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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8
Seite - 245 -
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Held 243 „Blick ant' Oarlzblld. Gin an den Hcnn Zahnnn Nitter de (Prag 4833, gr. 8«.). — und „Zweiter Nlick ant i5llrl°ilillt>. (5in Frut>5lhreiben ni. ll." Ebenda 4838. gr. 8«.), beide in de Carro's „^linanae Ü6 (üai-lLd^ä" 1833 und 4838 in's Französische übersetzt; — „(5in Märt nn die Zöglinge der uum Vereine inr Nirchmmn^ik brgriinürtcn Grgrl- 5chnk" (Prag 1837), als Beilage zum 10. Jahresberichte über die genannte Lehranstalt. Mit dieser Wirksamkeit als Mann seines Berufes verband H. eine große Liebe zur Musik; nicht nur. daß er die Violine und die englische Guitarre musterhaft spielte und ein guter Bariton- sänger war, er componirte auch, nament- lich in früheren Jahren, fleißig und mit Glück Lieder, Balladen, Romanzen, Variationen, welche in Prag und in Leipzig gedruckt worden und denen sein Biograph „künstlerischen Werth" zu- schreibt. Auch erschienen von ihm in späteren Jahren Compositionen böhmi- scher Volkslieder, die er unter dern Namen Orebsky herausgab. Was er als Mensch war, läßt sich nicht in wenig Worte fassen; die zahllosen Züge seines edlen Herzens leben noch in der Erinne» rung von Tausenden. Es wird hier nur noch auf die Quellen verwiesen, in denen eine Grabschrift mitgetheilt wird, die zu einer Zeit auf ihn verfaßt wurde, als der auf den Tod erkrankte H. bereits als todt ausgegeben wurde, um. dann noch über ein halbes Jahrhundert zum Frommen der leidenden Menschheit zu wirken. Als ausübender Arzt bekannte sich H. zu folgendem Grundsatze: „Das beste System in der ausübenden Heil» kunst war zu allen Zeiten das eklek- tische, die Natur ist unendlich, das unübersehbare Feld der wissenschaftlichen Kunst schwankt, leider! von jeher zwischen Ebbe und Fluth. Forb und Rückschritte lösen einander ab und stets bilden sich die jüngsten unerfahrensten Kunftjünger ein, beim Auftauchen irgend einer neuen Methode, welche die Erfinder rasch zu einem System potenziren und die Jünger blindlings als die ultina ratio fanatisch ergreifen, daß es ihnen endlich gelungen sei. den Stein der Weisen zu erHaschen. So scharfsinnig die Ansichten und Hypo« thesen der naturphilosophischen Medicin eines Schelling, Marcus, Troxler, Mal fa t t i . Kieser u. A. an sich sein mögen, und wirklich auch find. der prak» tische Arzt möge sich immerhin mit ihnen vertraut machen, aber sich von ihnen nicht verleiten lassen; er muß den beher» zigenswerthen anthropologischen Ersah- rungssatz immer festhalten, daß man die Menschen je nach ihrem Temperamente, individuellen Bildungsgrade, Stande u. s. w. eben so verschieden wie die ver« schiedenen musikalischen Instrumente be« handeln müsse, um auch am Krankenbette erfolgreicher mit ihnen zu verkehren; ganz anders muß der Schlag auf die türkische Trommel geführt werden als auf ein Tambourin; einen andern Bogenstrich erfordert der Contrebaß als die Violine u. f. w." Näheres zur Charakteristik dieses edlen Humanisten theilen unten die Quellen mit. Weitenweber (Wilhelm R.). Aus dem Leben und Wirken des Herrn Dr. Johann Theob. Held. Eine Festschrift (Prag 1847, gr. k«.. mit Portr.). — Archiv für Geschichte, Sta- tistik, Literatur und Kunst (von Hormayr) (Wien. 4«.) XVI. Jahrg. (1825), Nr. 4, S. 20: „Die Tonkunst in Vöhmen", von I. A. v. Rittersberg. — Dlab acz (Gottfried Johann). Allgemeines historisches Künstler» Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815. Gottl. Haase. kl. 4".) Bd. I, Sp. 602. — Oester» reichische Nat ional , Encyklopädie, herausg. von Graffer und Czikann (Wien 1835, 8«.) Bd. V I , Suppl. S. 478 n^ach
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Band 8
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hartmann-Heyser
Band
8
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1862
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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