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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8
Seite - 251 -
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Seite - 251 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8

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Belfert 231 Helfert November 1816 erhaltene Iustiziärstelle zu Troja in Böhmen aufgab und meh- rere eingegangene Verbindlichkeiten löste, darunter jene der Fortsetzung einer neuen Bearbeitung der N o t h'schen Gesetzsamm- lung, deren erste sechs Bände er fast allein zusammengestellt hatte. In Wien nun war H. als Dol l ine r's Substitut und als Privatcorrepetitor unermüdet thätig; war zu gleicher Zeit Supplent dcs Lehen-, Handels- und Wechselrechtes an der Wiener Hochschule und schrieb mehrere Concurse für erledigte Lehrkan- zeln. Mit Allerhöchster Entschließung vom 31. October 4818 erhielt er jene des österreichischen Privatrechtes zu Olmütz. 18 t9 trat er zuerst als selbst- ständiger Schriftsteller mit seinem sehr günstig aufgenommenen „Versuch einer systematischen Darstellung der Juris» dictionsnorm" auf. Am 13. Mai 1820 erhielt er die Lehrkanzel des römischen und Kirchenrechtes an der Prager Uni- versität, welche Stelle H. bis an seinen Tod bekleidete. Am 16. October 1827 wurde er wirklicher Rath im Prager fürsterzbischöflichen Consistorium, 1824 übernahm er die Geschäftsführung deö Institutes für Witwen und Waisen der Schullehrer der Prager Diöcese und kam durch seine Gebahrung die Instituts« casse in so blühenden Zustand, daß be- reits in sechs Jahren, 1827—1833. der Vermögensstand des Institutes von 24.300 fi. W. W. auf 92.000 fi. W. W. gestiegen war und von da ab bis 1846 sich von 92.300 st. Wiener Wäh. rung auf 99.700 fi. Conventions« münze gehoben hatte. Im Jahre 1828 trug er zur Begründung des „öaLopiL Iii'o ^atolidvö duoliovonLtvo" , einer vom Prager fürsterzbischöflichen Consi» storium herausgegebenen böhmischen Zeit» schrift für den katholischen Clerus, wesent- lich bei und war für das Journal auch sonst thätig, indem er viele Aufsätze, Besprechungen, praktische Fälle u.dgl. m. für dasselbe schrieb, welche jedoch von Anderen, wie Winaricky. Sedlacek, weil er der oechischen Sprache nicht so« weit mächtig war, um in derselben schreiben zu können, überseht wurden. Dieses sind die einfachen Umrisse seines Lebens, welches sich in die Erfüllung der Pflichten seines Berufes als Professor und Schriftsteller und in die schlichten Freuden und nicht geringen Heimsuchun» gen seines Familienlebens theilte. H el« fert selbst war sein Leben über viel kränklich und schwebte durch Krankheit öfter in Todesgefahr. Seit 21. September 1819 mit Anna Schreiner, Schwester des Statistikers Dr. Franz Schreiner, verheirathet, verlor er von fünf Kindern drei, darunter einen Sohn, Emanuel, nach bereits vollendeten Studien, und am 3. Mai 1837 seine Gattin nach fast 18jähriger Ehe. Eine Reise in den fol- genden Herbstferien, welche er mit seinen beiden Söhnen — Emanuel starb sechs Jahre später als die Mutter — durch das nordöstliche Deutschland, England, einen Theil Frankreichs, durch Belgien, Holland, die Rheingegenden und Bayern unternahm, half ihm über die schwerste Zeit der Trauer hinweg. Als Lehrer — in früheren Jahren streng und gefürchtet, in späteren milder — war er immer geachtet, und als im vorgerückteren Alter die angeborne Güte eines weichen Her« zens durchbrach, von seinen Schülern väterlich geliebt. Schon seit mehreren Jahren auf den Gebrauch der Marien» bader Heilquellen angewiesen, besuchte er auch im Sommer 1847 Marienbad. Anfang September vollendete er seine Cur und war eben im Begriffe, mit seiner Tochter noch einige Wochen in Cellaky»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Band 8
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hartmann-Heyser
Band
8
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1862
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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