Seite - 296 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8

Helmreichen 296 Helinreichen begab sich zu Lande nach Concepcion, von wo er zu Wasser nach Cujaba fich begeben wollte, aber erkrankte und nach Affumcion zurückkehren mußte. Bis Ende 1830 ver- blieb er daselbst. Dann seine Rückreise nach Brasilien antretend, durchkreuzte er die Grassteppen der Mission von Corrien- tes, passirte den Uruguay, erreichte am 8. December 4830 das brasilianische Gebiet, machte in Porto Allegre Halt, um sich von den Strapazen seiner Reise zu erholen, besuchte von hier aus noch die blühende deutsche Colonie San Leo» poldo und langte am 13. März 1831 in Rio Janeiro an. Dort machte er Vor- bereitungen zur Rückkehr in die Heimat, als ihn Mitte December die natürlichen Blattern aufs Krankenlager warfen. Schon war nach regelmäßigem Verlaufe des Uebels eine Besserung eingetreten, als sich plötzlich eine Entkräftung einstellte, welche schon nach wenigen Tagen sein Leben — in einem Alter von 46 Jahren — endete. Die Zahl der wissenschaft- lichen Arbeiten H.'s ist zwar nicht groß — auf seinen Reisen hatte er nicht eben Zeit viel zu schreiben — aber es sind, wie sein Nachlaß, sehr schätzbare Beiträge zur Kenntniß der von ihm bereisten Länder. Außerdem hat er sich um sein Vaterland auck als Sammler nicht geringe Verdienste erworben. Gedruckt sind von ihm erschienen eine „NrnkZchritt über üaZ Vllrkllinmen der Diamanten nnl> deren Gewinnung in der Ferra tm Gran Nlagllr" (Wien 1846); ferner feine in Rio Janeiro angestellten magnetischen Beobachtungen, welche in den „kli5l030pkio2.!. 1r2.n82oti0N8" ab« gedruckt sind. Seinen Nachlaß übergab Director Parisch in der Sitzung der mathem. naturw. Classe der kais. Aka- demie der Wissenschaften in Wien vom 22. April 4832 der kais. Akademie in Aufbewahrung; derselbe enthält: Eine topographische Karte (?1onta Zsrai) der Capitanie von Minas Geraes (Kupferst.) mit Einzeichnung der Fiebergegenden und der Richtung eines geognoftischen Durchschnittes; — einen geognostischen Durchschnitt von Rio de Janeiro bis zum Commercio am Rio S. Antonio im Sertao des Rio S. Francisco; —eine Tabelle über die Ausbeute von Wasch, gold und Diamanten in Brasilien; — 13 Tabellen über Temperaturverhält- nisse und Barometerstände in Brasilien — und einen geognostischen Durchschnitt in''3 Blättern zu einer Sendung von Gebirgsarten (400—300 Stücke), die sich sammt dem Cataloge im Jahre 1832 im k. k. Mineraliencabinete befanden. Bergrath Haidinger gedenkt auch einer Karte des Rio Vermejo. welche er unter H.'s Manuscripten gesehen haben will, und vermuthet, daß H. ihre Herausgabe in England durch persönliche Vermitt» lung des damaligen kön. großbritannischen Gesandten in Rio Janeiro, Herrn James Hudson, veranstaltet habe. ^Vergleiche über diese wichtige Arbeit S. 484 des VII I . Bds. der Sitzungsberichte mathe« matisch-naturwissenschaftlicher Claffe, in Helm reichen's Lebensskizze.^ Die von Dr. Adolph Schmidt herausgegebe« nen „Oesterreichischen Blätter" bringen in ihrem IV. Jahrgange (1847, Nr. 36 und 37) einige Mittheilungen von Helm» reichen über seine wissenschaftliche Reise. Die Sendungen, welcheH. während seines Aufenthaltes in Südamerika nach seinem Vaterlande bewerkstelligte, sind u. A.: eine Sammlung von 29 Nummern Diamanten, Euklase, Topase, Andalusite und gediegenes Gold. meist in ausgezeich. neten Krystallen; von 419 geognostischen Stücken, welche von den schon oben angeführten Durchschnittskarten und Temperatur» und Barometer»Beobach«