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(0ioiQuoii 1739, 4°.). Johann starb im Alter
von 43 Jahren. Welzel (Franz Martin).
Böhmische, mährische und schlesische Gelehrte
und Schriftsteller aus dem Orden der Jesuiten
(Prag 1786. 8«.) S. 249. — Meusel ( I . G.),
Lerikon der vom Jahre 1730 bis 1800 verstorbe-
nen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1803. Gerh.
Fleischer d. I., 8".) Bd. V, S. 381. der ihn
unter dem unrichtigen Namen „H e b e r st e i n aus
dem Geschlechte der Grafen Heberstein" auf-
führt.^ — 29. Johann Adam Graf (Gene«
ral-Major, geb. 23. December 1720, gest. 1782).
Von der ältern Hauptlinie, und zwar ein Sohn
des Grafen Johann Ernst ^30), der den
dritten Ast begründete. Als Oberst des Infan-
terie-Regiments Graf Thürheim Nr. 25 focht er
im Preußenkriege mit Auszeichnung und wurde
1771 General-Feldwachtmeister. Aus seiner Ehe
mit Therese Ioftphine Gräsin ZjerollN) verwit-
weten Freiin von Ülitzau, besaß er keine männ-
lichen Erben; die beiden Töchter Johanna
Iosepha und Iosepha Theresia starben
vor der Mutter, welche in ihrem Testamente die
Kinder ihrer Schwester, einer verehelichten
Freiin von St i l l f r ied, zu Erben eingesetzt
hat. Mit Johann Adam erlosch dieser dritte
Ast. — 30. Johann Grnst Graf (Landesver-
weser in Steiermark, geb. 5. Juni 1671. gest.
1746). Stifter des dritten Astes der ältern
Hauptlinie; Sohn des Grafen Johann Fer-
dinand (I.) ^ ^ ; schuf sich als Landesverweser
der Steiermark durch Erbauung und Herstellung
der Straße über den Semmering, welche er und
Sigmund Graf W agensberg auf gemein-
schaftliche Kosten hattm herstellen lassen, ein
bleibendes Andenken, das er jetzt noch ver-
dient, nachdem das Flügelroß des Dampfes
über eines der merkwürdigsten Werke des
menschlichen Geistes, über die weltberühmte
Semmeringbahn,dahinfliegt. Damals, als Graf
Johann Ernst diese Straße baute, zwei durch
mächtige Schlünde getrennte Berge durch eine
Steinbrücke verbinden mußte und das gewal-
tige Werk im Jahre 1728 innerhalb weniger
Wochen vollendete. ahnte noch Niemand die
Kraft und Verwendung des Dampfes. Vor der
von dem Grafen Johann Ernst erbauten
Straße war diese für den österreichischen Han<
del so wichtige Verbindung durch einen elenden
schlecht erhaltenen Weg hergestellt, der, in der
Tiefe des Gebirges führend, bei schlechtem
Wetter oft für mehrere Tage ob Unfahrbarkeit
gesperrt werden mußte; die neue, von dem Gra»
fen erbaute Straße konnte aber ununterbrochen befahren werden. Als die steirischen Stände
zur Erinnerung an dieses Werk an der höch-
sten Stelle des Berges ein Monument errich-
teten, wurde auch des Grafen Name als
der des Urhebers dieses nützlichen, für Oester«
reichsHandel über ein Jahrhundert so einflußrei-
chen Werkes dem Monumente eingegraben. Der
Graf war (seit 1704) mit Varia Durotljea Grä-
fin DielriclMn (geb. 6. Februar 1678, gest.
1737) vermalt, aus welcher Ehe mehrere ausge-
zeichnete Männer, darunter Graf Johann
Adam 2^9^ j und der berühmte Bischof von
Laibach Graf Johann Kar l s^ S. 344H her-
vorgingen; zwei. Johann Ferdinand und
Johann Joseph, starben für das Vaterland,
ersterer 1743 erst 25 Jahre alt auf dem
Schlachtfelde, letzterer ^S. 324) an den in der
Schlacht vonTorgau empfangenen Wunden. —
3l. Johann Ferdinand (Jesuit, geb. zu
Gra<; 1603, gest. zu Steyer 22. Jänner 1673).
Von der altern Hauptlinie, Sohn Vernhar-
d i n's (II.) ^ aus dessen zweiter Ehe mit W ar<
garetha Gräfin Valmarana. Johann
Ferdinand trat jung in den Orden der Ge«
sellschaft Iesu; lehrte mehrere Jahre Dialectik,
Ethik, Scholastik und Kirchenrecht an der Aka-
demie zu Gratz. 1634 wurde er Nector des
Collegimns zu Iudenburg, dann zu Linz
und zuletzt Rector des großen Collegiums zu
Gratz, wo er im Alter von 68 Jahren starb.
Seine Schriften sind: „ViLMtatio Mriäica
uoinpiLlltons i-süo1utious8 äikkoultatnin äs
M'o Loi-i^ w ot nou, Lorixto" ((-i-asoil 1648);
— „OonowLioQSl! M'läioa.o äo Fuäioiiä in
lid. I I DsorotiU. 6roForii IX 8. I>.« (edä.
1649); — „Noi'm.3. ot lSFuIa Ltktioa ox
iutorZsotious olroulorutn üsäuiUFtI. yua
toinpu,« 6t m.otuL xro^eotoruin iü6Q8ui'2,tur"
(sdä. 1686); — „8olinin (^ aoLkriä in tkrou.0
63.I0N011I2" (I^ovan. 1691). Johann Fer»
dinand zeichnete sich nicht nur durch große
Gelehrsamkeit, sondern auch durch Uteransche
Toleranz gegenüber seinen protestantischen
Glaubensgegnern aus und stand allgemein in
hoher Achtung. s6ioe<76?' «^7o5. ?/sL.^ Zcrlx.
tores I^rovinlliQL ^.UZtrikcaL sooistatiL^SLU
(Vionnas 6t L,a.tisoon.g.6 1835, gr. 8",) p. 13ö.
— Steiermärkische Zeitschrift, redig,
von vi'. G. F. Schreiner, vi-. Alb. v.
Muchar. C. H. Ritter v. Leitner und A.
Schrott er (Gratz 1842, l>o) Neue Folge,
Siebenter Jahrgang, Heft 1 , S. 81. —
Schmidt (Ad. Dr.), Oesterreichische Blätter
für Literatur und Kunst (Wien, 4<>.) Jahr-
gang 1845, S. 885. — Wißgrill (Franz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon