Seite - 363 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8

Herbsthofer 363 Herchenhahn Sinn für Farbe und Licht, hingegen völligen Mangel an Schönheitssinn erkannte; ferner zwei andere Genrebilder: „Nie schottische Rankem" und „Ner Numiä« inatiker", welche beide als roh in Auffas- sung, Ausführung, häßlich in den Formen, unbedingt verworfen wurden. Im Jahre 4844 hatte H. das Genrebild: Wallachiche Mnbrr ant der Mner" vollendet; auch hatte er sich in diesem Jahre mit Anton Zieg. ler, demselben, der das bedeutende Ta» lmt I . N. Geigers sBd. V, S. 123) erkannte und diesen Künstler zuerst her- vorgezogen hatte, vereinigt, um ein größeres historisches Werk, dessen Heraus- gabe Zieg ler unternommen hatte, mit Illustrationen auszustatten. Doch wurden die Erwartungen, die man an diese Leistungen H.'s setzte, nicht befriedigt; und auch seine in der Kunstausstellung 1846 ausgestellten Genrebilder bezeich' nete der Kunstkritiker Eitelberger als „nichtssagende Arbeiten mit einem halb- theatralischen leeren Effecte, weder gründ- lich in der Zeichnung, noch harmonisch in der Farbe". So wenig ermunternde Auf- nahme seiner Arbeiten mochten H. ver- anlaßt haben, nicht mehr auszustellen — denn seine Bilder fehlten seither auf den Wiener Ausstellungen — und endlich nach Paris zu gehen, wo er noch zur Zeit als Genremaler thätig ist und erst in der Ausstellung des Jahres 1861 von ihm zwei Genrebilder: „T,s <?«öa?-<H" und „ Ans ?na«vatt'ss e?o??lFa<??u6", zu sehen waren. I n der Zwischenzeit 1846 bis zur Gegenwart war in Wien nur Ein Bild dieses Künstlers „Nie Nilbrntürnier" aus der Sammlung des Herrn I . Fellner zu sehen, u. z. in der bei Gelegenheit der 32. Versammlung der deutschen Natur« forscher und Aerzte veranstalteten Aus» stellung. Weder Nag ler — damals, als der Buchstabe H. dieses schätzbaren Werkes erschien, mochte Herbfthofer noch zu jung oder überhaupt zu wenig bekannt sein — noch das neue, von Fr. Mül ler begonnene, und nach dessen Tode von Dr. Klunzinger fortgesetzte Werk „Die Künstler aller Zeiten und Völker" gedenken dieses Malers. Frankl (Ludwig August Dr.), Tonntagsblattcr (Wien. 80.) Jahrg. 1842. S. 472 ^nn Artikel: „Atclierschau"): — Jahrg. 1843. S. 30s lebenda); S. 472 ^in der Besprechung der Ausstellung des Jahres 1843 von Mel ly) ; — Jahrg. 1844, S. 84 und 390 ^beideömal im „Kunstbericht"); — Jahrg. 1846, S. 620 ^m Berichte des Kunstkritikers Eitelb erger über die Ausstellung. — Beilage zu M. Au er's polygraphisch - illustrirter Zeitschrift „Faust" 1856. Nr. 23: „Die September.Ausstellung des österreichischen Kunstvereines" (S. 6) l^ nicht günstige Beurtheilung seines Bildes: „Die Bilderstürmer"^. — Ls Zloni tsui- univsr26i i861, Nr. 180: „8alon He?ai-i2". ^Daselbst schreibt der Kritiker Theophile Gautier über die zwei von H. ausgestellten Genrebilder: „Uno mnuvaiZb ooiupaFuis" und „Io Og.l)g,ret", unter anderen: „klalFi-6 Isur pstits ciilUsuLion cs« tadisaux äu HI. Hoi-kstoFsr (sl'c) sont xleins clo luouvsinsnt et ä'aiLknoo, äs äütails iuFsnienx eu Herchenhllhll, Johann Christian (G e. schichtsforscher, geb. zu Coburg 31. Mai 1734, gest. zu Wien 23. April 4798). Sohn eines Rathsherrn zu Coburg, erhielt im Elternhause eine sorgfältige Erziehung, besuchte dann das akademische Gymnasium seiner Vater» stadt, und betrieb mit besonderem Eifer neben dem Studium der Geschichte und Philosophie jenes der neueren Sprachen. Da seine Schwester mit dem berühmten Ziterator I . G. Mensel, Professor der Geschichte zu Erfurt, verheiraihet war, begab sich H. 1776 nach Erfurt, wo er in den Bücherschätzen seines Schwagers reiche Nahrung für seine Zieblmgsstudien, und im Hause desselben, welches der Sammelplatz vieler ausgezeichneter Man«