Seite - 22 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9
Bild der Seite - 22 -
Text der Seite - 22 -
Aller 22 Aller
der Sendung in's russische Hauptquartier
anSuwarow und Korsakowbetraut,
um im Namen der Verbündeten Ein-
sprache gegen den Ruckzug der Russen zu
thun, welche jedoch erfolglos blieb, da
Suwarow von seiner Negierung bereits
andere Weisungen hatte. Dann über
nahm Hil ler sein Commando im nörd-
lichen Tirol. Nach beendetem Kriege
wurde H.. 4804, Divisionär und als
Zugetheilter für die Geschäfte des General-
commando's in Croatien nach Agram
versetzt; kam aber noch im April d. I . als
Militarcommandant nach Innsbruck,
welche Stelle er bis 4803 bekleidete, bis
er im Anfange des genannten Jahres
zum commandirenden General in Tirol
und Vorarlberg ernannt wurde. Mit
seinem Corps, welches anfänglich nur
40.000 Mann zählte, spater aber auf das
Doppelte erhöht wurde, hatte er die Ein»
gange Tirols zu vertheidigen und durch
Scheinbewegungen auf dem rechten Ufer
der Etsch die Angriffe des österreichischen
Heeres in Italien zu unterstützen. Die
Vorfalle bei Ulm hatten jedoch mehrere
Aenderungen in den Dispositionen zu
Folge. Die Ereignisse in Deutschland
veranlaßten vorerst seinen Rückzug, den
er mit dem Beginne des Winters antrat
und mit solcher Umsicht ausführte, daß
bereits am 23. November die Vereinigung
mit dem Hauptheere des Erzherzogs
Kar l zwischen Windisch-Feistritz und Cilli
bewerkstelligt war. Dann folgte er der
Hauptarmee nach Körmend, von wo er
am 9. December mit 47 Bataillons und
46 Escadronen nach Steinamanger ent'
sendet wurde, um als Vorhut des Haupt-
Heeres diesen wichtigen Punct zu ver»
theidigen. Der mittlerweile eingetretene
Waffenstillstand und darauf folgende
Friede gaben H. eine neue Bestim-
mung, er wurde Militärcommandant von Salzburg und später auch noch von
Oberösterreich. Im Februar 1807 kam
H.' als commandirender General in die
Karlstädter. Warasdiner Militärgrenze.
Als aber 4809 ein neuer Feldzug aus»
brach, wurde H. der Befehl über das
6. Armeecorps übertragen und bald
darauf noch die 3. Armceabtheilung und
das 2. Reservecorps seinem Befehle unter-
geordnet. So als Commandirender über
alle Truppen in Oesterreich ob der Enns,
sie zählten zusammen 64 Bataillone und
64 Schwadronen, wurde er am 20. April
von Napoleon angegriffen und nach
Landshut gedrängt. Die unglückliche
Schlacht von Eckmühl halfNapoleon
seine Absicht, das österreichische Heer zu
trennen, erreichen; aber Hi l ler schlug
noch früher die Divisionen Wrede, Moli»
tor und Oudinor unter dem Oberbefehle
des Marschalls Bessiüres bei Neu-
markt, warf den bereits vorgerückten
Gegner wieder nach Zandshut zurück und
konnte nun sein Corps vom 23. April
bis 3. Mai über Burghausen nach Linz
in größter Ordnung führen. Noch wider-
stand er am 3. Mai bei Ebelsberg den
heftigen Angriffen der Franzosen, aber
der Uebermacht des Feindes konnte er
nicht langer Trotz bieten. Am 8. Mai
hatte er sich bei Mautern an daS linke
Donauufer zurückgezogen. Für seinen
Sieg bei Neumarkt hatte ihn der Kaiser,
sobald die Nachricht von dem Siege b>
kannt geworden war, daS Commandeur»
kreuz des Maria Therefien.Ordens zuer«
kannt. Am 43. Mai, am Tage der Capi»
tulation von Wien, bestand er noch in dcr
Iedlerseer Aue ein Gcfecyt gegen Lannes
und vereinigte sich am 46. Mai zugleich
mit der Besatzung von Wien, die zu ihm
gestoßen war, am Fuße des Bisamberges
mit dem Erzherzoge Kar l . Die blutigen
Pfingsten des Jahres 1309 kamen heran
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon