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Helbling 239 Helbling
Tonkunst. NeueHandausgabe in einem Bande
(Stuttgart 1849, Franz Köhler. Ler. 8".)
S. 425.
Helbling von Hirzenfeld, Sebastian
Georg (Naturforscher, geb. zu Ra-
vensburg im Algau 1781, gest. 31.
December 1782). Besuchte die Huma«
nitäts« und philosophischen Classen an
der Universität zu Gratz, wo ihm Män-
mr wie Biwald M . I, S. 413 j^.
NĂĽrnberger u. A. die Liebe fĂĽr
Naturwissenschaften einflößten. Von Gratz
begab er sich
nach Wien und hörte unter
Iacquin Botanik und Chemie, unter
Barth »Bd. I, S. 166^ j Anatomie,
unter Crantz Md. III, S. 23^ Therapie.
Im Jahre 1778 befreundete er sich mit
dem Göttinger Professor und Arzte Mur-
ray, welcher damals durch Wien reiste,
und im folgenden Jahre begleitete er den
berĂĽhmten Born >M. II, S. 71^ auf
einer Reise durch Ungarn, das Banat
und SiebenbĂĽrgen. Im Jahre 1780 als
öffentlicher Professor der Botanik und
Chemie an die Universität zu Mantua
berufen, legte er daselbst einen botanischen
Garten an, bereiste 1781 mit Unter-
stützung von Seite des mailändischen
Guberniums die Lombardie und legte
noch im nämlichen Jahre den Grund
zu einer für den öffentlichen Unterricht
bestimmten Naturaliensammlung. Später,
als die Universität von Mantua nach
Pavia verlegt worden war, kam H. auch
dahin; aber in der BlĂĽthe seines Lebens,
H. zahlte erst 31 Jahre, entriĂź ihn der
Tod der Wissenschaft. Durch den Druck hat
H. folgende Arbeiten veröffentlicht: „Ve-
Schreibung llcr in der Memr Gegrni» gemeinen Mein-
tranbrn", im 3. Bande der „Abhandlun»
gen einer Privatgesellschaft in Böhmen"
(1778); — „Nachlese zu kieser NeZchreibrmg",
ebenda im 4. Bde. (1779); — „Beiträge
M NrnntniZs nener nnd seltener Nonchylien, ans einigen wienerischen Sammlungen", ebenda;
und selbstständig gab er heraus: „H^s-
(Vi6NQÄ6 1779, go.).
Meusel (Johann Georg). Das gelehrte Teutsch-
land (Lemgo 1783, Meyer). Vierte Auflage,
Bd. I I , S. 83. - Desselben Erster Nach-
trag (1786). S. 261. — Derselbe. Lerikon der
vom Jahre 1730 bis 1800 verstorbenen teut»
schen Schriftsteller (Leipzig 1806, -Fleischer,
8«.) Bd. V, S. 329 lnach diesem gest. 1782).
— Ersch und Grub er, Allgemeine Ency'
klopädie der Wissenschaften und Künste. Zweite
Section, 3. Theil, S. Z2 snach diesem gest.
1786). — Es läßt sich schwer entscheiden, ob
obiger Name Helbling von Hirzenfeld
als ein adeliger angesehen werden kann. Es
besteht thatsächlich eine österreichische Adels»
familie des Namens Helbl ing von Hir«
zenfelo, und zwar wurde der Hauptmann
im Prager Invalidenhause Franz Helbling
mit Diplom vom 8. Februar 1816 in den
erbländischen Adelstand erhoben und ihm über
sein eigenes Ansuchen das Prädikat „von Hir«
zenfeld" verliehen, welch letzteres nach seinen
eigenen, im Adclsgesuche vorkommenden Wor<
tcn „von einem Bach entlehnt sey, an welchem
Bittsteller gebohrm worden". Also die Adels»
familie der Helbling von Hirzenfeld da«
tirt aus eincr Zeit, in welcher der obige
Sebastian Georg Helbling vonHirzen»
feld — der übrigens sich auch nach demsel«
ben Vächlein genannt haben kann — nahezu
40 Jahre todt war. Aus dem Bittgesuche des
Hauptmanns Franz H. ist auch zu entnehmen,
daß sein Vater durch 47 Jahre als Obcrzahl«
Meister in Allerhöchsten Diensten gestanden,
und im Jahre 1739 bei der Räumung Vel<
grads „um Aerarialgütcr zu retten an eige«
nen GĂĽtern 80.0U9 fl. zurĂĽckgelassen habe".
Vielleicht ein Sohn des Hauptmanns Franz
H. von Hirzenfeld ist der Professor der
Numismatik und Heraldik an der Präger
Hochschule, der im Jahre 1848 die Partei der
öechen und der Deutschen in Prag zu vermitteln
und den Nationalitätenhader zu beseitigen auf
das Eifrigste bemĂĽht war. Er ist es auch, der
den Schematismus für das Königreich Böhmen
reö^girt. — Das Wappen der Helbling von
Hirzenfeld ist ein silberner Schild mit
cincm blauen mit drei goldenen Rosen belegten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon