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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8
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Herberftein 340 Herberjiein ihln und seinem Bruder Sigmund (geb. 1736, gest. 1793), Domherr und Capitular zu ^ Berchtesgnden, starb die Sierndorf'sche Linie, ein Nebenast der jüngeren Hauptlinie, aus. — 54. Kaspar (gest. zu Gratz 14. April 1572). Von der Neuberg'schen Linie. Erstgeborner ihres Stifters, Johann (Hanns) s27); berühmter Staatsmann und Kriegsheld des 16. Jahrhunderts ;1ö37kampfte er vor Esse gg. 1541 vor Ofen gegen die Türken; am 24. April 1547 in der Schlacht zu Mühlberg an der Elbe, in welcher Johann Friedrich, Chuv fürst von Sachsen, gefangen wurde. Seine staatsmännische Thätigkeit entfaltete er 1532 als Mitglied der nach Constantinopel entsendeten Gesandtschaft und seit 1344 bis an seinen Tod, in welcher Zeit er zur Inquisition und Refor- mation der abtrünnigen Religionssecten in Innerösterrcich und sonst zu vielen wichtigen Staatsgeschästen verwendet worden. Zu ver» schiedemn Zeiten, als 1541, 1650, 1558, war er Feldhauptmann der steierischen Stände. Aus seiner Ehe mit Niaiidula von Nannstwrs (gest. 19. November 1376) hatte er zwei Söhne, Johann Christoph, der unvermält starb, und Johann Sigmund ^50^. ^Kumar ( I . A.), Geschichte der Burg und Familie Herberstcin. Bd. I I I , S. 93.) — 55. Katha- rina Barbara, geb. Freiin von Vertema, öfter Werte mann genannt (gest. im Februar 1721). Die Gemalin des Grafen Johann Friedrich Max (gest. 1695). von der Guten« hag'schen Linie. Nachdem sie mit ihrem Gatten, den sie um 26 Jahre überlebte, nur einen Sohn, den Grafen Johann Friedrich Adolph (geb. 1689, gest. 1719), seit 1718 Bischof zu Modrizza in Bosnien, gehabt und auch dieser im Alter von 30 Jahren gestorben, verkaufte sie die Herrschaften Eckartsau und Pellendorf und errichtete mit Stiftbrief vom 4. März 1720 aus der gelösten Summe die gräflich Hcrberstein'sche Fräuleinstif» tung. Aus den Jahreszinsen des ansehnlichen Capitals von 666.000 fl., wie es Kum ar(I I I , 81) ergibt, welches aber bei Savageri in seinem Werke: „Geschichtliche Sammlung aller in Oesterreich bestehenden Stiftungen" (Brünn 1832, 8".), bedeutend geringer erscheint, sollten 24 arme, vaterlose oder ganz verwaiste Fräulein aus den niederösterreichischen Her< renstandsgeschlechtern, und zwar 12 aus dem alten und 12 aus dem neuen Herrenstand?, bis zu ihrer Verehelichung oder anderweit!« gen Versorgung dotirt werden. Ein Stifts« fräulein, das heirathet oder in ein Kloster tritt, hat noch durch drei Jahre den Genuß der Stiftung als Ausstattung. Uebrigens kann jede wohnen und sich kleiden wo und wie sie will. Das Präsentationsrecht hat jederzeit der älteste desHerberstei n'schen Hauses aus der öster< reichischen, nach deren Abgang aus der steter« märkischen und den anderen Linien, und nach Erlöschung des Geschlechtes die niederöster» reichischen Landrechte. Der Stiftbrief wurde von Sr. Majestät Kaiser Kar l VI. am 29. April 1722 ratificirt und sofort in Vollzug gesetzt. W ißg r i l l (Franz Karl). Schauplatz des landsassigen Nieder«Oesterreichischen Adels (Wien 1800, 40.) Bd. IV , S. 274.) — 56. Leonhard (gest. 1511). Von derjüngern Hauptlinie, ältester Sohn ihres Stifters, An« dreas l^ ; in die Fußtapfen seines Vaters tre- tend, war er ein treuer Vasall seines Kaisers und half den Kaiser Friedrich I I I . (IV.) 1462 aus seiner schweren Bedrängniß zu Wien retten, als sich sein Bruder Herzog Albrecht VI. gegen ihn auflehnte; im folgenden Jahre half Leon- h ard Trieft belagern und erhielt daselbst im Munde eine Pfeilwunde. Im Jahre 1452 machte er mit dem Kaiser den Zug zur Krönung nach Rom mit und erhielt auf der Tiberbrücke den Ritterschlag mit dem Schwerte Karl's des Großen. Nach Ableben seines Vaters (1442) erhielt er die Hauptmannschaft von Adelsberg und am Karst, und 1482 gab ihm der Kaiser nach Aussterben des Geschlechtes der Hoh< leneck deren Herrschaft Gutenhag erblich zu Lehen, nach welcher spater eine Nebenlinie den Namen führte. Aus seiner Ehe mit Burbaru von ^ucg, Tochter des berühmten, durchsein tragisches Ende bekannten ErasmusLueger, hatte er vier Söhne und fünf Töchter ss. d. Stammt. D.^ von deren ersteren Georg (III.) ^17). S igmund ^65) und Wi lhelm ^ viel zur Verherrlichung des Herbcrstein'schen Hauses beitrugen. — 57. Leopold (Priester der Gesellschaft Jesu. geb. zu Klagenfurt 14. Mai 1702, gest. ebenda 16. Jänner 1742). Welcher Linie dieser durch seine Frömmigkeit ausgezeichnete Jesuit angehört, ist mir nicht gelungen, aufzufinden. Im Jahre 1719 trat er in Wien in den Orden ein und lehrte dann fünf Jahre zu Linz die Philosophie. Da seinem Wunsche, als Missionär nach Indien zu gehen, nicht willfahrt wurde, ging er nach Kärnthen, wo er dem Missionsgeschäfte oblag und eine ascetische Lebensweise führte; er lebte fast n«r von Brot und Milch, und schlief, nacht» über, nur kurze Zeit auf einem Brete. Als er Nachts einmal im Winter von einein armen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Band 8
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hartmann-Heyser
Band
8
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1862
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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