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Handlungen als die beste mit dem Preise
betheilt, in den Verhandlungen der Gesell«
schaft gedruckt, vonHeint l aber später
noch besonders unter obigem Titel (Brunn
1831) veröffentlicht wurde; — eine zweite
unter 22 auch als preiswĂĽrdig erkannte:
„Velche Vrsnchcn wirken unter den gegenwärtigen
Verhältnissen ant die Verminderung des Gauital-
geldwerthrs nnd der jährlichen Geldrente uam
Grundbesitzthnme im Allgemeinen und in Nieder-
österreich insbeZandere ein nnd dnrch welche Mittel
Kann denselben abgeholten werden", blieb jedoch,
weil der staatswirthschaftliche Theil von
der Censur zum Drucke nicht geeignet
befunden worden war, Mcmuscript. Seine
im Jahre 1831 unternommene größere
Reise beschrieb H. in einem umfassenden
Werke, betitelt: „Bemerkungen ant einer
Neise uan Men nach Paris im Jahre 133.l".
4 Theile (Wien 1832—1834, gr. 8".),
worin die ungeschminkte Darstellung des
Reisenden ein treues Bild der aufgeregten
. Zeit — es war bald nach der Iuli-Nevo«
lution — vor unseren Blicken entrollt.
Die ĂĽbrigen theils gedruckten, theils
ungedruckten Arbeiten Heint l 's sind,
erstere: „Ueber die Mittel, durch welche die dem
Ueben der Menschen gefährliche kohlensaure Bnt't
unschädlich gemacht... werden Kann" (ebd. 1823);
— „Teber Vllhrbruimen nnd Springqnrllen zur
Beseitigung der Wassernoth" (Wien 1336);
— „Statuten zur wechselseitigen Mgelurr-
sichernugsllnstnlt in Wien" (ebd. 1831); —
die Selbstbiographie: „Nie merkwürdigeren
Begebenheiten meines Dbens" (Wien 1838,
gr. 8«.), welches Werk als Grundlage
der vorstehenden Lebensskizze diente. Von
seinen ungedruckten Denkschriften uud
Arbeiten sind anzuführen: „Nie Rechte,
VorzĂĽge nnd Prillilegien des Uandes und der
Vandstiitide in dem <5rzherzogthnme Oesterreich
unter der Gnns", welche Darstellung H.
1819 dem Kronprinzen Ferdinand
überreichte und deffen Ergänzung das^ schon erwähnte „Das bestehende Grund'
steuersystem des Erzherzogthumes Oester«
reich unter der Enns" bildet; — auf
Ersuchen des nordamerikanischen Consuls
endlich schrieb er anläßlich der Revision
der nordamerikanischen Strafgesetzgebung:
„Allgemeine Bemerkungen über Verbre-
chen und Strafen". Eine so reiche und
vielseitige, das allgemeine Staatswohl för-
dernde Wirksamkeit blieb nickt unbelohnt;
schon im Jahre 1808 mit Allerh. Diplome
vom 17. Juli wurde H. in den erblichen
Ritterstand erhoben, am 17.Hornung1809
in das
ständische
Consortium aufgenom-
men, von fast sämmtlichen Ackerbaugesell-
schaften der Monarchie und von mehreren
wissenschaftlichen Vereinen des Auslandes
zum Mitgliede gewählt, von Griechenland
und Baden mit Orden ausgezeichnet. H.
war seit 4. November 1794 vermalt, seit
2l. October 1829 Witwer; aus seiner
33jährigen Ehe stammen vier Söhne:
Franz. Kar l , Wilhelm und Joseph,
bezĂĽglich welcher auf das in den Quellen
Gesagte gewiesen wird. H. war auch ein
groĂźer Musikfreund und schon als Student
in OlmĂĽtz hatte er einen kleinen Kreis
von Musikfreunden um sich versammelt,
welche einen musikalischen Studenten»
verein bildeten, der sich erst nach seinem
Abgänge nach Wien (1789) auflöste.
In der Folge veranstaltete H. in seinem
Hause in Wien musikalische Soireen, in
denen gute Musik gemacht wurde und
worin ihn seine musikliebenden Söhne
unterstĂĽtzten. Als er, 71 Jahre alt, starb,
wurde sein Leichnam in der von ihm selbst
erbauten Familiengruft auf der Herrschaft
Würnitz in Niederösterreich beigesetzt.
Ein completes Exemplar seiner sämmt-
lichen Druckschriften wurde seiner aus»
drücklichen Anordnung gemäß in einem
bleiernen Kästchen verwahrt, mit einer
von seinen vier Söhnen gefertigten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon