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Oemrig 308 yennn
Obigen Sohn. Joseph Heinrich Hennig
(geb. 47. Juli !738 zu Gaya in Mähren),
studirte in Lemberg. dann zu Kaschau in
Ungarn und beendete nach mehrjährigem Auf»
enthalte in Rußland seine Rechtsstudien an
der Krakauer Hochschule. Nun trat er in den
Staatsdienst und war l635 k. k. Hofconcipist.
Mit literarischen Arbeiten beschäftigt, hatte er
noch während seines Aufenthaltes in Lemberg
einige dramatische Arbeiten auf die dortige
Bühne gebracht, welche Beifall fanden. Außer,
dem enthalten Sartor i 's „Ländermerkwür«
digkeiten und Naturwunder der österreichischen
Monarchie". Ebersberg's „Zuschauer", das
Lemderger Unterhaltungsdlatt „Mnemosyne",
Sartori 's „Vaterländische Blätter" uerschie»
dcne Aufsätze aus seiner Feder. — Ein Kar l
Hennig, gebürtig aus Preußen und ansäßig
in Praa, wo er Besitzer einer Steindruckerei
ist, hat sich durch seine Haltung in den Wirren
des Jahres 1848 denkwürdig gemacht. Bei
zunehmender Anarchie verband er sich mit der
aristokratischen Partei, und seinen energischen
Bemühungen gelang es, den Verein für Ord«
nung, Ruhe und Sicherheit zu begründen.
Den heftigsten Angriffen der Anarchisten hatte
er sich ausgesetzt durch seine Theilnahme an
der Adresse der?a angesehensten Bürger Prags,
die dieselbe in den Pfingsttagen dem Fürsten
Windisch.Grätz überreicht hatten. In sei«
nem Handeln offen und energisch, ließ er sich
aber durch nichts irre machen, um die gestörte
Ordnung wieder herzustellen und der umsich«
greifenden Anarchie einen Damm zu setzen.
^Hlits'-söe?'^ 5 ^ , Xl>.i>68ul «wvui^k (I>rs,ß
18Z0, I»o«i>i»i1, 46°.) 8.631.)
Henrici, Johann Joseph Karl (Ma-
ler. geb. zu Schweidnitz -1737, gest.
zu Bohen 29. October 4823). Sein
Vater Johann H. lebte als Bürger und
Maler zu Schweidnitz. Als Schlesien nach
dem Einfalle Friedrich's I I . (1740.41)
Preußen anheimfiel und die preußische
Armee mit einem Male mächtig verstärkt
wurde, sollte auch der junge Henrici
zum preußischen Artilleriedienste ausge«
hoben werden. Der Vater schickte nun-
mehr seinen Sohn auf Umwegen nach
Böhmen, wo er bei einem Theatermaler
arbeitete. Später begab
sich H. nach Wien und als er dort keine Unterkunft fand,
nach Venedig, wo er
sich durch Miniatur«
vorträte seinen Unterhalt erwarb, neben»
bei aber sich in der Malerkunst fortbildete.
Von Venedig nach Botzen übersiedelnd,
fand er dort seine zweite Heimat. Der
Maler Zwinger daselbst gab ihm seine
Tochter zur Frau, worauf H. vomMagi»
strate der Stadt Botzen als Maler auf.
genommen wurde. Später setzte er seine
Studien noch unter dem berühmterrGiam«
bettino Cigna rol i in Verona und Felix
Boscarati in Brescia fort. H. erreichte
das hohe Alter von 86 Jahren. In den
späteren Jahren wurde er blind, und nach»
dem er seine beiden Söhne, die er gleich,
falls zu Malern gebildet, und seine einzige
Tochter durch den Tod verloren hatte,
zog sich der nunmehr kinderlose Künstler
von der Welt zurück und wurde förmlich
menschenscheu. Henrici hat Porträte,
Historien, Konversationsstücke, MaSkera»
den, Prospecte in Oel und Fresco gemalt,
und da er nicht zu hohe Preise für seine
Arbeiten verlangte, war er sehr gesucht,
und hatte stets viel zu thun. Besonders
zahlreich sind seine Portrate und Madon«
nen und diese letzteren waren auch sehr
beliebt. Von seinen Bildern sind anzu»
führen die Altarblatter zu Neustift im
Stubeythale. ferner das Altarblatt zu
Wörgl im Unterinnthale, die Fresken der
Gnadencapelle hinter dem Hochaltare in
Botzen. der Kirche zu Steineck und der
Säle in dem Paul und Karl von Men»
zischen Hause. Man rühmt Henrici's
Arbeiten leichte graziöse Behandlung,
angenehmes Colorit und mitunter ganz
gute Composition nach, aber man ver»
mißt oft an ihnen correcte Zeichnung und
Dauerhaftigkeit der Farbe, zwei große
Gebrechen, welche sich nur durch die
Flüchtigkeit erklären lassen, mit der er oft
arbeitete und wozu ihn die zahlreichen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon