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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9
Seite - 82 -
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Seite - 82 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9

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82 Sodak 16. Juli !822). Ihr Vater Franz ZelniziuS bekleidete eine untere Beam» tenstelle bei der k. k. Finanzbehörde in Olnuch. wo Arnoldine ihre Kinder- jähre verlebte. Von frühester Jugend an regte sich in ihr der Drang nach Aus« übung der darstellenden Kunst, welcher sogar in ihren Kinderspielen sich kund» gab; aber die geringen Mittel der Eltern gestatteten es nicht, dem aufkeimenden Talente der Tochter durch entsprechenden Unterricht zu Hilfe zu kommen. Diesem Drucke der äußeren Verhältnisse suchte sie sich, so gut es möglich war, zu entringen. Dazu gesellte sich die vorübergehende Neigung für einen jungen feingebildeten Mann, und ihr erster Gedanke, hervor« gerufen durch diese Liebe, war, sich der Schauspielkunst zu widmen, worin Ar« noldine durch einen günstigen Erfolg bei ihrem ersten Versuche in einem Con« certe noch bestärkt wurde. Ader die Eltern waren grundsätzlich dagegen und übersie« delten alsbald nach Brunn. Dort lernte sie schon in der ersten Zeit ihren künftigen Gatten Eugen Hodak, Beamten bei der mährischen Landesvertretung, kennen, den sie am 21. Mai 1848 heirathete, und von ihm. der zufällig Dilettant in der Oelmalerei war, wurde sie auf jenes Gebiet des Kunstlebens, nämlich die Malerei, geleitet, auf welchem sie bald erfolgreicher zu wirken berufen war. So groß aber ihre Liebe zur Kunst war und so sehr sie sich derselben mit allem Eifer ihres leichterregbaren Gemüthes hingab, so mußte doch erst ein günstiger Zufall mithelfen, sie in der Blumen« und Still« lebenmalerei ihre eigentliche Stärke erken« nen zu lassen. Dieser Zufall waren die Ausstellungen des Filialcomitö's des neuen österreichischen Kunstvereines in Brunn, deren Blumen», Früchtenstücke und Stillleben sie zu den ersten Ver» suchen anregten. Stift und Kreide waren aber viel zu kalt für ihre lebhafte Phantasie; nach Wärme und Leben rin. gend, begann sie ohne vorhergegan» genen Zeichnungsunterricht am 4. September 1831 zu malen, bloß mit Zuhilfenahme der Erfahrungen, welche ihr Mann in der Oelmalerei besaß. Nachdem sie die ersten technischen Schwie. rigkeiten der Oelmalerei mit Leichtigkeit überwunden, mehrere Copien nach guten Bildern, wie Lauer. Lach und Wald« müller vollendet hatte, ging sie gleich zum Malen nach der Natur über, welche sie durch Fleiß und Studium, ohne die Manieren ihrer Vorbilder nach» zuahmen, treu wiederzugeben bemüht war. Frei von jedem fremden Einstuße, nur auf die eigene ihr von der Natur gegebene glückliche Auffassung angewiesen, vollendete sie nach sechs« jähriger ununterbrochener Ausdauer das erste Originalgemälde, welches sie in die Kunstausstellung nach Prag sandte, wo es beifällig aufgenommen und auch von einem Kunstfreunde angekauft wurde. Leider wirkt ihre schwächliche Gesundheit lahmend auf ihre künstlerische Vntwicke» lung und machte es ihr bisher nicht möglich, eine Kunstreise zu unternehmen, welche für ihr schönes Talent gewiß för« dernd wäre; da sie durch das Kennen» lernen der besten Werke der Meister des Stilllebens inne würde, daß es sich in diesem Kunftzweige nicht um die dürftige und in diesem Gebiete sogar widerliche Nachahmung der Natur, sondern vielmehr um jene sinnige und malerische Gruppi» rung der Gegenstände handle, aus wel« cher sich Sinn und Gemüth der abwesen- den Bewohner des Hauses errathen laßt. Man erinnere sich nur an das tiefpoe» tische Bild: Die leere Klosterzelle, mit den Sandalen auf dem Boden, der über den
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hibler-Hysel, Band 9
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hibler-Hysel
Band
9
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1863
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
518
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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