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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8
Seite - 304 -
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304 Henneberg Roth ein aufspringender goldener Löwe mit ausgeschlagener rother Zunge, in der rechten ein Schwert am goldenen Griffe über sich schwingend, in der Linken einen Bund auf« wärts gerichteter goldenerPfeile tragend. 3.- In Roth ein frei abgeledigtes silbernes Kreuz. Den Schild bedeckt die Freiherrnkrone, auf welcher sich drei gekrönte Turnierhelme erheben. Aus der Krone des mittlern erhebt sich ein rechts von Gold über Blau und links abgewechselt quergetheilter Adlersflug, welchem ein Schwert am goldenen Griffe pfahlweise aufrecht einge- stellt ist. Aus der Krone des rechten und des linken Helms erschwingen sich drei Straußen- federn, aus ersterem eine silberne zwischen zwei rothen, aus letzterem eine goldene zwischen zwei rothen. Schild Halter. Zwei gcgengekehrte goldene, roth bezungte Greifen. Devise. Auf blauem Bande, worauf die Greife stehen, in goldener Lapidarschrift: ?:-a I)eo ot ri-incipo. Das ursprüngliche Adclswappcn war ein durch die Mitte quer« und im obern Felde der Länge nach getheilter Schild. Das obcrc vordere Feld zeigte in Roth einen aufgestellten silbernen Löwcn mit ausgeschlagener Zunge und über sich geworfenem Schweife; das obere hintere Feld war gleich dem 4. und 4. Felde des Frei» Herrnwappens, das untere gleich dem Herz- schilde desselben. Das spätere Ritterstands« Wappen bestand aus dem Hcrzschilde des frei- herrlichen, auf dessen Krone sich zwei gekrönte Turnierhelme erhoben, aus deren Kronen drei Straußenfedern, zwischen zwei blauen einc aol« den?, heruorwuchscn. Henneberg, Johann Baptist (Com- ponist, geb. zu Wien 6. December 1768, gest. ebenda 26. November 1822). Sein Vater war Organist im "Schotten» stifte in Wien und der Sohn übernahm noch in jungen Jahren diese Stelle, trat aber auch 179l) bei Schikaneder im Theater an der Wien als Capellmeister ein. Die Kränklichkeit seiner Frau, der das Wiener Klima nicht zusagte, nöthigte ihn, seine Stellen, in denen er sich ganz behaglich fühlte, aufzugeben und 1804 nach Hof an der ungarischen Grenze zu übersiedeln, um daselbst Landwirthschaft zu treiben. Die Liebe zur Kunst konnte während dieser idyllischen Episode wohl einschlummern, aber nie ganz ersterben. Eine Einladung des Fürsten Nikolaus Eß« terhäzy, die Organistenstelle in Eisen« stadt zu übernehmen, gab ihn ganz wieder seiner Kunst zurück und H. begab sich dahin, wo er auch die zeitweiligen Opern- vorstellungen leitete. Als die fürstliche Capelle nach der Hand aufgelöst wurde, kehrte H. nach Wien zurück, lebte einige Zeit von eigenen Mitteln, erhielt dann die Stelle des Chorregens an der Stadt- pfarrkirche am Hof und 1818, nach Sebastian Oehlinger's Tode, dessen Stelle als k. k. Hoforganist, die er bis an seinen Tod bekleidete. Dieser war durch die Folgen einer anfänglich zu wenig beachteten und vernachlässigten Verletzung, die er bei der Prüfung einer Orgelreparatur im Kasten des Instru» mentes erhalten hatte, herbeigeführt wor- den. H. wird als vollendeter Orgel« und Pianofortespieler, als umsichtiger und gewandter Orchesterdirector gerühmt. Als Componist, obgleich er steißig schrieb, ist er nur wenig bekannt geworden. Für die zu seiner Zeit oft gegebenen beliebteren Operetten schrieb er einzelne Einlag» stücke, außerdem Ouvertüren, Lieder und Gesänge, Ccmraten, Notturno's, Kirchen» musik. Auch componirte er mehrere Sing- spiele und zwar: „Canrnd Pangbart uan Frirdbnrss"; — „Nie äMdmnnncr" (1793); — „Ncr Scherenschleifer"; — „Nie Königin"; — „NieBebe macht kurzen Pr (1801) — und „Nie Giganten", welch'letz» teres aber nie zur Aufführung gekommen ist; — ferner von den Operetten: „Nas IllgmMchrn", den zweiten und „Nie Könige MHt", den ersten Act; — sein Clavieraus» zug von P. Winter 's: „DiePyramiden von Babylon oder der Zauberflöte zweiter Theil", erschien zuerst 1797 im schlechten Stiche bei Schikaneder in Wien, dann schön nachgedruckt bei Brei tkopf und
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Band 8
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hartmann-Heyser
Band
8
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1862
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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