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hĂĽtz und Gewehren. 10 Officiere und
160 Mann waren bei der Vertheidigung
gefallen, 20 Ofsiciere und ĂĽber dritthalb.
hundert Mann wurden von den Magya-
ren nach der Einnahme der Festung ge-
mordet. In der 117. Promotion erkannte
das Ordenscapitel (vom 26. März 1830)
dem todten Helden das Maria There«
sitznkreuz zu. Schon mit Diplom vom
17. Juli 1844 wurde H. wegen seiner
40jährigen Dienstzeit mit dem Prädicate
Edler von Arthurm in den erblandi-
schen Adelstand erhoben, diesem folgte
fĂĽr seinen Sohn Heinrich (gest. der
Letzte seines Geschlechts Anfangs 1862
als Major in Pension), der, damals
Hauptmann im Geniecorps, sich bereits
das Ritterkreuz der eisernen Krone erwor»
ben hatte, mit Diplom vom 10. Sep'
iember 1832 die Erhebung in den Frei»
herrnftand. Hentz i'sWitwe, eine geborne
Bertolan, die seit dem Heldentode
'ihres Gemals iif Ofen lebte, ist am
21. Juni 1861 daselbst gestorben. Seine
Majestät der Kaiser verewigten das An-
denken an diesen Zeonidas der Neuzeit
durch Aufstellung eines Monumentes und
Prägung einer Medaille, von denen beiden
Näheres unten die Quellen enthalten.
O esterr eich isch erSoldaten freund (Wien,
40.) m . Jahrg. (18U0). Nr, 61: „Erinnerung
an Heinrich Hentzi". — Mi l i tär-Zei tung
(Fortsetzung des „Oesterreichischen Soldaten»
freund". 4».) 18!»?. Nr. 42, S. 332^ in der
„täglichen Rückschau in die Vergangenheit"
von Ad. Dietrich). — Carinthia (Klagen»
furter Unterhaltungsblatt) I3ö7, Nr. 8. S. 30 .>
„Skizze des Krieges in Ungarn 1848 u. 1349".
— Hirtenfeld (I.), Der MilitärMaria The«
resien-Orden und, seine Mitglieder (Wien 1837,
Staatsdruckerei, gr. 80.) S. 1«?7. 1734. —
Oesterr. Mi l i tär «Konversat ions'Leri«
kon. herausg. oonI.Hirtenfeld(Wienz830,
8<>.) Bd. I I I , S. 137. — Wiener Zeitung
1861,Nr. 1^6. — Austria. Universal«Kalender
(Wien.Klcmg, gr. 8°.) XI. Jahrgang (l850),
S.'3Z3. — I l lustr ir te Zeitung (Leipzig, I . I . Weber, Fol.) XI I I . Bd. (1849). S. 132. -
Gallerie denkwürdiger Persönlichkeiten der
Gegenwart (Leipzig. I . I . Weber, Fol.) Sp. 20
und Tafel XXVI H.'s Porträt. — Der Sa-
tel l i t (Kronstädter polit. Blatt. 4".) 1832,
Nr. 38: „Die Enthüllung des Hentzi-Denkmals
in Ofen". — Porträte. 1) Zithogr. von Krie-
huber (Wien, Paterno, Fol.); — 2) nach
Kriehub ervon Dauthagelithogr. (ebenda,
4«.); —3) lithogr. von Relstad (Wien, Neu-
mann, Fol. und auch in 4".). — Das Sentzi-
Monument. Dasselbe steht in der Festung Ofen
auf dem Georgiplahe und fand seine feierliche
EnthĂĽllung und Einweihung in Gegenwart
Sr. Majestät des Kaisers, der Erzherzoge Al<
brecht, Ernst und Karl Ludwig, einer
Suite von 40 Generalen und mehreren 100 Ofsi»
eieren, dann jener Officiere und Mannschaft
ten, welche bei der Vertheidigung Ofens gegen«
wärtig waren (an 200 Köpfe) am 11. Juni
1852 Statt. Ungefähr 66 Wiener Fuß hoch.
ruht das im gothischen Style ausgeführte Mo»
numcnt auf einem granitnen dreistufigen Pla<
teau, das einen Umfang von 90 FuĂź hat. Der
darauf
stehende Unterbau des Monuments ist
von GuĂźeisen, hat einen hohen Sockel mit
tt Schrifttafeln, deren vorderste die eigentliche
Widmung des Ehrendenkmals enthält; sie lau«
tet: „General Hentzi mit ihm Oberst
Alnoch nebst 418 Tapfern starben hier
den Opfertod für Kaiser und Vater»
land 1849". Die ĂĽbrigen 5 Tafeln enthalten
die Namen aller Helden, welche hier den Tod
fanden, darunter 32 Ofsiciere. Auf dem Unter»
baue erhebt stch die, die Heldenthat symboli-
sirende Gruppe. Die Gefallenen sind in der
Person eines Kriegers dargestellt, der im Sinken
sein tapferes Schwert festhaltend, von einem
Engcl mit dem Lorber geschmĂĽckt wird. Ueber
dieser Gruppe erhebt sich
ein hochstrebender go<
thischer Dom, der mit hochauslaufender Thurm»
spitze in einem Kreuze endigt. Nings um die
Kuppel erheben sich sechs auf zarten Säulen
stehende Broncefiguren, die militärischen Tu»
genden: Fahnentreue, Wahrheit, Religion,
GroĂźmuth nach dem Siege, Wachsamkeit und
Aufopferung darstellend. Jede dieser Figuren
ist mit einem gothischen Baldachin ĂĽberdeckt.
Die Zeichnung dieses Denkmals wurde von
dem Hofbaurathe Sprenger entworfen, Pro«
fessor F. Bauer hat die Gruppe in der Kuppel,
Bildhauer Gasser die sechs kleinen Eckfiguren
modellirtund die fürstlich Salm'sche Eisen»
gießerei den Guß ausgeführt. Das ganze Me»
tallgewicht beträgt über 12i)0 Centner. —
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon