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Henikstem 3«3 Henikftein
HeniksteiU, Alfred Freiherr von (Feld.
marschal l -Lieutenant, geb. zu
Oberdöbling nächst Wien im Jahre
4810). Trat 1828 m'S Ingenieurcorps
als Cadet ein. wurde am 7. Septem-
ber 1829 Lieutenant im Corps, machte
alle Stufengrade durch, bis er am
6. November 1348 zum Major befördert
wurde; als solcher am 21. Februar 1849
zum General-Quartiermeisterstabe zuge-
theilt, wurde er schon am 4. Juni d. I .
Oberstlieutenant im Infanterie-Regimmte
Nr, 24, mit Belaffung in seiner Dienst-
leistung und am 10. October d. I .
Oberst im genannten Regimente, aber
schon am 20. October zum General-
Quartiermeisterstabe überseht. Am 17.
Mai 1884 zum General-Major und Bri-
gadier im 4< Armeecorps ernannt, rückte
er mit 28. Juni 1839 zum Feldmarschall-
Lieutenant vor und bekleidet zur Zeit die
Stelle eines ersten General-Adjutanten
der Armee in Italien. Seine ausge-
zeichnete dreißigjährige Dienstleistung, wie
sein muthiges und einsichtsvolles Ver-
halten vor dem Feinde in den Kämpfen
der Jahre 1848 und 1849 erwarben
ihm eine Reihe von Auszeichnungen
seines Kaisers, als: am 24. Februar
1849 den Orden der eisernen Krone
3. Classe; am 31. August d. I . das Rit-
terkreuz des Leopold-Ordens; am 1. Sep-
tember d. I . das Militär-Verdienstkreuz
und am 10. September 1853 das Ofsi-
ckrs'Dimstkrmz 1. Classe. Außerdem ist
H. von Bayern, Brasilien, Dänemark,
Hannover, Rußland, Sicilien und der
Türkei mit Ritter- und Commandeur-
kreuzen ihrer Orden ausgezeichnet worden.
Mit Diplom vom 23. Mai 1839 wurde
H. zugleich mit seinen Brüdern Fried-
rich (geb. in Wien 1799). Oberst (seit
30. November 1830) in Pension, und
Wilhelm (geb. inWienz300).seit1833 Chef des Großhandlungshauses Henik-
stein und Comp. in Wien und seit 1843
niederländischer General-Consul ebenda-
selbst, in den erbländischm Freiherrn stand
erhoben.
Freiherrnstands'Diplom vom 23. Mai
185U. — Zur Genealogie. Schon sein Großvater
Adam Albert Honig, Großhändler, nied.
vsterr. Regierungsrath und galizischer Salz«
dircctor, wclchcr in der Geschichte der ostenei'
chischen Gefalle, namentlich des Salzes und
Tabaks, eine hervorragende Rolle spielt, ärari<
schcö Gut bei wiederholten Anlässen mit Gefahr
seines Lebens gerettet, und auch sonst dem
Staatsschatze ansehnlichen Nutzen verschafft hat,
wurde mit Diplom vom 19. Jänner 1784 mit
dem Ehrenworte EdleruonHcnikstein in den
crbländischen Adelstand erhoben und ihm am
10. Mai 1807 die Ritterstandswürde verliehen.
Die Kinder des Adam Albert Ritter von
Henikstein sind die Söhne: Joseph, der
Vater der Obigen, Albert, Friedrich und
Wilhelm Freiherren von H., und Kar l ; die
Töchter-Iosephineund Karoline. Joseph
ist als großer Musikfreund und Förderer der
Tonkunst in Wien und als Freund Moz art's
bekannt geworden. Ernst Ludwig Gerber in
seinem „Neuen histor. biogr. Lexikon der Ton«
künstlcr", Bd. I I , Sp. 633, gedenkt seiner und
ocr von ihm wöchentlich in seinem Hause ver»
anstaltcten Concerte, welchen die ersten musi»
kalischen Persönlichkeiten der Residenz beiwohw
ten; seines meisterhaften Spieles auf dcr Man«
d oline und dem Violoneell, auf welch' Letzterem
er auch als Quartcttspiekr mitwirkte. Ebenso
musikalisch und ein trefflicher Violin« und Viola«
spieler war sein Bruder Kar l , ihre Schwester
I o seph itke sang vortrefflich; und die zweite,
Karol ine (geb. 22. Juli 1797. gest. 15. Mai
1844), war (seit i). Juni 1816) die Gemalin
des berühmten Gelehrten und Orientalisten
Joseph Freih. von hammcr-fturgstass >Md. VII ,
S. 267^. — Wappen. Das gegenwärtige frei«
herrliche Wappen ist ein geoiertetcr Schild mit
Hcrzschild. Der Herzschild zeigt in Blau einen
goldenen, von sieben goldenen im Halbkreise
gestellten Bienen umschwärmten Bienenstock,
der auf einem nach römischer Art vierkantig
ausgehauenen Quadersteine aufliegt. Die Fel»
der des Hauptschildes sind 1 und 4: I n Silber
cine aus grünem Hügel hervorwachsendc 6blät'
tcrige (3 zu jeder Seite des Schaftes) natüi>
liche Tabakpflanze mit rother Blüthe. 2: In
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon