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Herberftein 338 Herd er stein
(General-Zeldzeugmeister, geb. um 1630, gest.
1682). Von der ältern Hauptlinie. Sohn des
Grafen Johann Maximi l ian aus dessen
ersterEhemitEleonoreKathari na Baronin
Breuner. I oh annIosephwareinberühm«
ter Kriegsheld seiner Zeit, er focht unter
Montecuculi und dem Herzoge von Loth»
ringen gegen die Türken und war des Letzteren
General<Adftltant; hatte Theil am Siege gegen
die Türken bri St. Gotthard 4664; wirkte
1670 zur Entwaffnung der ungarischen Nebellen
Peter Graf Zriny. Franz Graf Christoph
Fränge van und Franz Graf Nädasdy
und zu deren Gefangennahme mit. Im Jahre
1686 befehligte er die gesammte Maltheserflotte
gegen die Türken, über die er wie aucb über
die Geschwader der Raubstaaten Algier, Tunis
und Tripolis mehrere glänzende Siege erfocht.
Seit früher Jugend Maltheser, war er schon
l6?6 Großbailli der deutschen Zunge zu Malta.
1682 Ordens «Großprior in Ungarn; zuletzt
commandirender General in Croatien, Slawo«
nien und den österreichischen Seeküsten. 1689
stiftete er dem Maltheserorden die neue Com-
mende zu St. Joseph bei Karlstadt in Croatien.
Graf Johann Joseph harrt noch seines
Biographen, so bedeutend sind seine Thaten
und seine Stellung in der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts, in welchem er als Staats«
mann und Kriegsheld durch mehr als drei
Decennien eine große Rolle spielte. sSchmidl
(Ad. Dr.). Oesterr. Blätter für Literatur und
Kunst. Jahrg. 1843, S. 879. — Steter,
märkische Zeitschrift, redig, von Dr. G.
F. Schreiner, Dr. Albert v. Muchar,
C. G. Ritter öon Leitner und A. Schrot«
ter (Gratz 1840). Neue Folge. VII. Jahrg.
I.Heft, S. 100. — Oesterr. Mil i tär-Kon«
v ersations.Leriko n (Wien 1850). Bd. I I I ,
S. 160.) — 43. Johann Joseph Graf
(geb. 1713, gest. 1760) s^. d. besond. Artikel
S. 324). - 44. Johann Kar l , Bischof
von Laibach s^. d. besond. Artikel S. 344). —
43. Johann Kar l Joseph (geb. 1746, gest.
zu Wien 1814). Von der Lankowitz'schen Linie.
Diente anfänglich im Infanterie - Regimente
Nr. 16. Bei Killstädt (am 22. November 1793)
— damals Grenadier-llnterlieutenant— nahm
er 30 Freiwillige und drang mit ihnen gegen
die feindliche linke Flanke so herzhaft vor, daß
diese zum Weichen gebracht wurde. H. starb
in Wien unverehelicht und mit ihm erlosch die
Lcmkowitz'sche Linie, aus welcher sich mehrere
zur lutherischen Kirche bekannten und deshalb
im Selbstexil, oder weil sie mußten, außerhalb Oesterreich, vornehmlich in Nürnberg, lebten
und starben. — 46. Johann, gemeiniglich
Hanns Kaspar (gest. 1617). Von der Neu«
berg'schen Linie, ältester Sohn Johann Sig«
mund's ^50^j; einer der ritterlichsten Cavaliere
seiner Zeit. Mundschenk des Kaisers Mathias.
Seine körperliche Gewandheit veranlaßte seinen
frühen Tod; er war im Stande im Küraß
frei auf seinen Hengst zu springen und zugleich
seine Pistolen zwischen den Ohren desselben
abzufeuern. Während eines solchen Sprunges
auf dem Wege von Gratz nach dem Tobelbade,
entglitt der Dolch seinem Gürtel, das Thier
sich bäumend sprang seitwärts, und Herber«
stein stürzte so unglücklich in den mit der Spitze
nach oben, mit dem Griffe in der Erde stecken«
den Dolch, daß dieser durch die Ohren in den
Kopf drang und H. schon in wenigen Stunden
darnach den Geist aufgab. — 47. Johann
Leopold (geb. 1712, gest. 13. Juni 1789).
Der lchte von der Pusterwald'schen Linie; ein
Sohn FerdinandHannibal 's und Bruder
Johann Seyfried's ^ . Von seiner
Gemalin Maria Eleonora gebornen Prinzessin
Eggenberg, zuerst verwitweten Gräfin N>elz und
dann verwitweten Gräfin Leslie, welche vor
ihm (1774) starb, erhielt er, der schon die Herr«
schaften Authal, Hainfcld, Pusterwald, Lind
u. A. besaß, als Erbe die Güter Eggenberg,
Straß, Radkersburg, Rothenthurn und Plan«
kenwart. Graf Johann Leopo ld erbaute
zu Gratz das ansehnliche Schauspielhaus,
welches am 9. September 1776 mit dem dem
Grafen gewidmeten Trauerspiele: „Derbi oder
Treue und Freundschaft" eröffnet wurde. Auch
wurde 1777 auf seinem Schlosse Eggenberg,
anläßlich des Aufenthaltes des Allerhöchsten
Hofes daselbst, ein großes, das letzte Turnier«
spiel mit Speer und Harnisch begangen. Da
Graf Johann Leopold keine Kinder hatte,
ernannte er die Brüder Johann Gundaker
(geb 17. Jänner 1738. gest. 13. Juni 18l0)
undIohann Anton (geb. 1742, gest. 27. März
1805) von der ältern Hauptlinie, von denen
Ersterer den schönen Garten von Eggenberg
den Gratzern eröffnete, Letzterer aber denHaus<
Verträgen entgegen die Herrschaft Gutenhag
veräußert hatte, zu Erben seiner ausgedehnten
Güter. — 48. Johann Mdaximilian der
Aeltere, erster Reichsgraf (geb. 160t, gest.
18. Mai 1680). Von der ältern noch blühenden
Hauptlinie und ein Sproß dieses Geschlechtes,
der wesentlich zu dessen Blüthe beigetragen. Ein
Sohn Bernhardin's (II.) ^ aus dessen
zweiter Ehe mit Margaretha Gräsin Val«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon