Seite - 68 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9
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Gebiete der Humoristik und Komik.
Schlagfertiger Witz, unverwüstliche Laune
und eine elegante Schreibart kamen ihm
trefflich zu Statten. Weniger glücklich ist
er im Dramatischen, hingegen hat er durch
Bearbeitung örtlicher Sagen, welche in
gefälligen Melodien bald in den Mund
des Volkes übergingen, Talent für das
Epische beurkundet, nur darf er darin
nicht ausschreiten, weil er größere Stoffe
kunstgerecht und zugleich spannend zu
bewältigen nicht verstanden hat.
Hnevkovsky erscheint hie und da Hnew'
kowsky, auch Hniewkowsky geschrieben.
— Wenzig (Joseph), Blicke über das böhmi»
sche Volk, seine Geschichte und Literatur, mit
einer reichen Auswahl von Literaturproben
(Leipzig t85ä, Friedrich Brandstetter. 8<>.)
S. 137. Mie ganz anders erscheint Herr W en<
zig in dieser Schrift, in welcher er (S. 9 des
Vorwortes) Deutsche und Böhmen Zweige
eines und desselben Stammes nennt; sieben
Jahre genügten ihm, zum Schwabenftesser zu
werden. Welche Nahrung mochte Hr. W. in
dieser Zeit zu sich genommen haben? l^ —
Oesterreichische Blät ter für Literatur,
Kunst, Geschichte u. s. w., herausgegeben von
0 i . Adolph Schmidl (Wien, 4°.) n . Jahr-
gang (184S), Nr. 47. G. 367. im Artikel: „Die
neuböhmische Literatur"; Nr. 142, S. 1109,
im Artikel: „Bühnenliteratur der Böhmen";
- I V . Jahrg. (1847), Nr. 166. S. 660: „Ne.
krolog".— Li bussa, Taschenbuch, herausge«
geben von A. Klar (Prag, 12«.) Jahrg. 1851,
S. 463. — Fr an kl (L. A.), Sonntagsblätter
(Wien, 80.) m . Jahrg. (1844), S. 160. und
VI. Jahrg. (1847), S. 206. — Meyer (I.),
Das große Conversations'Lexiton für die gebil»
deten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. In»
stitut, 80.) H I . Supplement'Bd. S. 1470. —
d. i. Bilder des Lebens (Prag 1860). S. 11
sim Aussahe: Na, VoiZknäksm krvitovs, d. i.
Auf dem Wolschaner Friedhofe). — Porträt.
Dasselbe befindet sich vor seinem Trauer«
spiele „Iaromir". — Grabdenkmal. Hnsv<
kovsky ist auf dem Friedhofe zu Wolschan bei
Prag begraben. Sein Grab ziert ein Monu«
ment, welches eine aus Quadern aufgebaute in
ein Kreuz auslaufende, 17 Schuh hohe Glocke
vorstellt, in deren oberer Hälfte in einem durch
eine Schlange gebildeten Ringe nur sein Name Sebastian Hnsvkovsk? angebracht ist. Dieses
Denkmal ist nach dcs Pfarrers W. Krolmus
Angabe von dem Bildhauer Fr Iedlicka
gearbeitet worden. Das Glockensinnbild scheint
im Hinblick auf Hnöokovky 's Stellung in
der öechischen Literatur gewählt zu sein, in
welcher er als einer der Wiedererwecker der seit
langer Zeit verstummten Nationalliteratur an»
gesehen wird.
Hnilitkll, Alois (Musiker, geb. zu
Wildenschwert in Böhmen 21. März
1826). Kam, 10 Jahre alt. als Discan-
tift in daS Augustinerkloster nach Alt-
brünn, von dort nach Prag, wo er in
den Jahren 1842 und 1843 in der Orga«
nistenschule seine musikalische Ausbildung
und in Folge seiner tüchtigen Leistungen
auch einen Preis erhielt. 1849 wurde er
Organist in seinem Geburtsorte Wilden»
schwert und später auch Musikdirector des
Cäcilienvereins daselbst. Erst 19 Jahre
alt, trat er bereits mit seinen Compo-
fitionen in die Oeffentlichkeit, und seine
ersten Arbeiten waren ein „ZsFl'na. sosk'"
und ein „ckninwt", welches letztere in
Brünn in einem Concerte mit großem
Erfolge aufgeführt wurde. Sein Haupt«
werk bisher ist ein Oratorium, betitelt:
„Nü2 uerlllrene Parties" (atraosnF rH),
welches zu Wildenschwert wiederholt auf«
geführt wurde; außerdem hat er geschrie»
ben: 7 Quartetten, 10 Messen, 3 Requiem
und eine größere Anzahl Psalmen und
Litaneien. Man rühmt seinen Compo«
fitionen Schwung und Innigkeit nach.
Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefaw
gen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt
von Eduard Berns dorf (Dresden 1857, R.
Schäfer, gr. 8°.) Bd. I I , S. 419.
Hnogek, öechisch Hnojek, Anton Adal'
bert (theologischer Schriftsteller, geb.
zu Brand eis ander Elbe in Böhmen
4. December 1799). Studirte die Theo-
logie zu Leitmeritz, wo er auch am
24. August 1822 die heil. Weihen erhielt.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon