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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8
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Henckel 30t Henckel zweite Sohn Graf Kar l Grdmann b) den jüngeren oder schlefischen Zweig, dessen ge- genwärtiges Haupt Graf Kar l Lazarus (geb. 5. März 1772) ist. Bezüglich des heutigen Standes der Familie, die nur in Einem Mit« gliede und zwar dem Haupte der alteren Linie der Grafen Karl Hugo zum Kaiserstaate in näherer Beziehung steht, wird auf die unten folgenden Quellen verwiesen. Was die Adels- stufen und durch Diplome bestätigten Ver< dienste der Henckel uon Donnersmarck anbelangt, so erhielt ein solches bereits Jacob, Sohn des Petrus Henckel de Quinto- foro zu Costnitz im Jahre l417 von Kaiser Sig ismund, worin seine Verdienste und sein gutes Herkommen hoch angerühmt wer» den. Jacob's Enkel Georg (I.) erhielt von dem Könige Ladislaus von Ungarn ein ähnliches Diplom zu Ofen im Jahre 1486. Lazarus (I.) wurde von Kaiser Mathias am 30. April 1615 in den Freiherrnstand er- hoben und dessen Sohn Lazarus (II.) erhielt am 18. December 1636 den böhmischen Frei- herrnstand und von Kaiser Ferdinand I I I . am 5. März 1661 die Grafenwürde. Kaiser Leopold I. erhob die Landschaft Beuthcn am 14. November 1697 zu einer freien Stan« desherrschaft und die Standesherrenwüroc, welche ursprünglich der ältern Linie allein angehörte, wurde später mit dem Seniorate dergestalt vereinigt, daß der jedesmalige Gc- schlechtsälteste aus beiden Linien Standes» Herr der Familie zu Bcuthm und Tamowitz ist. I. b) (Quellen zur Genealogie der Vrasen Hen- ckel. vsn Donnersmarck. Wißgri l l (Franz Karl), Schauplatz des landsässigen Nieder- Oesterreichischen Adels (Wien 1800. Schuen» der. 40.) Bd. IV, S. 237. — Kneschkc (Ernst Heinrich Prof.). Deutsche Grafcnhäu- ser der Gegenwart (Leipzig 1832, I . O. Weigel, 8°.) Bd. I, S. 340. — Ersch und Grub er? Allgemeine Encyklopädie der Wis- senschaften und Künste, I I . Section, 6. Theil. S. 239 l^ nach S. 395 befindet sich die Stamm« tafel der Grafen Henckel uon Donners« marck. doch nur bis zum Jahre 1829 fort» geführt). — Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser auf das Jahr 1861 (Gotha, Pcrthes, 32«.) S. 342. — Historisch «heraldisches Handbuch (Gotha 1856. Perthes, 32".) S. 322«. 11 l2. II. Hervorragende Mieder der Graftnsamilie Henckel von Donnersmarck^ mit ausschUeß- Ucher Beziehung ans den Kaiserftaat. Die Zahl der denkwürdigen Glieder dieses Gra- fengeschlechtes ist wohl größer als hier folgt; aber hier geschieht eben nur derjenigen Er- wähnung, welche in Oesterreich oder für das- selbe gewirkt.- alle jene, welche in Preußen, oder sonst wo denkwürdig geworden, mögen in preußischen und anderen Quellen gesucht werden. Die obenvähnten Quellen zur Genea« logie geben aber auch schon nach dieser Rich- tung einige Fingerzeige. 1. Conrad Henckel (geb. 1486, gest.1542), ein Sohn G e 0 rg's (II.) (gest. 15U3), war 1523 Feldoberster des Königs Ludwig I I . von Ungarn. — 2. Georg (I.). ein Sohn I 0 hann'ö (I.), hatte sich mit seinem Bruder Niklas, welcher 1463 Domherr zu St. Martin in Zips und Abt zu unserer lieben Frau in Schavnik war, solche Ver- dienste um König und Vaterland erworben, daß ihm König Ladislaus in einem Diplome vom Jahre 1436 öffentlich die Anerkennung derselben aussprach. — 3. Johann (II.) (geb. 1813, gest. i388), war der ältere Sohn des ungarischen'Feldobersten Conrao aus dessen Ehe mit Margaretha uon Vil lach; in seiner Jugend war Johann Edelknabe der verwit- weten Königin Maria von Ungarn, mit der« selben kam er nach Wien, wurde kaiserlicher Rath und Zahlmeister. — 4. Kar l Joseph Erdmann Graf Henckel ssiehe den besond. Artikel S. 239). — ». Lazarus (I.), der erste Freiherr (geb. 1530, gest. um 1629), ist der ältere Sohn Johann's (II.) aus dessen Ehe mV Anna Nöldner. Er war kaiserl- geh. Rath und Dircctor der Bergwerke in allen kaiserlichen Erblanden. Den Kaisern Ru< dolph II . , Mathias und Ferdinand I I . hatte er wichtige Staatsdienste geleistet und zur Führung des Türkenkricges bedeutende Summen vorgeschossen, für welche ihm in Obligationen vom 3l. December 1603 und 4. August KW6 über eine Million Gulden, die schlesischen Herrschaften Beuthen und Oder- berg als Specialhypothek uerpfändet wurden. Sie wurden ihm auch 1624 von der schlesi- schen Kammer auf Kaiser Ferdinand's I I . ausdrücklichen Befehl mit aller Erbgerechlig- keit wirklich übergeben. Von Kaiser Mathias wurde er am 30. April 1613 in den Freiherrn- stand erhoben. Seine gesammten Güter in' Oesterreich und Schlesien bestimmte er zu einem Fideicommiß für seine männliche Nach« kommenschaft. Das Haus auf dem alten Fleischmarkt, genannt zur Rose, war noch in den Jahren 1601 und 1605 sein Eigenthum. Von seinen 11 Kindern aus einer zweimali
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Band 8
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hartmann-Heyser
Band
8
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1862
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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