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Herrgott 366 Herrgott
genoffen verlästert und herabgesetzt, hoben
ihn aber diese schon und die Nachwelt auf
jene Höhe, die ihm gebührte, und bilden
seine Arbeiten noch heute die allererste
Grundlage zu allen künftigen Forschun-
gen über die Habsburger von ihrem
Ursprünge bis zum Erlöschen der spani-
schen Linie mit Karl I I . (1700). Das
erste Werk. welches H. herausgab ist:
^" (Paris
1726, 4".); er hatte dasselbe wahrend
eines Aufenthaltes in Paris, mit Benü-
tzung der m den dortigen Klosterarchiven
aufbewahrten Handschriften vollendet.
Während seiner diplomatischen Sendung
in Wien gedieh sein Plan, die bis dahin
verfälschte und im Dunkel liegende Ge-
schichte des Hauses Habsburg aus
Urkunden gründlich zu bearbeiten, zur
Reife. Und Kaiser Kar l VI. wie nach
ihm seine Tochter, die große Mar ia
Theresia, förderten H.'s Vorhaben; alle
Archive wurden ihm geöffnet und durch
Beauftragte in der Schweiz mit großer
Sorgfalt genaue Abschriften der Urkun-
den verfertigt. Mit diesem Schatze von
Urkunden und anderen Alterthümern,
hellte er dunkle und verwirrte Puncte in
der Habsburgischen Geschichte auf und
legte das Ergebniß seiner gediegenen
Forschungen nieder irt^ dem Werke:
F ,?' ci^o", ^der
2. Bd. in 2 Theiles (Vienna 1737,
5o!.), deren erster Band die geogra«
phischen und historisch genealogischen
Untersuchungen, der zweite aber den
Ooäex plodationuni mit 934 Urkunden
vom Jahre 744 an bis 1471 und mit
vielen K.K. enthält jMert. Bibl. Lex.,
Nr. 9469^. Dreizehn Jahre später trat er mit der Fortsetzung seiner Forschungen
auf, in dem Werke:
e" (VienilL 1730, I^ oi.);
dieser Band enthält die Siegel und
Infignicn der Babenberger von
Ernestus I. an, im 11. Jahrhunderte,
und dann der Habsburger, alle durch
sorgfältig ausgeführte Kupfer veran-
schaulicht und urkundenmaßig erläutert.
Der zweite Band in zwei Theilen enthält
die
Foviaä 1732 et 1733, I'oi. , mit
92 K. K.); in der Vollendung dieses
zweiten Bandes, wie der noch folgen-
den unterstützte ihn nunmehr auch sein
gelehrter Klosterbruder Rustenus Heer,
dessen bereits ^S. 197 d. Bds.^ Erwäh-
nung geschehen. Der dritte, wieder aus
zwei Theilen bestehende Band enthalt die
( . 1760,
^c>1., mit 112 K. K.). Der vierte bereits
vollendete Theil aing im Brande zu
Grunde, welcher im Jahre 1768 das
Stift St. Blasien verzehrte. H'errgott
erlebte glücklicher Weise dieses Unglück
nicht mehr, hingegen sein Mitarbeiter
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hartmann-Heyser, Band 8
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hartmann-Heyser
- Band
- 8
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1862
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon