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Linz Dichtkunst und Aesthetik vortrug, war
er der Erste, der seine Schüler mit den
Schriften der deutschen Classiker Gel lert,
Geßner, Hagedorn, Ha l l er, Gleim,
Kleist, Klopstock, Uz u. A. bekannt
machte. 1784 und 1783 arbeitete er an
der öffentlichen Bibliothek zu Linz und
ordnete ihre Cataloge. 1786 trat er
aus Gesundheitsrücksichten vom Lehramte
zurück, erhielt am 14. Mär; g. I . die
Pfarre Altenfelden im obern Mühl-
viertel und blieb bis 1828 in der Seel-
sorge, in welchem Jahre er Alters halber
die Pfarre resignirte und mit einer kleinen
Pension in den Ruhestand trat; früher
schon, am 8. Jänner 1823, belohnte der
Kaiser seine innerhalb einer 60jährigen
Dienstleistung theils im Lehramte, theils
in der Seelsorge erworbenen Verdienste
mit der großen goldenen Civil-Verdienst«
medaille mit der Kette. Seine letzten
Jahre brachte H. bei seinem Freunde
Ant. Löffler in Langhalsen zu, bis
er im hohen Alter — nach Einigen 97,
nach Anderen 91 Jahre — sanft im Herrn
entschlief. Schon in den Jahren 1780
war H. als Schriftsteller aufgetreten, und
seine poetischen und ästhetischen Arbeiten
fanden Beifall. Außer der deutschen
Sprache lehrte, las und schrieb er Latein,
Griechisch, Italienisch, Englisch, Fran-
zösisch, Spanisch und Holländisch. Seine
Handschriften, darunter Aufzeichnungen
über sein Leben, verbrannte er im Jahre
1800, als die feindlichen Heere in's Land
eindrangen. I m Drucke gab er heraus:
„Vn'miZchtc Schritten, den OberüLterreichern ge-
widmet". 2 Bdchn. (Linz 1780 u. 1781,
8".)-, — „Nqriüche Gedichte, den Gberösterrei-
Herinnen gemdimt". 1. Thl. (ebd. 1780); —
„Gljliels gesammelte kleine lateinische Schritten
in5 Grutche übersetzt". 3 Stücke (ebd. 1781
u. 1782, 80.); — „Fenrlans Ibhandlnng
über dir Frrizlieiten der tranzüsiLchen Kirche; an5 dem Fraulichen" (ebd. 1782, 80.); —
„Kllndnitenliste über verschiedene k. k. Venmte
urrschiedrnen KangeZ" (ebd. 1783, 80.); —
„Nie Feqer der Aeligmnsdnldnng am Jahrestage
ihrer Gintührnng" (ebd. 1784); — „Die
Jinzer Kirche" (ebd. 1784) und mehrere
einzeln erschienene Gelegenheitsgedichte.
H. war, als er 1830 starb, der letzte
Jesuit in Obe rösterreich nach der
von der Kaiserin Mar ia Theresia
vollzogenen Aufhebung des Ordens der
Gesellschaft Jesu.
Christlicher Haus schätz (ein in Gmunden
herausgegebenes kathol. Volksblatt. 8o.) 1838.
Nr. 34, S. 269 ftach diesem geb. 21. Novem»
ber 1733.) — Hios^?» ^Toä. ^Ve/».^, scrixtoi-es
I>2-ovill«:ig,s H.u8ti'ia,cg.6 8o«6ta.ti8 <7s3u (Visu-
Q26 6t Katisbouas 18Z6, I.6X. s<>.) 8. 428
lnach diesem geb. 21. November 1737). —
Meus.el (Johann Georg), Das gelehrte
Teutschland (Lemgo 1783,Meyer, 8°.) Bd. I I ,
S. 82 ^nach diesem geb. 1737). Desselben
Erster Nachtrag (1786) 2. 260. — (De Luca)
Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien
i?76, Ghclen'sche Schriften, 8°.) I. Bandes
1. Stück, S. 174 ^nach diesem geboren 21. No»
vember 1738). — Oesterreichisch e Bieoer<
in anns« CI) ronik. Ein Gegenstück zum Fan-
tasten' und Predigcr-Mncmach (Freiheitsburg
sAkademie in Linz) 178",, 8".) 1. (und einziger)
Theil, S. i)4 ftastlbst heißt es von ihm: „Sein
Abfall von den Grundsätzen seimr ehemaligen
Ordenübrüocr, sein Hang und ftin (5'ifer für
die gute Sache und überhaupt sein Muth,
Manchem einc Wahrheit zu saaen, die ihm
eben nicht behagte, verursachte, daß er angefeilt
det, verfolgt, untergraben und um sein Brot
gebracht wurde; ein Schicksal, das er nicht
verdient hat"). — Vralidcnkmal. Heinze's
Neffe, Vincenz Walther in Linz, hat ihm
1833 in der Kirche zu Altenfelocn, wo H.
42 Jahre als Pfarrer gewirkt, ein schönes
Denkmal gesetzt.
Heipl, Johann Nepomuk (Berg-
mann und Techniker, geb. zu Grah
in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts,
gest. zu Feistritz in Steiermark 1803).
Sein Vater, Arzt und Besitzer des Blei-
und Silberbergwerkes zu Feistritz in Steier»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon