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Hirsch Hirsch
Häuser. Als solcher führte er eine ordent-
liche Fahrstraße über die bisher wenig
befahrenen croatischen Gebirge von Fiume
bis Karlstadt und ordnete so viel als
möglich die Schifffahrt auf der Dräu,
Save und Donau von Siffek angefangen
bis Semlin, von da nach Perlesvaros
und in den Kanal der Temes bis Temes«
vär. Das ungesunde Klima dieser Gegen-
den äußerte aber auch auf ihn seine Wir-
kungen und H. sah sich genöthigt, seine
Stelle aufzugeben und die eines Factors
der k. k. mährischen Leihbank in Brunn
anzunehmen, wo er mit dem durch seine
wissenschaftliche Bildung so hervorragen-
den Max im i l i an Grafen von 3am-
berg in freundschaftlichen Verkehr trat.
Im Jahre 1774 kam er als Lehenbanks-
Buchhalter für das Wiener Haupt»
comptoir nach Wien, wurde daselbst 1783
Mitsirmant des von Henikstein'schen
Wechselhauses, welche Stelle er bis an
seinen Tod, der ihn schon im Alter von
ö3 Jahren ereilte, bekleidete. H. ver»
offentlichte mehrere Arbeiten, vornehmlich
Uebersetzungen, durch den Druck, und zwar
sind erschienen: „Nü5 schrrjrndr Grukrl am
Spieltische ürZ Frlllienziil!lM'r5" (Wien 1777,
Ghelen, 8".), diese, von der Wiener
Censur nicht gestattete Schrift wurde
erst später zugelassen; — „Mri25 und
GrKlnrnng aller Nmi5tr nnd MäseilZchatten"
(Frankfurt und Leipzig 1779. 3. Aufl.
1783) . diese Schrift bearbeitete er m
Gemeinschaft mit seinem Freunde H. G.
Hoff und zeichnete auch mit ihm die
Widmung an den Grafen Max von
Lamberg mit den Initialen M. C. H.
und H. G. H.; — „Httnülitich inr NankierZ
uni, Vllllflcute" (1781, 8".); — „Mörcl-
Illnrrn" (Wien 1782), auch in Gemein-
schaft mit seinem Freunde Hoff. —
Ferner die Uebersetzungen: „Geschichte dr3
und AunrilininZ jll Aasrl uuir Illc. Jenkant mit wichtigen, illlö Originn! be-
richtigenöen nni> urrbezZrrnlirn Natw, lnie anch
dem ^cbrn nnll ilrn ZchMrn dl3 3rrlll52er3
uerm. und urrb." 4 Theile (Preßburgund
Wien 1783 und 1784. 8«.). dazu „supple-
ment zn Irniant'5 Geschichte des Hn^itin-
kriksscö von Drangllrbre" (Wien und 3eip«
zig 1783, 8".); — „Der nurln'änniZche Spinn
odrr llirrlmürdige Nlgrbenheitlii dr5 vorgeblichen
Vnm::5 unn Wandert, Uapnziners, Mter2,
Schriftstellers n. s. w. Ms drm Fransösischen"
(Brünn 1783. 8".); ferner übersetzte
er die Lebensbeschreibungen von Pe»
drillo de Tormes und Poinsinet,
bearbeitete auch mehrere andere aus
dem Französischen und Italienischen für
die vier Theile von H. G. Hoff's „Bio-
graphien" und betheiligte sich mit mehre«
ren Aufsätzen an den Brünner Blattern
der Jahre 1770-1774. Die Hessen-
Homburg'sche patriotische Gesellschaft
hatte ihn 1778 zu ihrem Mitgliede auf.
genommen.
Wi l l (Georg Andreas). Nürnberpischcö Gelehr«
ten<3erikon, fortgcscht von Christian Conrad
Noftitsch (Altdorf 18U3, 4«.) 6. Theil oder
2. Suppk'meutband. S. 9l». — Ersch und
G ru d er. AlläelM'inc Encyklopädie der Wissen«
schiften und Künste I I . Sect. 8. Thcil, S. 4!4.
— Mcusel (Ioh. Georq), Lerikon der uom
Jahre l?3<) bis 130U verstorbenen teutschen
Schriftsteller (Leipzig 1803. Gerh. Fleischer,
k".) Bd. V, S. 532.
.Hirsch. Rudolph (Dichter und
Mus ike r , geb. zu Napagedl in
Mähren 1. Februar 1816). Sein Vater
Johann. Iustizamtmann auf der graf-
lich Cobenzl'schen Herrschaft Napagedl
(geb. 10. Februar 1780. gest. 13. Sep-
tember 1849), war ein tüchtiger Oeko»
nom und die zu jener Zeit in Brunn
erschienenen „Oekonomischen Neuigkeiten"
enthalten mehrere Aufsähe seiner Feder.
Sein Sohn Rudolph erhielt die erste
Erziehung im Mernhause und zeigte früh
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon