fürst Wied-Runkel-Infanterie- Neginiente Nr. 34, 1830 Oberst im Graf Nugent-Infanterie »Regimente Nr. 30, 1833 General-Major. 1844 Feldmar- s<5all-Lieutenant, 1843 Inhaber des 37. Infanterie'Regiments. Seine Bestim- mung führte ihn nach Temesvar. Wä'h» rend seines Aufenthaltes daselbst hatte bereits jene politische Parteibewegung be- gonnen, die dann die revolutionäre Bahn einschlug, und einen so blutigen Ausgang fand. Fieberkrank und mißmuthig verließ er mit Urlaub die Stadt, vor deren Mauern er anderthalb Jahre später an der Spitze der Armee die letzten Reste der Empörung niederschlug, und ging nach Gratz. Als nun in Italien die Empörung die Kriegsfiammen anfachte, da litt es H. in der Ruhe zu Gratz nicht mehr. Er stellte sich als Oberst an die Spitze seines Regiments. Als ihn das Kriegsministe- rium zurückrief, war es Radetzky, der das Ministerium um die Uebersendung dieses Generals bat. Der Marschall ver- traute seiner Energie und Tapferkeit den wichtigen Stühpunct Verona, um die ganze Thätigkeit dem Operationsplane zuwenden zu können. H ayna u rechtfer- tigte das Vertrauen. Er trug durch die Entsendung der Brigade Per in wesent« lich zum Siege von Custozza bei, er hielt Pesäüera cernirt und brachte die Festung auf's Aeußerste, er versprengte den In- surgentenhaufen, der aus der Valtelina hervorkam. I in Herbste 1848 übernahm H. das Commanoo über das Blocade» corps von Venedig, das trotz des Mai- länder Waffenstillstandes in den Händen der Revolution geblieben war und von der sardinischen Flotte unterstützt wurde. Er verbreitete ungeachtet der passiven Rolle und elementaren Hindernisse überall- hin Thätigkeit und Energie, sorgte für die kranken Soldaten und war Tag und Nacht mit den Vorbereitungen zum An« griffe Venedigs beschäftigt. Als dann im Frühlinge 1849 der italienische Feldzug begann, der so rasch durch das Gottes- urtheil von Novara sein Ende nahm,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Band 8
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hartmann-Heyser
Band
8
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1862
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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