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Helfer 249 Helfer
wurde von einem der vielen nach ihnen
abgeschoffenen vergifteten Pfeile, wahrend
er schwamm, am Kopfe getroffen, sank
unter, um nie wieder an die Oberfläche
zukommen. Drei Tage wurde er von der
Schiffsmannschaft gesucht, konnte aber
nicht aufgefunden werden. Die von Hel-
fer erstatteten und von der ostindischen
Compagnie veröffentlichten Reiseberichte
sind: „Vebrr Äncherst Cumli in der Genn5-
5mmprollinz"; — „Vrkrr dir P'wuinjen
Eliulli; nnd Mergui nn der Gena55rrnnknLte"',
— „Ueber Tenll35erim5 angrenzende Völker-
schalten, tlic rillgrbllrnrn nnb fl-cmdül Nemoh
und deren l5ljllrakter, sittlicher .^nötanü nnd
NeUgion"; — „Neber die Vena55erimprllllinzen
mit Rücksicht ant dir Zl.n53ichten, welche sie enra-
patschen Ginwllntlrrcrn darbieten"; alle vier
in englischer Sprache abgefaßt, in der
gewöhnlichen officiosen Weise von der
ostindischen Compagnie sCalcutta, G.
H. Huttmann, Bengal Military Orphan
Preß 1839) veröffentlicht. Die letzteren
zwei befinden sich aber auch im „^onrna.1
ol tlie ^Ziatlo Zaoiot^ ol LSN^ai (vol.
VIII, v. 973 «t vol. IX, i). 133); —
„Ami Nrrichte über die in den Geiic^serim-
Provinzen nukgetimtirncn Steinkohlen", beide
im obgencmnten „.lourn^i ak tko ^.Lla^o
8oai6t7" (vol. VII, p. 701 6t vol. VI I I ,
p. 383) abgedruckt;— „Nc'merknngen über
die Ghiemrlt der Gena53eriinprllllin;on" (ebd.,
vol. VI I , p. 833); — „Gagrbnch der
Aei5en pir Antersnchnng deZ Mergm-Ärchipelz"
— und „Cnglbnch der Anäe nach den Anda-
Mllnen-In5rln am Nord de5 Schllllner „Catarina";
dieses in deutscher Sprache. Alle genam!»
reu Berichte in deutscher Nebersetzung, und
die zwei Tagebücher, diese zum ersten
Male, erschienen in dem von der k< k.
geographischen Gesellschaft in Wien her«
ausgegebenen in den Quellen angege»
benen Werke: „Dr. Johann Wilhelm
Helfer's gedruckte und ungedruckte. Schriften". Wahrend seines Aufenthaltes
in M ergui beschäftigte
sich H. mit wissen-
schaftlichen Arbeiten, mit der Ordnung
seiner reichen Sammlungen und mit
Anlagen eines Gartens und großartigen
Plantagen von Areccapalmen, Cocos-
Muskatnuß- und Caffeebäumen, welche
leider durch seinen frühzeitigen Tod zu
Grunde gingen. Schon im Jahre ls39
waren über 30.000 Areccapalmen, 600l)
Cocos> und eine Menge von Caffee« und
Muskatnußbäumen mit großem Kosten»
aufwande gepflanzt. Da bereits bedeu-
tende Summen in das Unternehmen
gesteckt worden, wollte nach Helfer's
Tode seine Witwe die Leitung der Pflan«
zung fortsetzen und wurde auch in Aner«
kennung der Verdienste Helfer's um
die Förderung der Zwecke der ostindischen.
Compagnie und der Fortschritte der
Agricultur in dm Tenasserimprovinzen
mit einer Donation von 4900 englischen
Acres in der Nähe der Stadt Mergui
belehnt. Um den Betrieb des Ganzen
fortzusetzen, erhielt sie, da die Beleh-
nung auf 30 Jahre steuerfrei gegeben
war, von einem der ersten Bankierhäuser
in Calcutta den Vorschuß bedeutender
Summen. Als aber dieses Baukierhaus
1842 in Folge verunglückter Indigo-
speculationen fallirte und alle weiteren
Versuche der Witwe, sich zu helfen, schei-
terten, ging die Pflanzung und mit ihr das
ganze darauf verwendete große Capital
zu Grunde. Helfer's Gemalm. welche
später eine neue Ehe mit dem Grafen
No stiz schloß, hat ihres für die Wissen-
schaft zu früh dahingeschiedenen ersten
Gemals hinterlassenen wissenschaftlichen
Beobachtungen der k. k. geographischen
Gesellschaft in Wien zur Verfügung ge«
stellt. Ueber Helfer's reiche Sairunlun«
gen siehe das Nähere in den Quellen.
. Johann Wilhelm Helfer's gedruckte
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon