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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8
Seite - 259 -
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Seite - 259 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8

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289 Kl! H. im Style derselben; dieß sagte ihm leichtbegreiflicher Weise wenig zu; er vollendete wohl einen „Äpall" und einen „Mrknr", beides Statuetten aus Holz m schönen Verhältnissen und gut geschnit- ten, aber er kehrte wieder auf die ihm von der Natur angewiesene Bahn, in welcher er groß dasteht, zurück. 1828 be- gab er sich in seine Heimat zurück, wohin er ein herrliches Schnihwerk für das Ferdinandeum, das ihn unterstützt hatte, mitbrachte; ein zweites fing er nun in Innsbruck zu arbeiten an, welches er vollendet auch dem Ferdinandeum abtrat. Um seinen Drang, sich in etwas Großem zu versuchen, zu unterstützen, schloß das Ferdinandeum mit ihm 1827 einen Ver- trag, durch welchen es ihm 6l)9 fl., theil- weise zahlbar, zusicherte, dafür sollte er ihm das selbstgewählte Thema, den Einzug der Jungfrau voa Orleans mit Karl VII. im Dome zu Rheims, schnitzen. Im Jahre 1828 erhielt er die Schloß- wachterstelle im Schlosse Tirol mit jähr« lichen 2W fl., bald darauf verheirathete er sich; aber seit dieser Zeit nahm seine künstlerische Thätigkeit ab. Es trafen mehrere Umstände zusammen, die hin- dernd einwirkten: der Dienst bei einem kranken Schloßverwalter nahm ihn stark in Anspruch; sein Weib verfiel in eine schwere Krankheit; der zahlreiche Besuch von Fremden wirkte auch störend; er wurde mit Bestellungen von Arbeiten überhäuft und zersplitterte sich in Klei« nigkeiten; die Wirthschaft seines Vaters gerieth auch sehr in Verfall und ihm drohte der Concurs; der Sohn suchte den Vater zu retten, erhielt auch von den drängenden Gläubigern Frist, aber als es galt, durch Holzschnitzereien die erheb» liche Summe zu gewinnen, zeigte es sich, daß ihm Angst und Unruhe die Hand lahmten. Da faßte Hel l mit einem Male den Gedanken, sich um jeden Preis das Geld zu verschaffen. Er wollte nach Wien zum Kronprinzen und zum Erz- herzoge Johann gehen und sich dort Hilfe für seinen Vater erbitten. Ohne Jemand ein Wort zu sagen, verschwand er am 6. Februar 1832 vom Schlöffe Tirol und irrte in Wäldern, dem Froste und allen Unbilden des Wetters preis- gegeben, tagelang umher, wurde von bayerischen Gensd'armen ausgegriffen und krank nach Salzburg gebracht, wo er im Franziscanerkloster gute Pflege und Unterkunft fand und dann nach Tirol zurückkehrte. Aber seine Gesund« heit war untergraben, nur noch einige Wochen fristete er sein durch Krankheit unheilbar angegriffenes Leben und starb, 43 Jahre alt, als ein Opfer seiner kind» lichen Liebe. Er hatte sich also nicht, wie Adolph Pichler in den „Sonntags« blättern" schreibt, einer von Wien ihm gegebenen wichtigen Bestellung wegen, sondern rein aus rührender Kindesliebe auf den Weg gemacht und so den Tod geholt. Außer seinen bereits genannten Werken sind noch anzuführen: „Ner Griuuisilmiizilg der Plalzgräbn Orüllnetll. 3205", eine Tafel von 1 Wiener Fuß 3 Zoll Höhe und 1 Fuß 6 Zoll Breite. Er hatte dieses herrliche Stück während seines Aufenthaltes in München (1824 und 1823) gearbeitet und es dem Ferdinan» deum als Dankeszeichen für die ihm gewährte Unterstützung verehrt. Der Ausschuß belohnte ihn dafür mit einem angemessenen Geldgeschenke; außerdem hatte er in München Fischer's „Nnnto- mische Ztntue" in Holz nachgebildet und für einen Wohlthäter einen „Ocinn5 mit dem FnlllMn" geschnitzt. Eine andere größere, in seiner Heimat begonnene und vollendete Arbeit ist die „Anine Gllwsbrrg llm Ahnn mit dem Lllgenüimten Huchkreuze",
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Band 8
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hartmann-Heyser
Band
8
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1862
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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